Die üblichen Verdächtigen?

Von Max Marbeiter
Rudy Fernandez (l.) traf mit Real im Final Four 2014 auf Erzrivale Barcelona
© getty

Ein Final Four ohne Real Madrid, den FC Barcelona oder ZSKA Moskau? In den vergangenen Jahren unvorstellbar - und auch diesmal unwahrscheinlich. Auch Tibor Pleiß besitzt also beste Chancen auf sein erstes Final Four. Titelverteidiger Maccabi Tel Aviv dürfte dagegen Probleme bekommen. "Neuling" Fenerbahce Ülker erscheint zu stark. Der Playoff-Check.

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Real Madrid - Anadolu Efes Istanbul

Ausgangslage: Es ist an der Zeit - jedenfalls aus Reals Sicht. Zweimal stand Madrid in den vergangenen beiden Jahren im Finale. Zweimal war man klarer Favorit. Und zweimal verließen die Königlichen den Court als geschlagener Zweiter. Motivationsprobleme sollte Real also schon mal nicht haben. Der Titel soll her. Auch ohne Nikola Mirotic, der vor der Saison zu den Chicago Bulls wechselte.

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Denn am Ende stellt Madrid immer noch eines der beeindruckendsten Teams der Euroleague. Zudem spielt der Kern aus den beiden Sergios - Llull und Rodriguez - Jaycee Carroll, Rudy Fernandez und Felipe Reyes bereits seit 2011 zusammen. Coach Pablo Laso gesellte sich in derselben Saison zum Team. Marcus Slaughter spielt seit 2013 in Madrid, Ioannis Bourousis und Salah Mejri seit der vergangenen Spielzeit.

Kurz: Real versteht sich blind. Beweis gefällig? 22 Assists spielen die Königlichen pro Spiel und damit 2,6 mehr als jedes andere Team der Historie. Mit 33 Vorlagen stellte Madrid in dieser Saison zudem einen neuen Rekord auf und erreichte ihn in der darauffolgenden Woche aufs Neue. Trotz all seiner Stars legen die Königlichen den Fokus ganz klar auf das Team, bringen den MVP der vergangenen Saison (Rodriguez) auch diesmal wieder von der Bank und stellen so die zweitbeste Offense der gesamten Euroleague (87,4 Punkte).

Die Favoritenrolle kann man also guten Gewissens in Richtung Real schieben. Zumal Madrid bislang 19 seiner 24 Spiele gewann und Anadolu als erstes Team der Geschichte mit einer negativen Top-16-Bilanz (6-8) in die Playoffs einzog. Entschieden ist deshalb aber noch lange nichts. Immerhin gewannen die Türken in dieser Saison schon einmal gegen Real.

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Anadolu verlässt sich dabei auf einen äußerst jungen Kern um NBA-Prospect Dario Saric, Cedi Osman und den ersten 17-jährigen Furkan Korkmaz, Veteranen wie Nenad Krstic und Stephane Lasme sowie Point Guard Thomas Heurtel. Zudem sitzt mit Dusan Ivkovic die geballte Erfahrung auf der Bank. Allein in diesem Jahrzehnt führte der Serbe fünf verschiedene Teams in die Playoffs, gewann 2012 mit Olympiakos den Titel.

Key-Matchup: Sergio Llull vs. Thomas Heurtel. Wie es gehen kann, wenn bei Heurtel nicht viel zusammenläuft, erfuhr Anadolu am letzten Spieltag gegen Fenerbahce. Der Franzose traf nur einen seiner acht Würfe (3 Punkte), verteilte einen Assist. Efes verlor das Spiel und zog nur dank Laborals Pleite in Malaga ins Viertelfinale ein. Entsprechend wichtig ist der Aufbau und sollte im direkten Duell mit Llull wenigstens halbwegs ebenbürtig sein, wollen die Türken eine Chance haben.

X-Faktor: Rudy Fernandez liebt die Playoffs. Nur zwei Spieler der Geschichte - Qyntel Woods und Gregor Fucka - besitzen ein höheres Performance Index Rating in der Postseason als der Spanier (18,4). Dabei dürfte Rudy, sollte er sich nicht verletzen, am Saisonende mehr Playoff-Spiele absolviert haben als die anderen beiden. Vergangene Saison legte der ehemalige Blazer im Viertelfinale gegen Olympiakos 17,2 Punkte, 5,6 Rebounds sowie 2 Steals auf und führte Real in Final Four.

Prognose: Real ist klarer Favorit und dürfte seiner Rolle auch gerecht werden. Die Niederlage aus der Vorrunde schmerzt ein wenig, am Ende spielen die Madrilenen in dieser Saison aber erneut zu dominant. Real in 3.

Real Madrid - Anadolu Efes Istanbul

Fenerbahce Ülker Istanbul - Maccabi Electra Tel Aviv

ZSKA Moskau - Panathinaikos Athen

FC Barcelona - Olympiakos Piräus