Los Angeles Chargers (10-3) - Cincinnati Bengals (5-8)
Ergebnis: 23:21 (7:3, 10:9, 3:0, 3:9) BOXSCORE
- Die Chargers halten ihre Chance auf den Division-Sieg am Leben. Es bedurfte aber ein hartes Stück Arbeit um die Bengals, die ihre beste Saison-Leistung seit Wochen ablieferten, zu schlagen. Und dabei begann eigentlich alles wie geschmiert. Philip Rivers führte L.A., erneut ohne den verletzten Melvin Gordon spielend, in den ersten zwei Drives über 150 Yards für 14 Punkte zweimal in die Endzone.
- Das Tempo konnte man allerdings nicht beibehalten und die Bengals verkürzten den Rückstand kurz vor der Pause dank eines Touchdowns von John Ross auf zwei Punkte. Cincinnati konnte allerdings vor allem durch seinen defensiven Einsatz beeindrucken. Die Defense und Carlos Dunlap und Geno Atkins schaffte es ein ums andere mal, Rivers (19/29, 220 YDS, TD) unter Druck zu setzen und sorgte für einen schwierigen Abend für den MVP-Kandidaten.
- Das Laufspiel der Chargers funktionierte kaum. Austin Ekeler überzeugte wieder nicht in der Rolle des Gordon-Ersatzes und auch Justin Jackson, der in der Vorwoche in Pittsburgh tolle Momente hatte, wusste nicht zu überzeugen. Auf der anderen Seite war es hingegen Joe Mixon, der einen tollen Abend hatte. Mixon lief hart und war der klare Fokuspunkt der Bengals-Offense mit 138 Scrimmage-Yards bei 31 Touches.
- Sein Touchdown kurz vor der 2-Minuten-Marke brachte die Bengals wieder auf zwei Punkte heran. Jeff Driskel (18/27, 170 YDS, TD) aber fand keine Anspielspation beim Zwei-Punkte-Versuch. Damit war das Spiel dann fast schon entschieden. L.A. bleibt somit vor dem großen direkten Duell am Donnerstag den Chiefs auf den Füßen. Außerdem könnte man endlich seinen Kicker gefunden haben. Mike Badgley stellte mit einem 59-Yarder einen Franchise-Rekord auf alle weitere seiner drei Field-Goal-Versuche.
Arizona Cardinals (3-10) - Detroit Lions (5-8)
Ergebnis: 3:17 (0:0, 0:3, 0:7, 3:7) BOXSCORE
- Wie erwartet war das Aufeinandertreffen zwischen den Cardinals und den Lions nichts für Feinschmecker. Neben den spielerischen Aspekten hatte dies auch noch mit einigen Verletzungen zu tun. Die wichtigste hiervon könnte von Ziggy Ansah gewesen sein. Der nämlich verletzte sich wieder an der Schulter, die ihn schon einen großen Teil der Saison gekostet hat. Und Ansah wird nach der Saison Free Agent.
- Sportlich gesehen musste man bis tief in die zweite Halbzeit warten, als es natürlich ein defensives Play war, welches für den ersten Score sorgte. Josh Rosen (26/41, 240 YDS, INT) warf einen Pass auf die rechte Außenbahn in Richtung eines der Backup-Receiver in Trent Sherfield, wurde aber von Darius Slay abgefangen. Big Play Slay war über 67 Yards nicht mehr zu stoppen.
- Matthew Stafford (15/23, 101 YDS) hingegen hatte unter dem Druck der Cardinals-D zu leiden und beendete seinen Tag mit knapp über 100 Passing Yards. Auf einer positiven Note bleibt lediglich Larry Fitzgeralds neuer NFL-Rekord für die meisten Receptions für dasselbe Team.
