James führte die Lakers mit 28 Punkten (13/20 FG), 14 Rebounds und 10 Assists zum Sieg in Spiel 6 (hier geht es zu seinen Highlights) und damit zum 17. Titel der Franchise-Geschichte. Anthony Davis steuerte 19 Zähler, 15 Rebounds sowie bärenstarke Defense (2 Blocks) bei. In Rajon Rondo (19, 8/11 FG) und Kentavious Caldwell-Pope (17) lieferten auch die Rollenspieler gute Unterstützung.
Miamis Offense hatte dagegen kaum etwas zu melden. Die Partie war bereits zur Halbzeitpause entschieden, da half auch das Double-Double von Bam Adebayo (25 und 10, dazu 5 Assists) nicht mehr viel. Jimmy Butler wurde von L.A. bei nur 12 Punkten gehalten (dazu 8 Assists und 7 Rebounds). Ansonsten kamen nur Jae Crowder (12) und Duncan Robinson (10) auf eine zweistellige Punkteausbeute.
Die Lakers nahmen im Vergleich zur Pleite in Spiel 4 eine Änderung in der Starting Five vor. Anstelle von Dwight Howard durfte Alex Caruso von Beginn an ran, dafür rückte AD im Small-Ball-Lineup auf die Center-Position. Die Überwachung von Butler übernahm derweil LeBron.
Der King hielt den Heat-Star im ersten Viertel weitestgehend gut in Schach. Gleichzeitig bescherte er seinem Team mit einigen Transition-Punkten eine frühe Führung, Robinson antwortete mit mehreren Triples. Allerdings leistete sich Miami zu viele Ballverluste, während Davis seinen Rhythmus fand. Für Miami feierte Goran Dragic nach seiner Verletzung in Spiel 1 sein Comeback, dennoch hatte L.A. dank starker Defense im ersten Abschnitt alles unter Kontrolle: 28:20 für die Lakers.
Los Angeles Lakers dominieren die Heat in Spiel 6 der Finals
Zum Start in den zweiten Durchgang setzte Rondo mit einem weit offenen Dreier das Sahnehäubchen auf seinen guten Beginn, kurz darauf tankte sich LeBron wieder einmal zum Korb durch und erhöhte auf +12 für die Lakers. Die Rondo-Show setzte sich nahtlos fort, zudem stellte die Lakers-Defense Miami vor enorme Probleme. Und L.A. hielt den Fuß gnadenlos weiter auf dem Gas.
Mit einem viertelübergreifenden 47:18-Lauf machte L.A. seine Dominanz auf dem Court auch auf dem Scoreboard deutlich. Im zweiten Viertel hatte Miami kaum eine Chance, zwei Triples von KCP stellten auf +30, zur Halbzeitpause lagen die Lakers mit 64:36 in Front.
James eröffnete das dritte Viertel mit den ersten Zählern, kurz darauf versenkte Danny Green einen Dreier. L.A. machte sofort deutlich, dass sie kein Heat-Comeback mehr zulassen würden. Im Laufe des dritten Viertels wuchs der Vorsprung bis auf 36 Zähler an, mit dem Buzzer führten die Lakers mit 87:58.
Nach wenigen Minuten im Schlussabschnitt kämpfte sich Miami immerhin bis auf 21 Zähler ran, was Lakers-Coach Frank Vogel so gar nicht gefiel. Doch spannend wurde es nicht mehr. Mehrere Punkte von Davis sowie ein Dreier von LeBron machten Mitte des vierten Durchgangs den Sack zu. Gut eineinhalb Minuten vor dem Ende nahm Coach Vogel seine Starter runter - die Feierlichkeiten konnten beginnen.
Nach zehn Jahren gewannen die Lakers somit wieder die NBA-Championship. Als Finals-MVP wurde im Anschluss LeBron ausgezeichnet - der King erhielt alle elf möglichen Stimmen.
Die wichtigsten Statistiken
Miami Heat vs. Los Angeles Lakers 93:106 (BOXSCORE), Serie: 2-4
- Die Dominanz der Lakers in der ersten Halbzeit war unter anderem in der Dominanz in der Zone begründet. LeBron war bei seinen Drives nicht zu stoppen, alle seiner 11 Punkte in Halbzeit eins erzielte er in direkter Ringnähe. Zudem wütete auch AD am Ring, sodass L.A. zur Halbzeitpause bei 18/22 in der Restricted Area stand (81,8 Prozent!). Bei den Punkten in der Zone führten die Lakers mit 34:16 (insgesamt 52:44).
