Goran Dragic verpasste mit einer Verletzung am linken Fuß die gesamte zweite Halbzeit und wird wohl noch länger ausfallen, auch Bam Adebayo ging mit Schulterproblemen bereits im dritten Viertel. Ohne die beiden Stars hatte Miami keine Chance, allerdings hatten die Lakers die Kontrolle auch mit ihnen auf dem Court bereits übernommen.
Anthony Davis (34 Punkte, 11/21 FG, hier geht es zu seinen Highlights) und LeBron James (25 Punkte, 9/17, 13 Rebounds, 9 Assists) führten die Lakers wieder einmal an, die diesmal vor allem in Halbzeit eins jede Menge Unterstützung und Shooting von ihrem Supporting Cast bekamen. Kentavious Caldwell-Pope kam auf 13, Danny Green auf 11 und Alex Caruso auf 10 Punkte. Auf der Gegenseite war Jimmy Butler mit 23 Punkten der Topscorer, Kendrick Nunn kam von der Bank auf 18, Tyler Herro erzielte 14 Zähler.
Wie schon am Ende der Nuggets-Serie begannen die Lakers mit Howard in der Starting Five neben James, Davis, Caldwell-Pope und Green. Auch die Heat blieben bei ihrem gewohnten Lineup, Dragic, Robinson, Butler, Crowder und Adebayo eröffneten die Partie.
Beide Teams starteten in einem guten Offensiv-Rhythmus, nach 10:10 verloren die Lakers ihren jedoch. Die nächsten 13 Punkte wurden alle von den Heat erzielt, die ihre ersten drei Dreier alle trafen und in Person von Adebayo (6) und Butler (9) auch innerhalb der Linie brandheiß begannen. Caldwell-Pope schoss die Lakers mit zwei Dreiern jedoch schnell zurück in die Partie. Adebayo kassierte Foul Nr. 2, Davis glich die Partie aus. Nach einem Caruso-Dreier führten die Lakers mit 31:28.
Die Lakers reißen die Partie nach dem ersten Viertel an sich
Im zweiten Viertel folgte der erste Herro-Auftritt - gemeinsam mit Butler brachte der Rookie die Heat mit 8 Punkten knapp in Front. Der nächste - und entscheidende - Run gehörte dank einem Davis-Dreier und einem Layup von Caruso aber den Lakers. L.A. erzielte 13 Punkte in Folge, bevor Butler mal wieder die Blutung stoppte. Doch die Lakers überrollten Miami nun, bis zur Pause legten sie einen 53:23-Run hin! Kurz vor der Halbzeit verdrehte sich Butler dazu noch den Knöchel. 65:48 Lakers zur Pause.
Die Heat eröffneten Halbzeit zwei mit Butler, dafür aber ohne Dragic, der sich am linken Fuß verletzt hatte. Ansonsten blieb alles beim Alten: Die Lakers trafen einen Dreier nach dem anderen, attackierten wahlweise Robinson oder Herro, und führten schnell mit +32. Die Partie verkam zum Desaster für Miami, als auch noch Adebayo Richtung Kabine humpelte. Erik Spoelstra gab Nunn und Olynyk Chancen. Vor dem letzten Viertel führten die Lakers mit 93:67.
Eigentlich schien die Partie schon entschieden, allerdings übertrieben es die Lakers zu Beginn des vierten dann ein wenig mit dem Verwalten und ließen Miami bis auf 13 Zähler ran, da vor allem Nunn zu viel Raum bekam, auch Herro hatte nochmal einige gute Szenen. Zwei Minuten vor Schluss hatten die Lakers dann aber genug, LeBron traf noch zwei Layups und beseitigte die letzten leisen Zweifel. 1:23 Minuten vor Schluss hatten die Superstars dann Feierabend.
Schon in der Nacht auf Samstag steigt Spiel 2 der NBA Finals (live ab 3 Uhr auf DAZN).
