Machtdemonstration Marke Milos

Milos Teodosic lieferte in Spiel 1 gegen Panathinaikos mal wieder eine Gala-Vorstellung ab
© getty

ZSKA Moskau ging als Favorit in die Best-of-Five-Serie gegen Panathinaikos - und daran hat sich auch nach diesem Spiel nichts geändert. Im Gegenteil. Mit einem nie gefährdeten 93:66-Sieg starteten die Russen in die Playoffs der Turkish Airlines Euroleague - und hatten abermals in Milos Teodosic ihren überragenden Akteur.

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Nach zwei Niederlagen zum Abschluss des Top 16 versuchte Panathinaikos-Coach Dusko Ivanovic es mit einigen Änderungen in der Starting Five - diese verpufften aber schon in der ersten Halbzeit. Insbesondere im zweiten Viertel, in dem die Griechen zeitweise über sechs Minuten nicht einen einzigen Punkt erzielten, dominierte ZSKA den Gegner nach allen Regeln der Kunst und hatte zur Pause bereits mehr als doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie Pana.

Auch nach der Pause gab es abgesehen von einem kurzen Aufbäumen wenig Positives aus Pana-Perspektive - der geringste Rückstand in der kompletten zweiten Hälfte betrug 22 Punkte. Dadurch verkam auch der komplette Schlussabschnitt zur Garbage Time.

Topscorer der Moskowiter war Teodosic mit 18 Punkten, Demetris Nichols, Manuchar Markoishvili (je 13) und Andrei Kirilenko punkteten ebenfalls zweistellig. Bei den Griechen stemmten sich vor allem Nikos Pappas (16), James Gist (14) und Loukas Mavrokefalidis (10) gegen die Niederlage. Am Donnerstag findet das zweite Spiel der Serie statt - bis dahin wird sich Athen einiges einfallen lassen müssen.

Vesely erlegt den Titelverteidiger

Die Reaktionen:

Dimitris Itoudis (Coach ZSKA): "Ich gratuliere dem Team, weil wir den Sieg heute verdient hatten. Aber wir sind erwachsen und erfahren genug um zu wissen, dass Panathinaikos eigentlich ein wesentlich besseres Team ist, als sie es heute gezeigt haben. Wir führen bloß 1 zu 0. Sie werden kämpfen."

Dusko Ivanovic (Coach Panathinaikos): "Ich gratuliere ZSKA. Sie haben gut gespielt - wir nicht. Im zweiten Viertel haben wir nicht auf Euroleague-Level gespielt und ich habe mein Team nicht verstanden. Wir haben jetzt zwei Tage, um an unserer Mentalität zu arbeiten."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: ZSKA startet mit dem Lineup aus Teodosic, Weems, Vorontsevich, Kirilenko und Kaun in die Playoffs. Für Pana schickt Dusko Ivanovic zunächst Diamantidis, Giankovits, Charalampopoulos, Fotsis und Batista ins Rennen.

2.: Teodosic macht von Anfang an keine Gefangenen! Mit einem Jumper eröffnet er die Playoffs, wenig später findet ihn Weems völlig offen an der Dreierlinie - und auch der sitzt. 7:2 für Moskau.

4.: Im Fastbreak treibt Weems den Ball nach vorn und legt auf Vorontsevich ab, der den Ball zum 16:7 reinstopft. Was für ein Start für ZSKA! Ivanovic nimmt die erste Auszeit.

10.: Pappas kommt für Pana ins Spiel und versenkt direkt zwei Dreier - die Griechen sind zurück im Geschäft. Hinten allerdings fällt ihnen bis dato kein Mittel gegen Teodosic und AK47 ein. Ein absolut unmöglicher Leger von de Colo gibt ZSKA die 29:21-Führung zur Viertelpause!

14.: Langsam wird es beängstigend, wie gut die Offense von ZSKA derzeit funktioniert. De Colo trifft von draußen, dann kommt Markoishvili rein und streut direkt zwei weitere Triples ein. Einen Leger von Kirilenko später führt ZSKA bereits mit 15 Zählern und Ivanovic nimmt die nächste Auszeit.

20.: Eieiei, Panathinaikos. Über sechs Minuten bleibt Athen ohne einen einzigen Korb, während die Russen einen Wurf nach dem anderen versenken. Gist erlöst sie kurz vor der Halbzeit mit einem Leger, am katastrophalen Ergebnis ändert das aber nichts: ZSKA führt mit 56:27!

