Kiel gewinnt Supercup

SID
Der Rekordmeister und der Pokalsieger lieferten sich einen packenden Fight im Supercup
© getty

Die Titeljäger des THW Kiel freuten sich wie kleine Kinder, als Kapitän Rene Toft Hansen die Trophäe für den neunten Supercup-Streich in die Höhe stemmte. Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit hatte der deutsche Meister den Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt zuvor mit 27:26 (12:14) bezwungen und zwei Tage vor dem Start der 50. Bundesliga-Spielzeit seine neuerliche Favoritenrolle unterstrichen.

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Nationalspieler Steffen Weinhold traf vier Sekunden vor der Schlusssirene zum Sieg und feierte danach noch lange im Konfettiregen. Vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Arena besiegelten neben Weinhold (7 Tore) auch Marko Vujin (4/2), Joan Canellas (4) und Niclas Ekberg (4) als beste Werfer der Kieler den Gewinn des seit 1994 ausgetragenen Supercups. "Beide haben noch nicht ihr höchstes Level erreicht, noch war es ein Vorbereitungsspiel", sagte Matchwinner Weinhold bei Sport1: "Aber natürlich freuen wir uns über den ersten Titel der Saison."

Für den Erzrivalen aus Flensburg, der in der anstehenden Punkterunde als erster Herausforderer des THW gilt, trafen Lasse Svan (7) und Thomas Mogensen (7) am häufigsten. "Natürlich sind wir enttäuscht, wir wollten den Titel holen. Aber wir sind noch in der Findungsphase. Die Defizite können wir bis zum Bundesligastart am Sonntag abstellen", sagte Holger Glandorf.

Ohne seinen einen Tag zuvor zum FC Barcelona abgewanderten Kapitän Filip Jicha und die verletzen Dominik Klein und Torsten Jansen erwischte Kiel einen Fehlstart. Im Angriff agierte der Rekordmeister nicht zwingend genug und ermöglichte Flensburg immer wieder schnelle Gegenstöße. Vor allen Dingen SG-Rechtsaußen Svan nutzte diese Freiräume und erzielte beim 12:7 (18.) bereits seinen sechsten Treffer.

Andersson in starker Form

Zudem präsentierte sich Flensburgs Torhüter Mattias Andersson schon wieder in großartiger Form. Der 37-Jährige zeigte bereits in der ersten Halbzeit zehn Weltklasseparaden und entnervte die THW-Schützen immer wieder.

Kiels Star-Keeper Niklas Landin indes, der im Frühsommer von den Rhein-Neckar Löwen gekommen war, saß wegen einer Leistenverletzung zunächst nur auf der Bank. Erst als der Däne in der 18. Minute eingewechselt wurde, stabilisierte sich die oftmals erschreckend schwache Deckung der "Zebras", die in den vergangenen elf Jahren zehn Meistertitel gewonnen hatten.

Kurz vor dem Wechsel startete das Team von Erfolgscoach Alfred Gislason noch einmal eine Aufholjagd und konnte den zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand auf zwei Treffer reduzieren.

Flensburg konnte es sich sogar erlauben, auf seinen neuverpflichteten Hoffnungsträger Petar Djordjic (Hamburg) zu verzichten. Doch nach knapp 40 Minuten gelang dem THW dann doch die erste Führung durch Weinhold (18:17). Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der auf eine spannende Runde schließen lässt.

Mamelund ohne Einsatz

Der als Jicha-Nachfolger erst am Mittwoch verpflichtete Norweger Erlend Mamelund kam noch nicht zum Einsatz. Der 31-Jährige von Haslum HK hatte an der Förde einen Einjahresvertrag unterschrieben. "Für keinen anderen Verein der Welt außer dem THW Kiel hätte ich meine Heimat verlassen", sagte Mamelund.

Wie Jicha ist der 1,97 m große Skandinavier Rechtshänder und im linken Rückraum zu Hause. Zwischen 2007 und 2009 spielte er bereits in der Bundesliga für die HSG Nordhorn und Kiels Erzrivalen Flensburg. Der einstige Welthandballer Jicha hatte Kiel wegen finanzieller Probleme um die vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten, um durch das verbesserte Gehalt beim Champions-League-Sieger Barcelona seine Schulden schneller begleichen zu können.

Bundestrainer Dagur Sigurdsson rechnet in der Jubiläumsrunde mit einem offenen Rennen um die Meisterschaft. "Ich denke, dass es spannend wird. Einen Alleingang einer Mannschaft sehe ich nicht. Flensburg hat sich gut verstärkt. Aber Kiel bleibt schon der Favorit", sagte der Isländer dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Beide Teams treffen bereits am 3. Spieltag (6. September) in der "Hölle Nord" in Flensburg erneut aufeinander.

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