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (1) vs. Miami Heat (5) 116:98 (BOXSCORE), Serie: 1-0
- Die Heat starteten mit 7/16 Dreiern in Halbzeit eins durchaus gut, was zu erwarten war. Was hingegen nicht zu erwarten war: Die Lakers waren in dieser Hinsicht überragend aufgelegt (11/17)! Die Lakers erzielten in diesen Playoffs bisher 11,3 Dreier pro Partie, diesen Wert erreichten sie diesmal schon zur Pause. So sind sie natürlich kaum zu schlagen, auch wenn das Shooting nach der Pause auf beiden Seiten merklich nachließ (insgesamt 39,5 Prozent, MIA: 31,4).
- Die Lakers hatten in Halbzeit eins zudem ein großes Plus bei der Produktion von der Bank. Vor allem Rondo und Caruso spielten starke Minuten, während Herro auf der Gegenseite offensiv ordentlich auftrat, defensiv aber permanent als Schwachstelle attackiert wurde. Mit 20:10 ging das Duell der Bankpunkte an die Lakers, erst in Halbzeit zwei wandelte sich dieses Bild, weil Miami eben noch mehr auf die Bankspieler setzen musste (49:31 pro Miami am Ende).
- Los Angeles wirkte zudem wie das aggressivere Team in Korbnähe, wo die Lakers ihre Länge gut ausspielten. Bei den Rebounds (54:36) und auch bei den Freiwürfen (25/27 statt 11/14) hatten sie große Vorteile, Miami hatte vor allem mit seinem Micro-Lineups ohne Center Probleme.
- Bei seinen zehn Finals-Teilnahmen hat LeBron James nun erst zum zweiten Mal Spiel 1 gewonnen. Das einzige andere Mal erfolgte 2011 gegen die Mavericks in einer Serie, die James' Team noch verlor.
Los Angeles Lakers vs. Miami Heat: Die Stimmen zum Spiel
Jimmy Butler (Heat): "Wir haben darüber gesprochen, dass wir nahe an der Perfektion spielen müssen und das haben wir heute nicht einmal ansatzweise geschafft."
Frank Vogel (Head Coach Lakers) über Anthony Davis: "Er hat einen großen Einfluss an beiden Enden des Feldes und je größer der Moment, desto besser spielt er."
Die gesammelten Stimmen zum Spiel gibt es hier.
Der Star des Spiels: Anthony Davis
Es schien fast, als würde Davis den gesammelten Frust seiner Pelicans-Jahre in diesem Spiel entladen. Eine von vorne bis hinten dominante Vorstellung des Superstars, der seine Größe gut ausnutzte und dazu auch noch seine Jumper traf. An solchen Tagen ist er komplett unstoppable. Dazu auch defensiv der Schlüssel, gerade wenn er als Fünfer eingesetzt wurde.
Der Flop des Spiels: Tyler Herro
Ganz bitterer Abend für den Rookie, der offensiv sogar teils ordentliche Aktionen hatte, defensiv aber ein massiver Schwachpunkt war. LeBron und Davis leckten sich die Finger, wann immer sie nach einem Switch Herro vor sich hatten. In Halbzeit eins hatte der Guard mit -30 den mit Abstand schlechtesten Plus/Minus-Wert seiner kurzen Laufbahn, am Ende stand er sogar bei -35, womit er den Finals-Negativrekord von Kobe Bryant aus dem Jahr 2008 (Spiel 6) egalisierte. Auch Duncan Robinson war ein Totalausfall (0/3 Dreier).
Die Szene des Spiels
Passend zu der Deutlichkeit des Spiels kommt hier eine Szene, die nicht einmal zählte: Als der Pausenpfiff schon ertönt war, griff sich LeBron trotzdem den Offensiv-Rebound nach Kuzma-Fehlwurf und drückte den beidhändigen Reverse-Dunk durch die Reuse. So wie die Lakers in der Partie vor allem aus einem Grund: Weil er es konnte!
Lakers vs. Heat: Die Finals im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Team 1 | Team 2 | Ergebnis/Übertragung |
1 | 1. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | 116:98 |
2 | 3. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | DAZN |
3 | 5. Oktober | 1.30 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | DAZN |
4 | 7. Oktober | 3 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | DAZN |
5* | 10. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | DAZN |
6* | 12. Oktober | 1.30 Uhr | Miami Heat | Los Angeles Lakers | DAZN |
7* | 14. Oktober | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Miami Heat | DAZN |
*falls notwendig