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Cinderella is everywhere ...

Von Philipp Scherping
Die Warriors schafften 2007 die Sensation und warfen die an eins gesetzten Mavs raus
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2004 NBA-Finals

Los Angeles Lakers - Detroit Pistons 1:4

Im Finale von 2004 bekamen die Zuschauer zwei ganz unterschiedliche Philosophien zu sehen. Die Los Angeles Lakers hatten von 2000 bis 2002 drei Titel in Serie eingefahren, mussten sich im Vorjahr aber den San Antonio Spurs geschlagen geben. Und die Lakers wären nicht die Lakers, hätten sie nicht am Kader justiert. So wurden mit Gary Payton und Karl Malone zwei zukünftige Hall-of-Famer verpflichtet, die allerdings noch keinen Titel gewonnen hatten.

Die Detroit Pistons hingegen waren für ihre eisenharte Verteidigung und ihr uneigennütziges Teamplay bekannt. Es verwunderte also kaum, dass sich viele an die epischen Duelle der beiden Franchises aus den späten 80er Jahren erinnerten. Wobei es aber einen kleinen Unterschied gab: Die Pistons gingen als ganz klarer Außenseiter in die Serie. Experten waren sich einig, dass Kobe Bryant, Shaquille O'Neal, Payton und Malone einfach zu viel sein würden für die Jungs aus Motown.

Sie hätten nicht falscher liegen können! Schon im ersten Spiel war zu sehen, dass die Lakers vor argen Problemen standen. Denn der Gameplan von Larry Brown war klar: 'Uns dürfen alle besiegen, aber nicht Kobe und Shaq.' So hielten sie den schier übermächtigen Gegner bei mickrigen 75 Punkten und klauten den Heimvorteil durch einen souveränen 87:75-Sieg. In Spiel zwei brauchte es einen ganz wilden Dreier von Kobe, um noch in die Verlängerung zu kommen. Dort setzten sich die Lakers dann auch mit 99:91 durch.

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Die Fans der Lake-Show atmeten tief durch: 'Jetzt mindestens einen Sieg in Detroit holen und dann sichern wir uns den Titel im Staples Center.' Falsch gedacht. Die Serie kam nie wieder zurück nach Kalifornien. Die Pistons gewannen die nächsten drei Spiele zuhause und schockten so die Lakers und die komplette Basketball-Welt. In Spiel drei hielten sie den Gegner bei einem Playoff-Tiefstwert von 68 Punkten. In der vierten Partie waren Shaq und Kobe zwar viel besser, aber trotzdem setzte es mit 80:88 die nächste Pleite.

Besonders bitter war dieses Spiel für den Mailman, der sich am Knie verletzte, Spiel fünf nicht absolvieren konnte und im Anschluss seine einzigartige - aber ungekrönte - Karriere beendete. In besagtem letzten Spiel waren die Pistons dann auch nicht mehr zu stoppen. Angeführt von Finals-MVP Chauncey Billups und Ben Wallace, der mit 18 Punkten und 22 Rebounds ein Wahnsinns-Spiel ablieferte, zerlegten sie das Team vom Zen-Master mit 100:87. Die Dynastie war gebrochen: Shaq ging nach Miami und Phil Jackson entzog sich für ein Jahr dem NBA-Zirkus.

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