Premier League
Von Frank Oschwald
Debüt des Spieltags: Na also, Machester United, es geht doch noch. Saftige 131 Tage nach dem letzten Pflichtspielsieg ließen sie bei Manchester United mal wieder die Korken knallen. QPR hat man mit 4:0 weggebügelt, somit den ersten Dreier der Saison eingetütet und ist zumindest wieder in okaye Tabellenregionen vorgestoßen. Noch zuvor musste man sich vom FC Arsenal immer wieder Lästereien anhören.
Denn seitdem United das letzte Spiel gewonnen hatte, feierten ausgerechnet die Gunners zwei Titel. Balsam auf der so geschundenen Arsenal-Seele. Doch das ist alles inzwischen vergessen. Viel wichtiger aus Sicht der Red Devils ist, dass die Shopping-Queen Louis van Gaal auf der Tour durch Europa mal wieder ein verdrücktes und krummes Näschen bewiesen hat. Denn fast alle seiner Neuzugänge schlugen bislang ein: Di Maria macht wie zu besten Real-Zeiten die Abwehr wuschig, auch Delay Blind und Marcos Rojo feierten starke Debüts am Wochenende.
Und natürlich gab es gegen QPR auch den so sehnlich erwarteten Einstand von Radamel Falcao. 23 Minuten durfte der Kolumbianer nach seiner Einwechslung noch über den Platz tänzeln. Dass er dabei keine Bäume ausreißt, liegt auf der Hand. Die stehenden Ovationen bei seiner Einwechslung geben dennoch schon mal einen Hinweis auf die Erwartungshaltung im Theater der Träume. Der Kolumbianer selbst freute sich selbst wie ein Schuljunge auf sein Debüt.
Noch vor dem Spiel forderte er seine Landsleute aus Kolumbien via "Twitter" auf, das Spiel zu verfolgen. Leichte Komplikationen gab's dann allerdings beim Teamnamen des Gegners: "Nicht verpassen! ManUtd vs. Qeens Park Rogers". Fast. Aber der Kolumbianer soll ja auch Tore schießen und kein Sprachforscher werden.
Lauf des Spieltags: Wie gelangt man am besten zu einem Auswärtsspiel seiner Mannschaft? Mit dem Bus, dem Zug oder dem Auto. Richtig. Manch einer soll auch schon mal ein Flugzeug gechartert haben. Auch möglich, wenn man in der Jugend einen Bausparvertrag abgeschlossen hat. Francis Benali hingegen hatte bei der Planung seiner Auswärtsreisen eine ganz andere Idee.
Er besuchte in den letzten Wochen alle 20 Premier-League-Stadien. Und zwar zu Fuß. Dafür spazierte Benali für einen guten Zweck rund 1600 Kilometer quer durchs Land. Am Samstag endete seine Reise im St. Mary's Stadium in Southampton.
Auch die Rückreise von QRP von Manchester nach London stellte sich als etwas komplizierter heraus. Während man zum Spiel noch mit dem Zug gefahren ist, war dieser auf dem Heimweg bereits ausgebucht und komplett überfüllt.
"Wir haben keinen Wagen mehr bekommen. Es gab schlicht und ergreifend keinen Platz mehr", gab Coach Harry Redknapp zähneknirschend zu Protokoll. Nach Gründen suchend stellte Harry Houdini fest: "Die Hälfte der Fans von Manchester United wohnt ja in London und muss ebenfalls zurück." Gewagte These, die man anhand dieser Karte des Telegraphs aber wunderbar überprüfen kann.
Anything else? Genug der Berichterstattung über Manchester United und QPR. Ein krachendes Topspiel zwischen Arsenal und City gab's am Wochenende ja auch noch. Eine ganze Ladung Tempo, zahlreiche Tore und ruppige Tacklings. So wie man das als Fan eben sehen will. Doch gerade die beiden letzteren Dinge brachten City-Coach Manuel Pelligrini auf die Palme.
Vor beiden Arsenal-Toren hatte er Fouls an seinem Team gesehen. Zudem hätte seine Mannschaft noch einen Elfmeter bekommen müssen. Das ging bei ihm so weit, dass er Schiedsrichter Clattenburg die Schuld gab, City den Titel weggepfiffen zu haben. Wir schreiben den vierten Spieltag.
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