Portland Trail Blazers (8-6) - Orlando Magic (8-7) 99:94 (BOXSCORE)
Vielleicht hatte LeBron James bei seiner Evaluierung des 2014er Draft-Jahrgangs doch nicht so unrecht. "Er ist mein Lieblingsspieler in diesem Draft" - twitterte LeBron damals und sorgte somit ebenfalls dafür, dass Miami Shabazz Napier draftete, auch wenn sich dies dann eher als Missverständnis herausstellte. Drei Jahre und viele Enttäuschungen später scheint er nun langsam in der NBA angekommen zu sein.
Als Backup auf der Eins kommt Napier immer besser in seine Rolle bei den Trail Blazers und darf auch immer häufiger gemeinsam mit Damian Lillard (26 Punkte, 11 Rebounds, 7 Assists) und C.J. McCollum (24 Punkte, 8/16 FG) auf dem Parkett stehen. Mit 19 Punkten (7/12 FG) stellte er gegen Orlando sein neues Season-High auf und war vor allem von draußen brandheiß.
"Fünf von fünf Dreiern getroffen - er hat uns heute fertig gemacht", sagte Magic-Trainer Frank Vogel über Napier. Gegen das Drei-Guard-Lineup von Portland fanden die Magic keine Antwort.
Evan Fournier führte die Magic, die nach ihrem heißen Start nun drei Spiele in Folge verloren haben, mit 22 Punkten (8/17 FG) an und Nikola Vucevic verbuchte ein Double-Double (11 Punkte, 10 Rebounds). Orlando musste in diesem Spiel erneut auf Rookie Jonathan Isaac wegen einer Knöchelverletzung verzichten. Mit dem Spiel gegen Portland beendeten sie einen Vier-Spiele-Roadtrip.
Los Angeles Lakers (6-9) - Philadelphia 76ers (8-6) 109:115 (BOXSCORE)
Was für eine unglaubliche Nacht von Joel Embiid! Mit 46 Punkten (14/20 FG) stellte er ein neues Career-High auf, holte dazu noch 15 Rebounds, 7 Assists, 7 Blocks, und deformierte damit die Los Angeles Lakers nahezu im Alleingang.
Seit elf Jahren hatte kein Sixer mehr so viele Punkte erzielt und in Verbindung mit dem restlichen Boxscore-Bonanza ist er der erste Spieler mit solchen Statistiken seit 1982. Embiid tritt in die Fußstapfen eines gewissen Julius Erving alias Dr. J, der dies ebenfalls im Philly-Trikot tat.
Embiids Trainer Brett Brown sprach nach dem Spiel darüber, dass seine Qualität manchmal fast schon zum 'Problem' wird: "Es ist nicht einfach, weil wir ja eigentlich mit viel Pace spielen wollen, aber dann stellt man halt fest - wir haben Joel Embiid und könnten ihm jedes Mal den Ball geben." Weiter sprach Brown darüber, dass er nicht so früh mit dieser Leistung gerechnet habe: "Wir dachten eigentlich, dass er nach Thanksgiving (23.11.17) anfängt mit mehr Energie, Kraft und Selbstbewusstsein zu spielen ... naja, dann ist Thanksgiving in diesem Jahr halt eher dran."
Embiid selber erlaubte sich in typischer Manier nach dem Spiel den ein oder anderen Spaß und sprach davon, dass er gerne ein Quadruple-Double mit Blocks gehabt hätte, grüßte dabei freundlich den Erzrivalen Hassan Whiteside und sprach davon, dass sein Fitness-Level gerade bei "69 Prozent" liege.
Durch diese Performance geriet das Fast-Triple-Double von Ben Simmons (18 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists) fast in Vergessenheit. Die starken Leistungen von Brandon Ingram (26 Punkte, 11/18 FG, 11 Rebounds) und Kyle Kuzma (24 Punkte, 9/18 FG) erlitten ein ähnliches Schicksal, obwohl beide Jung-Lakers Career Highs auflegten.
Als kleine Randnotiz ließ Lakers-Coach Luke Walton Lonzo Ball zum zweiten Mal in Folge im Schlussviertel auf der Bank schmoren. Ball hatte zuvor mit 2 Punkten (1/9 FG) und nur 2 Assists ganz schwach agiert. Gegen die Dominanz Embiids, der mit Dream-Shakes, Eurosteps, Dreiern und krachenden Dunks sein ganzes Arsenal zeigte, war aber ohnehin kein Kraut gewachsen. "Er ist ein Problem", fasste Lakers-Coach Luke Walton zusammen.