Davis war diesmal zwar nicht Topscorer der Lakers, nach 34 Punkten in Spiel 1 legte die Braue aber noch einmal eine Schippe drauf und verbuchte 32 Zähler bei gerade einmal 15/20 aus dem Feld (hier geht es zu seinen Highlights). Dazu schnappte sich der Forward 14 Rebounds und überzeugte auch am hinteren Ende des Feldes
LeBron James (33, 14/25 FG, je 9 Rebounds und Assists - seine besten Szenen im Video) war ähnlich effizient, stand aber lange im Schatten von Davis, bevor er im vierten Viertel wieder die Kontrolle an sich riss. Von den Rollenspielern wussten Rajon Rondo (16, 3/4 Dreier, 10 Assists), Alex Caruso (6) sowie Kyle Kuzma (11) zu gefallen.
Die Heat verteilten das Scoring auf mehrere Schultern, wobei Jimmy Butler (25 Punkte, 11/12 FT, 8 Rebounds, 13 Assists) hervorstach. Von der Bank kommend überzeugte auch Kelly Olynyk (24), Tyler Herro (17) und Kendrick Nunn (13) lieferten ebenfalls ein wenig Scoring.
Viele hatten es befürchtet und es bewahrheitete sich auch: Sowohl Goran Dragic (Fuß) als auch Bam Adebayo (Nacken) standen Heat-Coach Erik Spoelstra nicht zur Verfügung, stattdessen rutschten Herro und Meyers Leonard in die Starting Five. Auf Seiten der Lakers gab es keine Wechsel, Dwight Howard durfte also wieder auf Center beginnen.
NBA Finals: Jimmy Butler hält Miami Heat im Spiel
Die Heat hielten die Partie zu Beginn ausgeglichen, die Lakers waren im Gegensatz zu Spiel 1 zunächst kalt aus der Distanz, erst LeBron traf nach fünf Fehlversuchen. Auch Kuzma und Rondo trafen nun und so gerieten die Heat nach gutem Start langsam ins Hintertreffen. Butler scorte zwar nicht viel, hatte die Zügel aber in der Hand und war hauptverantwortlich, dass Miami nur 6 Punkten nach einem Viertel hinten war.
Die Heat spielten nun wieder vermehrt mit einer Zone, die Lakers knackten dies aber mit gutem Shooting und vielen guten Entscheidungen von James. Aus Heat-Sicht kam Duncan Robinson erneut nicht ins Spiel, so fehlte Miami eine wichtige Waffe. Butler wurde aggressiver und ging einige Male in die Linie, in dieser Phase hatte L.A. mit Alex Caruso mehrfach die Antwort. Dennoch schmolz der Vorsprung auf zwischenzeitlich 4 Zähler.
Vor der Pause machten die Lakers aber noch einmal ernst, Rondo lieferte einige Big Plays, darunter Lobs für Davis und LeBron, sodass es mit 68:54 in die Pause ging.
NBA Finals: Anthony Davis dominiert nach der Pause
Miami kam zwar offensiv gut aus der Kabine, aber Davis übernahm nun endgültig. Nach 15 Punkten in Halbzeit eins traf die Braue vier Würfe in Folge und demoralisierte damit den Gegner. Doch nicht nur Davis war heiß, es dauerte fünf Minuten, bis L.A. nach sieben Treffern am Stück mal wieder was liegen ließ.
Davis war zwar weiter dominant, doch Miami ließ dank Butler, der schon Mitte des dritten Viertels ein Double-Double mit 10 Assists hatte, nicht abreißen. Unterstützung bekam er auch von Olynyk, der den Rückstand fast im Alleingang in den einstelligen Bereich drückte. Dank 39 Punkten der Heat blieb es vor dem Schlussabschnitt spannend (93:103).
Und es blieb eng. Miami steigerte sich in der Defense, der Dreier der Lakers war weg (Danny Green: 1/8!). L.A. vergab zwischenzeitlich elf Würfe am Stück, LeBron setzte dem per Putback ein Ende. Doch die Heat konnten den Rückstand nicht in den einstelligen Bereich drücken, beide Verteidigungen ließen nur noch wenig zu. Offensiv-Reobunds der Lakers schadeten jedoch Miami, Davis erhöhte per Tip-In zwei Minuten vor dem Ende wieder auf +13. Danach ließen die Lakers nichts mehr anbrennen.
Spiel 3 findet in der Nacht auf Montag bereits um 1.30 Uhr deutscher Zeit statt (live auf DAZN).