Kansas City Chiefs (11-2) - Baltimore Ravens (7-6)
Ergebnis: 27:24 OT (7:0, 10:10, 0:7, 7:7, 3:0) BOXSCORE
- Ein unglaublich spektakuläres Spiel auf beiden Seiten, das den Vorschusslorbeeren gerecht wurde - die Ravens-Defense verlangte Kansas Citys Offense tatsächlich mehr ab, als irgendeine andere Defense bisher in dieser Saison. Die Ravens stellten häufig die Line of Scrimmage mit acht, neun Spielern zu und brachten daraus Pressure und Blitze aus verschiedensten Richtungen und mit diversen Personnel-Groupings. Das bereitete auch Mahomes (35/53, 377 YDS, 2 TD, INT) und der Offensive Line immer wieder Probleme, Kansas Citys Quarterback steckte ungewohnt viele Hits ein.
- Doch es wird für die meisten das irrwitzige Finish dieser Partie sein, das Leuten in Erinnerung bleibt. Die Ravens waren nach einem langen Punt-Return von Cyrus Jones durch einen Touchdown-Pass von Lamar Jackson (13/24, 147 YDS, 2 TD; 13 ATT; 71 YDS) auf John Brown in Führung gegangen, 1:29 vor dem Ende stand KC bei 4th&9 - und ein absolut unglaubliches Play von Mahomes hielt den Drive am Leben. Wenig später standen die Chiefs dann bei 4th&3, und Mahomes Touchdown zu Williams bescherte Kansas City den Ausgleich!
- Und damit war noch lange nicht Schluss. Baltimore hatte im Gegenzug noch genug Zeit auf der Uhr, um per Field Goal zu gewinnen. Doch dann schlug Kansas Citys Defense zu: Justin Houston kam via Blitz frei durch und schlug Jackson den Ball aus der Hand, und die Chiefs waren in der Pole Position! So jedenfalls sah es aus - bis das 43-Yard-Field-Goal daneben flog! Overtime!
- Dort marschierte KC dann schnell das Feld runter, hatte aber Glück, als ein Mahomes-Fumble von den Ravens nicht gesichert werden konnte. In der Folge reichte es zwar nur zum Field Goal, doch war das am Ende genug. Baltimore stand bei 3rd&22 als Jackson angeschlagen raus musste, Robert Griffin III. konnte bei zwei Chancen die lange Conversion nicht liefern. Game Over.
- Und sonst? Bis kurz vor Spielbeginn hatten sich Gerüchte gehalten, wonach Joe Flacco zumindest in einer Teilzeit-Rolle gemeinsam mit Lamar Jackson spielen würde. Die Chiefs hatten sich im Vorfeld auf beide Quarterbacks vorbereitet, Flacco wurde als "fraglich" geführt - doch kurz vor Kick-Off war klar: Flacco würde aufgrund seiner Hüftverletzung erneut ausfallen. So war es erneut die Jackson-Show, und Baltimore konnte einmal mehr mit seinem Run Game punkten; wenngleich erstmals in der Jackson-Ära die 200-Yard-Marke hier nicht geknackt wurde. Ein zu inkonstantes Passing Game mit einem Rookie-Quarterback war am Ende so nicht genug für ein starkes Ravens-Team. Die Chiefs haben damit ihr Playoff-Ticket in der Tasche!
Tampa Bay Buccaneers (5-8) - New Orleans Saints (11-2)
Ergebnis: 14:28 (7:0, 7:3, 0:8, 0:17) BOXSCORE
- Playoff-Ticket gebucht und Franchise-Geschichte geschrieben: zum ersten Mal in ihrer Historie haben die Saints in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die eigene Division gewonnen! Doch der Weg dahin war bei den Bucs, die New Orleans in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Probleme bereiten konnten, für die Saints deutlich schwieriger, als erwartet.
- Denn während New Orleans abermals offensiv Probleme hatte, starteten die Bucs deutlich explosiver. Winston (18/38, 213 YDS, 2 TD, INT) hatte früh einige Big Plays und fand Brate als den via Route isolierten Receiver in der Endzone, nach einer hässlichen Interception von Drew Brees (24/31, 201 YDS, TD, INT) bei einem versuchten Screen Pass war abermals Brate zum Touchdown zur Stelle.
