Und noch mehr: In Max Franz, der nur zwei Hundertstelsekunden langsamer war als sein Teamkollege, sowie Super-G-Weltmeister Hannes Reichelt (+0,21 Sekunden zurück) standen zwei weitere Österreicher auf dem Siegerpodest - zum ersten Mal bei einer Weltcup-Abfahrt seit Garmisch-Partenkirchen 2006. Bei der WM in Beaver Creek/USA war Mayer als Zwölfter bester Rennläufer aus der Alpenrepublik, die damit ihr schwächstes Ergebnis überhaupt zu verzeichnen hatte - ein Schock.
Von dem sich zumindest Mayer schnell erholte, obwohl er bei wechselnden Lichtverhältnissen mehr Pech mit den Bedingungen hatte als viele Konkurrenten. "Man braucht bei dieser Sicht sehr viel Courage, dass man durchzieht. Man sieht keine Wellen, da schlägt es einem die Ski nur so um die Ohren", sagte Mayer. Er hatte diesen Mut, wie auch Reichelt mit einiger Bewunderung vor dem "jungen Hund" zugab: "Die Sicht war oben schon sehr schlecht - und er ist trotzdem gefahren wie ein Gestörter."
Sander bester Deutscher
Dennoch reichte es nur knapp für den "Mothl" - auch deshalb, weil Franz trotz besserer Sicht entscheidend patzte. "An der Welle oben habe ich jeden Tag den gleichen Blödsinn gemacht", sagte er eingedenk seiner Trainingsfahrten, "das hat sicherlichgekostet".
Andreas Sander (+1,96) war auf Platz 20 erneut bester Deutscher, Josef Ferstl (Hammer/+2,54) kam auf Rang 25. Der gesundheitlich angeschlagene Weltmeister Patrick Küng aus der Schweiz belegte beim ersten Weltcup im WM-Ort von 1991 seit 15 Jahren Platz 13. Kjetil Jansrud, der die Abfahrtswertung anführt, kam auf Rang 14, blieb aber immerhin heil. Bei seinem Trainingssturz am Freitag hatte sich der Norweger noch einen Zahn abgebrochen.