- Ein weiterer Garant für die starke erste Halbzeit war die überragende Defense der Lakers. Den Heat wurde kein leichter Abschluss geschenkt, die Rotationen passten nahezu perfekt, der Einsatz stimmte, Davis machte als Center die Zone dicht. So traf Miami in Halbzeit eins nur 34,2 Prozent aus dem Feld, selbst an der Freiwurflinie ließen die Heat einiges liegen (5/12 FT). Die 9 Ballverluste bestärkten L.A. zudem in ihrem starken Transition-Spiel (14:0 Fastbreak-Punkte für L.A.).
- Abgesehen von LeBron und AD trafen die Rollenspieler der Lakers in Spiel 5 gerade einmal 30,4 Prozent aus dem Feld, die Bank steuerte nur 14 Zähler bei. Diese Ausbeute hatte L.A. bereits zur Pause übertroffen. Rondo führte den starken Supporting Cast an, auch KCP machte ein gutes Spiel. Das Duell der Rollenspieler ging mehr als deutlich an die Lakers.
- Die 28-Punkte-Führung zur Halbzeit war die zweitgrößte Halbzeitführung in einem Finals-Spiel aller Zeiten. Das bisher größte Finals-Comeback gelang den Boston Celtics 2008 in Spiel 4 gegen die Lakers. Damals gewann Boston nach einem 24-Punkte-Rückstand.
- Für LeBron stellte Spiel 6 einen weiteren Meilenstein in seiner beeindruckenden Karriere dar. Der King absolvierte sein 260. Playoff-Spiel und überholte damit Derek Fisher (259) - kein Spieler hat in der Historie der NBA mehr Playoff-Partien auf dem Buckel.
NBA Finals - Miami Heat vs. Los Angeles Lakers: Die Stimmen
LeBron James (Lakers): "Ich bringe mich selbst, meinen Körper und meinen Geist in Position, um meinen Mitspielern zur Verfügung zu stehen. Ich habe noch nie in meiner Karriere ein Playoff-Spiel verpasst und das Beste, was man für sein Team tun kann, ist zur Verfügung zu stehen. Ich hoffe einfach, dass ich meine Leute stolz mache und nur darum geht es. Ich mache meine Leute, meine Fans, meine Familie stolz, ich kann es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen. Akron, Ohio, wir haben es wieder geschafft, und darum geht es."
Frank Vogel (Lakers-Coach) über LeBron: "Er ist der beste Basketball-Spieler, den das Universum je gesehen hat. Und wenn du denkst, dass du Bescheid weißt, dann weißt du es nicht, bis du ihn jeden Tag erlebt hast, ihn coachst und siehst, wie er das Spiel denkt und versteht und wie er seine Gruppe anführt."
Jimmy Butler Miami Heat) über seine eigene Leistung: "Ich habe meinen Job nicht erledigt. Mit Blick nach vorne muss ich das besser machen und meine Aufgabe erfüllen."
Der Star des Spiels: LeBron James
Der King gab mit seinen Drives in der Anfangsphase den Ton für die restliche Partie an. Mehrfach tankte sich LeBron in bester Bulldozer-Manier durch die Heat-Zone, er war einfach nicht zu stoppen. James legte am Ende das 11. Triple-Double seiner Finals-Karriere auf - bei nur einem Turnover!
Der Flop des Spiels: Tyler Herro
Seine Ausbeute von 7 Punkten bei 3/10 aus dem Feld war einfach viel zu wenig, 5 Zähler davon kamen sogar erst in der Garbage Time. Der Heat-Rookie spielte in Spiel 6 der Finals ausnahmsweise doch wie ein Rookie. Bezeichnend waren ein Dreier gegen die Seite des Backboards sowie ein Airball-Floater.
Die Szene des Spiels
Der King höchstpersönlich setzte das Ausrufezeichen auf den dominanten Auftritt der Lakers. Gegen Ende des dritten Viertels zog Caruso mehrere Verteidiger an der Baseline auf sich und bediente den komplett blank stehenden LeBron. Die Nummer 23 der Lakers zog sofort mit Autorität in die Zone und ließ den Ring mit einem krachenden Slam beben.
Lakers vs. Heat: Die Finals im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Team 1 | Team 2 | Ergebnis/Übertragung |
1 | 1. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | 116:98 |
2 | 3. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | 124:114 |
3 | 5. Oktober | 1.30 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | 115:104 |
4 | 7. Oktober | 3 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | 96:102 |
5 | 10. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | 108:111 |
6 | 12. Oktober | 1.30 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | 93:106 |