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25.: Mini-Run der Griechen? In den ersten Minuten des dritten Viertels haben sie den Score des zweiten immerhin schon übertroffen (8 zu 6). Vor allem Gist zeigt mit zwei Slams endlich Lebenszeichen, Pappas trifft ein paar Freiwürfe. Nach einem weiteren Dunk von Gist sind es "nur" noch 22 Punkte... und jetzt nimmt ZSKA eine Auszeit.

27.: Die Auszeit war die richtige Maßnahme - denn Teodosic kam zurück auf den Court. Und der macht einfach mal 8 Punkte in Folge... unfassbar!!! 71:41. Run: Beendet!

34.: Die Messe ist natürlich längst gelesen, immerhin zeigt Pana noch einmal einen schönen Spielzug. Gist schließt am Ende per Corner-Three ab - immerhin sind es jetzt keine 30 Punkte Rückstand mehr. 79:51 ZSKA.

ZSKA vs. Panathinaikos: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Milos Teodosic. Schlicht und einfach grandios, was der Serbe in dieser Partie zelebrierte. Bereits im ersten Viertel brachte er sein Team auf Kurs und etablierte das starke Ball Movement der Russen. Nach der Pause saß er zunächst auf der Bank und sah mit an, wie ZSKA kurzzeitig den Faden verlor - also kam er zurück und erhöhte die Führung im Alleingang auf 30 Punkte. Seine Stats am Ende: 18 Punkte, 3/3 2FG, 4/5 3FG, 8 Assists, 2 Turnover. In nicht einmal 20 Minuten! Viel näher kommt man nicht an die Perfektion.

Der Flop des Spiels: Der eine "Point God" überzeugte also vollends - sein Konterpart auf der Gegenseite dagegen nicht. Dimitris Diamantidis zeigte eine enttäuschende Partie und agierte weitestgehend unsichtbar. Er war natürlich nicht allein Schuld an der miesen Leistung Athens, allerdings startet eben alles beim Anführer. Und der blieb in knapp 19 Minuten ohne Punkt.

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Das fiel auf:

  • Die Hereinnahme von Vasilis Charalampopoulos in die Starting Five Athens kam überraschend, auch wenn der etatmäßige Starter A.J. Slaughter ausfiel. Der erst 18-Jährige hatte im kompletten Top 16 schließlich gerade mal zwei Minuten auf dem Court gestanden, nun sollte er gegen Europas beste Offense bestehen? Wahrscheinlich ist, dass Ivanovic seinem Team nach der zuletzt schwachen Form ein Zeichen geben wollte. Auch wenn er die Niederlage natürlich nicht verhindern konnte, zeigte Charalampopoulos zumindest gute Ansätze.
  • Auch Gist musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Das schien den Forward zu stören - zumindest gehörte er zu den wenigen Pana-Spielern, die auf dem Court ein gewisses Level an Aggressivität mitbrachten. Fast jeder seiner Abschlüsse war Highlight-Material. Defensiv war aber auch er überfordert.
  • Ivanovic' Maßnahmen blieben allerdings ohne Wirkung, da sich ZSKA in überragender Form präsentierte. Teodosic sorgte für den guten Start seines Teams und brachte die Offense ins Rollen, er war aber bei weitem nicht der einzige starke Akteur. Die Russen ließen den Ball bravourös laufen und fanden immer wieder offene Schützen an der Dreierlinie, wo sie ihrem Ruf alle Ehre machten (14/27 3FG). Wenn es mal nicht zum offenen Jumper reichte, konnten Teodosic, Weems oder Kaun immer noch im Eins-gegen-Eins kreieren.
  • Auch Kirilenko findet sich in seiner neuen alten Heimat immer besser zurecht und demonstrierte gegen Pana, wie wertvoll er mit 34 Jahren immer noch sein kann. Sein Basketball-IQ ist weiterhin überragend, etliche kluge Pässe oder Backdoor-Cuts lieferten seinem Team viele Optionen. Auch defensiv stand er seinen Mann und überzeugte.
  • AK47 war damit ein Teil des nahezu perfekten Defensiv-Kollektivs der Russen. Abgesehen vom ersten Viertel gewährte ZSKA den Griechen überhaupt keine Freiräume und erstickte sämtliche Comeback-Versuche im Ansatz. Das zweite Viertel war natürlich das beste Beispiel: Pana blieb sechs Minuten ohne Punkt, im ganzen Viertel waren es genau 6 Zähler.
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