4. SC Magdeburg
Lineup: Quenstedt - Musche, Damgaard, Bezjak, Natek, Weber, Bagerstedt
"Wenn alles ohne Überraschungen läuft, sind die ersten drei Plätze an den THW, die Löwen und Flensburg vergeben", sind sich die SCM-Verantwortlichen einig. Spätestens dann kommt aber Magdeburg mit der Tendenz, bei optimalem Verlauf auch einen Durchbruch nach oben schaffen zu können.
Die einfache Rechnung: Nach Rang vier in der abgelaufenen Saison hat sich Magdeburg personell weiter verstärkt. Denkmal Bartosz Jurecki wurde bewusst nicht gehalten, dafür wurde mit Zeljko Musa (Kielce) ein ebenfalls international erfahrener Kreisläufer geholt.
Besonders wichtig: Die bisherige Schwachstelle, der linke Rückraum, ist als solche nicht mehr zu erkennen. Dafür sorgen die Neuzugänge Michael Damgaard (Holstebro) und Finn Lemke (Lemgo). Vor allem auf Lemke mit seinem fackelartigen Wurf, seiner Übersicht und seiner Qualitäten im Mittelblock darf man sich freuen.
3. Rhein-Neckar Löwen
Lineup: Appelgren - Gensheimer, Ekdahl du Rietz, Schmid, Petersson, Groetzki, Guardiola
Zwei Mal waren sie als Zweiter nah am Titel dran, in dieser Spielzeit gehören die Löwen aber nicht zu den absoluten Topfavoriten. Mit Appelgren und Darko Stanic wurde guter, allerdings kein gleichwertiger Ersatz für Niklas Landin zwischen den Pfosten gefunden.
Neben Landin ist der Abgang von Kreisläufer Bjarte Myrhol (Skjern) nicht zu verkraften, zumal mit Hendrik Pekeler ausgerechnet dessen Nachfolger mit einem Knorpelschaden auf unbestimmte Zeit ausfällt. Der Kader dürfte qualitativ zu dünn sein, um bis zum Ende ganz oben dabei zu bleiben.
So bleibt den Löwen das, was sie schon in den vergangenen beiden Jahren ausgezeichnet hat: Teamgeist, mannschaftliche Geschlossenheit und mit Linksaußen Uwe Gensheimer und Spielmacher Andy Schmid zwei Akteure, die auf ihren Position zu den besten auf diesem Planeten zählen.
2. THW Kiel
Lineup: Landin - Dahmke, Duvnjak, Canellas, Vujin, Ekberg, Toft Hansen
Die Zebras nicht auf Rang eins im Power-Ranking wirft bei manchen Fans vermutlich folgende Frage auf: Sind die bei SPOX völlig verrückt geworden? Sind sie nicht! Glauben sie zumindest. Es gibt gute Gründe dafür, warum der THW zum zweiten Mal in den vergangenen elf Jahren nicht Meister werden könnte... Könnte!
Legende Filip Jicha (Barca) ist weg, sportlich schmerzt vermutlich aber der Wechsel von Aron Palmarsson (Veszprem) noch mehr, verschwindet mit dem Isländer doch eine gehörige Portion Beweglichkeit im Rückraum. Für Palmarsson wurde kein Ersatz geholt, für Jicha der Norweger Erlend Mamelund (Haslum) - natürlich kein gleichwertiger Ersatz. Halbwegs namhafte Neuzugänge sind Toto Jansen (HSV) und Dissinger (Lübbecke), wobei letzterer bisher nicht durch Konstanz aufgefallen ist.
Eine klare Verbesserung ist derweil im Tor mit Landin zu vermelden. Nach wie vor Weltklasse wird im Rückraum von Joan Canellas, Marko Vujin, Steffen Weinhold und Domagoj Duvnjak verkörpert. Der Kroate muss nun kontinuierlich auf höchstem Niveau agieren. Dass Jicha und Palmarsson weg sind, könnte für ihn sogar ein Vorteil sein, da er nun - was er braucht - noch mehr Spielzeit erhalten wird.
1. SG Flensburg-Handewitt
Lineup: Andersson - Eggert, Djordjic, Mogensen, Glandorf, Svan, Zachariassen
Man sollte sich von der 26:27-Pleite im Supercup gegen Kiel nicht täuschen lassen. Für Flensburg ist die erste Meisterschaft seit 2004 drin! Die Vranjes-Truppe ist dem THW zwar physisch unterlegen, wird dafür aber mit Highspeed-Handball für Furore sorgen. Dabei kommt der SG der breite Kader zugute. So kann sich jeder Spieler in jeder Minute auf der Platte voll verausgaben.
"Wir haben ein Riesen-Potenzial im Team", weiß Ljubomir Vranjes um die taktische Flexibilität. Mit Kentin Mahe, Henrik Toft Hansen, Petar Djordjic (alle HSV) und Rasmus Lauge Schmidt (Kiel) wurden spektakuläre Neuverpflichtungen getätigt. Die Abgänge Kaufmann, Nenadic, Ahmed Elahmar und Jakob Macke sind gut zu verkraften. Interessant wird zu beobachten sein, wie sich die vier Regisseure Thomas Mogensen, Jim Gottfridsson, Lauge Schmidt und Mahe auf dem Spielfeld verteilen werden.
Ist die gegnerische Abwehr einmal zu gut, steht nach wie vor Rückraum-Waffe Holger Glandorf für Einzelaktionen zur Verfügung. Der überragende Tobias Karlsson, vergangenes Jahr trotz Kieferbruchs dabei, hält als Chef die Abwehr zusammen. Dahinter steht mit Mattias Andersson ein Mann zwischen den Pfosten, der ebenso wie die Außen Anders Eggert und Lasse Svan über jegliche Zweifel erhaben ist.
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