Washington Wizards (4-3) - Phoenix Suns (4-4) 116:122 (BOXSCORE)
Noch nach zwölf Minuten schien alles den erwarteten Gang zu gehen. Washington führte mit 32:15, alles stellte sich auf einen lockeren Heimsieg ein - doch T.J. Warren schien darauf wenig Lust zu haben. 38 Punkte machte der Forward in den restlichen drei Vierteln und bog die Partie fast im Alleingang um. Insgesamt kam Warren auf 40 Punkte (16/22 FG, 7/10 FT) sowie 10 Rebounds und 2 Blocks.
"Er kann vor allem im Eins-gegen-Eins scoren", stellte sein Coach Jay Triano fest. "Deswegen versuchen wir ihm so viel Platz wie möglich zu verschaffen." Und das klappte exzelltent. Vor allem im Schlussabschnitt war es die Warren-Show. Als das Spiel auf des Messers Schneide stand, zog Warren erst das And One, ließ einen Dreier von der Baseline folgen und erhöhte mit einem Midrange-Jumper auf eine Minute vor dem Ende auf sechs Punkte, womit die Messe gelesen war.
Washington verspielte somit auch im dritten Heimspiel eine zweistellige Führung, auch wenn die Partien zuvor doch noch gewonnen werden konnten. "Wir haben noch nichts bewiesen und nichts erreicht", schimpfte Bradley Beal nach der Partie. Der Shooting Guard war der einzige Wizard mit Normalform. Mehr noch: Nur dank seiner 40 Punkte (12/25 FG, 6/12 Dreier, 10/11 FT) war es überhaupt so lange ein enges Spiel.
John Wall steuerte noch 21 Zähler und 6 Assists hinzu, doch ansonsten punktete lediglich Mike Scott (12) zweistellig. Der Ausfall von Otto Porter machte sich so bemerkbar, dass eine dritte Option fehlte. Auch Kelly Oubre (8 Punkte, 3/7 FG) blieb blass.
Warren erhielt dagegen ein wenig mehr Unterstützung. Devin Booker kam auf 22 Zähler, des weiteren erzielten gleich sechs Spieler zumindest 8 Punkte. Josh Jackson (7) hatte Foulprobleme und spielte lediglich knapp 13 Minuten.
Boston Celtics (5-2) - Sacramento Kings (1-6) 113:86 (BOXSCORE)
Nächster starker Auftritt von Daniel Theis, der zur Belohnung gleich in der Halbzeit zum Interview gebeten wurde. Und das auch verdient. 10 Punkte (4/7 FG) und 10 Rebounds verbuchte der Ex-Bamberger und machte damit das erste Double-Double seiner noch jungen NBA-Karriere perfekt. Dass er beim Interview nicht wusste, was die legendären Tommy-Points sind, sei ihm vergönnt. Auch dank Theis brachten die Kings nur 86 Punkte auf die Anzeigetafel.
"Das ist, was wir machen wollen", sagte Theis nach dem Spiel. "Wir wollen das beste Defensivteam der Liga werden." Gegen die Kings hatte Boston leichtes Spiel. Nach einem ausgeglichenen Start setzten die Celtics sich im zweiten Viertel ab und machten mit einem bärenstarken dritten Viertel (31:15) endgültig den Deckel drauf. Überragend dabei: Jaylen Brown. Anders als in den vergangenen Spielen fiel diesmal sein Wurf. 22 Punkte (7/8 FG, 5/6 Dreier) erzielte der Sophomore.
Die gleiche Ausbeute erzielte Kyrie Irving, der aber dafür neun Würfe mehr benötigte. Ansonsten war es wieder eine sehr balancierte Vorstellung der Celtics, die den Gästen in allen Belangen überlegen waren. Wie Theis überzeugte auch Rookie Semi Ojeleye (11) von der Bank kommend. Marcus Smart blieb ohne Field Goal (2 Punkte, 0/3 FG), spielte aber 8 Assists.
Und bei den Kings? Da ging recht wenig. Buddy Hield erlebte zumindest mal wieder einen guten Tag und war mit 17 Punkten (7/11 FG) Topscorer. Ansonsten konnten nur Zach Randolph (16) und George Hill (10) eine zweistellige Ausbeute erreichen. Auch Rookie De'Aaron Fox (6 Punkte, 2/8 FG, 6 Assists) blieb fast das komplette Spiel blass.
Miami Heat (3-4) - Chicago Bulls (1-5) 97:91 (BOXSCORE)
Solch ein Geschenk wünscht sich wohl jeder Coach zu seinem Geburtstag. Bereits zum vierten Mal in Serie waren die Heat erfolgreich, wenn sie an Erik Spoelstras Geburtstag ein Spiel hatten. Der wurde übrigens heute 47 Jahre alt. "Es war gut mal einen Sieg mitzunehmen. Mir hat die Emotion heute gefallen. Die Jungs wollten unbedingt gewinnen", bilanzierte das Geburtstagskind.
Dabei hielten die Bulls gut dagegen und kämpften sich nach einem schwachen ersten Viertel wieder zurück in die Partie und führten Mitte des dritten Viertels sogar mit sechs Punkte. Ein 32:12-Run der Heat entschied dann aber das Spiel. Mit dabei war auch wieder Hassan Whiteside, der zuletzt fünf Spiele wegen einer Knieverletzung aussetzen musste. Der Center kam auf 13 Punkte und 14 Rebounds bei seinem Comeback.
Bester Scorer Miamis war aber Goran Dragic mit 20 Punkten. Der Slowene schnaufte nach dem Spiel aber erst einmal ordentlich durch. "Das war eine Achterbahnfahrt. Wir sind glücklich, dass wir es noch umgebogen haben." Neben dem Drachen machte auch Tyler Johnson (19) eine gute Partie. Dion Waiters kam auf 13 Punkte, 7 Rebounds und 7 Assists.
Bei Chicago musste Paul Zipser (14 Minuten, 0 Punkte, 0/2 FG, 6 Rebounds) zunächst zuschauen. David Nwaba durfte stattdessen starten, aber auch er konnte offensiv wenig beisteuern (4 Punkte, 2/4 FG, 11 Rebounds). Die Scoringlast lag dagegen vor allem auf den Schultern von Lauri Markkanen. Der Rookie kam auf 25 Punkte, auch wenn der Dreier diesmal nicht wie gewohnt fallen wollte (2/7). Neben dem Finnen steuerte Robin Lopez noch 22 Punkte bei. Kris Dunn machte 11 Punkte und spielte 5 Assists, dazu kamen 5 Turnover.