- Und so ging es vorerst weiter. New Orleans fand offensiv gegen eine der anfälligsten Defenses der Liga überhaupt keinen Rhythmus, und im Gegenzug schlug die Bucs-Defense nochmals zu: Nassib erwischte Brees und schlug ihm den Ball aus der Hand, doch in der Folge begann die Partie zu kippen. Trotz sehr guter Field Position konnten die Bucs nicht punkten, der Field-Goal-Versuch ging daneben. Damit wendete sich das Blatt.
- Jetzt war es die Bucs-Offense, die die Arbeit einstellte und es den Saints erlaubte, ins Spiel zurück zu kommen. Backup-QB Taysom Hill startete die Aufholjagd mit einem geblockten Punt, wenig später fand Brees erst seinen Fullback zum kurzen TD-Pass, ehe Brees bei 4th&Goal von der 1-Yard-Line über die Goal Line springen konnte. Damit war das Spiel gedreht und Mark Ingram beseitigte gegen ein Bucs-Team, das sich nach schwacher zweiter Hälfte inzwischen aufgegeben hatte, alle Zweifel. Die Saints sind zurück in den Playoffs!
Buffalo Bills (4-9) - New York Jets (4-9)
Ergebnis: 23:27 (14:3, 3:10, 3:0, 3:14) BOXSCORE
- Bemerkenswertes Finish für die Jets, nachdem die Partie denkbar schlecht begonnen hatte: Sam Darnold (16/24, 170 YDS, TD, INT) musste mit erneuter Fußverletzung zwischenzeitlich verletzt raus, die Offense war zunächst wieder einmal abgemeldet. Doch dabei blieb es nicht. Darnold hatte über das ganze Spiel verteilt mehrere sehr gute Pässe, unter anderem zu Robby Anderson, und die Jets konnten noch in der ersten Hälfte ihren ersten Offense-Touchdown seit neun (!) Vierteln aufs Board bringen.
- Und Buffalos Offense konnte ihre beachtliche Schlagzahl aus der ersten Hälfte nicht aufrechterhalten. Allen (18/36, 206 YDS, 2 INT) warf - genau wie Darnold später - eine unschöne Rookie-Interception, und obwohl die Jets den Opening-Kick-Off der zweiten Hälfte fumbelten, konnte Buffalo nur mit einem Field Goal daraus Kapital schlagen. Gang Green knackte erst Mitte des dritten Viertels die 100-Total-Yard-Marke, Darnold aber hielt sein Team im Spiel und mit einem späten, schnellen Drive über 61 Yards gelang New York der Last-Minute-Sieg!
- In einem rechnerisch letztlich mutmaßlich bedeutungslosen Spiel machten die Bills zuvor genau da weiter, wo sie zuletzt so erfolgreich aufgehört hatten - mit Josh Allen als Runner. Der Rookie-Quarterback, der als Passer nach wie vor massiv inkonstant unterwegs ist, tat den Jets von Anfang an mit designten Runs und Scrambles weh und beendete die Partie mit 9 Runs für 101 Yards. Zur Halbzeitpause hatte er 87 Rushing-Yards und damit über 300 Rushing-Yards über die letzten drei Spiele - ein neuer NFL-Rekord für einen Quarterback!
- Allen hat über seine ersten acht NFL-Starts jetzt 490 Rushing-Yards und fünf Rushing-Touchdowns, und damit mehr als Michael Vick über seine ersten acht NFL-Starts (418/4). In einem phasenweise überraschend unterhaltsamen, aber auch von Fehlern auf beiden Seiten geprägten Spiel machte das lange den Unterschied aus; doch die Jets konnten die Partie spät drehen, um so vor dem Saison-Endspurt den eigenen Fans ein positives Gefühl mit auf den Weg zu geben.