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers vs. Miami Heat 124:114 (BOXSCORE), Serie: 2-0
- Das Shooting der Lakers war stark in Spiel 1, doch die Heat setzten darauf, dass dies nicht zu halten sei, immerhin vergaben die Kalifornier 16 der letzten 18 Triples in Spiel 1. Und L.A. begann kalt, erst ein völlig offener Dreier von James ließ den Knoten platzen. Durch die Zonenverteidigung bekamen die Lakers in der Folge zahlreiche Möglichkeiten, schon zur Pause standen 27 Versuche, wovon immerhin 9 drin waren. 27 Versuche in einer Halbzeit waren übrigens ein Finals-Rekord, welcher zuvor von den Cavs im Jahr 2017 aufgestellt wurde.
- Am Ende waren es 16 verwandelte Triples bei 47 Versuchen (34 Prozent), auch Letzteres war ein neuer Finals-Rekord. Die Heat trafen prozentuell besser (40,7 Prozent), versenkten jedoch nur 11 Distanzwürfe.
- In Spiel 1 erzielte Miami sogar mehr Punkte in der Zone als die Lakers, das war diesmal anders (56:46 Lakers), natürlich auch wegen Davis. Der holte sich gleich 8 der 16 Offensiv-Rebounds seiner Farben, was ein massiver Faktor in diesem Spiel war. Die Heat bekamen dagegen nur 5 zweite Chancen und nahmen insgesamt 20 Versuche weniger aus dem Feld.
- Was die Heat zumindest in der ersten Halbzeit noch in Schlagdistanz hielt, war die Fähigkeit Freiwürfe zu ziehen. Vor allem Butler war hier hervorzuheben, der Forward sammelte 8 der 15 Freiwürfe in Halbzeit eins. Auch nach der Pause gingen die Heat weiter an die Linie, weil sie schnell im Bonus waren. Am Ende waren es 34 Freiwürfe, von denen starke 31 saßen.
- Tyler Herro ist nun der jüngste Spieler, der jemals in einem Spiel der Finals starten durfte. Damit löste der Shooting Guard Lakers-Legende Magic Johnson ab, der bei seinem ersten Finals-Spiel im Jahr 1980 zehn Tage älter als Herro war.
NBA Finals - Lakers vs. Heat: Die Stimmen zum Spiel:
LeBron James (Los Angeles Lakers) über die Diskussion, Davis sei sein bester Mitspieler aller Zeiten: "Das ist ein Kompliment für AD. Er ist ein Big-Time-Player. Er versteht, wie sehr unser Team ihn braucht und er liefert ab."
Jimmy Butler (Miami Heat): "Es ist noch nicht vorbei. Wir sind nur 0-2 hinten."
Erik Spoelstra (Heat-Coach) über den 0-2-Rückstand seines Teams: "Uns ist scheiß-egal, was alle anderen denken. Wenn du etwas unbedingt willst, dann wirst du eine Lösung finden. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir ein anderes Level erreichen. Das hätte uns auch heute am Ende eine Chance gegeben."
Der Star des Spiels: Anthony Davis
Es waren erneut die Anthony-Davis-Festspiele. Ob gegen Crowder oder Leonard, es war völlig egal. A.D. ließ es Sprungwürfe regnen oder überpowerte seine Gegenspieler einfach in direkter Korbnähe. In Halbzeit zwei traf die Braue seine ersten sieben Würfe am Stück, zwischenzeitlich stand er bei 14/15 aus dem Feld.
Der Flop des Spiels: Duncan Robinson
Sicherlich, alleine seine Präsenz auf dem Feld hat einen Einfluss auf die Defense, doch nach 0/3 in Spiel 1 waren es diesmal wieder nur 2/7 Dreier. Das ist zu wenig, wenn man seine enormen defensiven Limitationen bedenkt. Nur: Miami fehlt es spätestens nach dem Dragic-Ausfall an Alternativen.
Die Szene des Spiels
Dass Rondo und Davis schon seit Pelicans-Zeiten ein gutes Verständnis füreinander haben, ist bekannt und zeigte sich auch in dieser Nacht. Rondo schmiss in diesem Spiel einige Lobs, der von der Mittellinie für Davis war der mit Abstand schönste.
Lakers vs. Heat: Die Finals im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Team 1 | Team 2 | Ergebnis/Übertragung |
1 | 1. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | 116:98 |
2 | 3. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | 124:114 |
3 | 5. Oktober | 1.30 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | DAZN |
4 | 7. Oktober | 3 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | DAZN |
5* | 10. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | DAZN |
6* | 12. Oktober | 1.30 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | DAZN |
7* | 14. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | DAZN |
*falls notwendig