NFL

Chargers zurück im Playoff-Rennen

Von SPOX
Die Broncos stürzten sich auf Philip Rivers, der Quarterback führte die Chargers trotzdem zum Sieg
© Getty

Im Monday Night Game konnten die San Diego Chargers dank einer Meisterleistung von Philip Rivers den AFC-West-Rivalen Denver Broncos bezwingen und nehmen nach schwachem Saisonstart doch noch Kurs auf die Postseason. Derweil gewinnt Tom Brady das Duell der Quarterback-Giganten gegen Peyton Manning knapp, die New York Jets machen es gegen die Houston Texans extrem spannend und Brett Favre erlebt mit den Minnesota Vikings ein Debakel gegen die Green Bay Packers. Das Roundup zu Week 11.

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San Diego Chargers (5-5) - Denver Broncos (3-7) 35:14 (7:7, 14:0, 7:0, 7:7)

"Das war wahrscheinlich insgesamt das kompletteste Spiel, das wir dieses Jahr gemacht haben", freute sich Quarterback Philip Rivers (15/24, 233 YDS, 4 TD, 1 INT), nachdem er sein Team zum lockeren Sieg geführt hatte. "Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, aber mental trotzdem irgendwie schon in Playoff-Stimmung. Wir können es uns keine Fehler mehr erlauben."

Nach schwachem Saisonstart mit einer Bilanz von 2-5 kommen die Chargers langsam in Fahrt. Gegen die unterirdischen Broncos fand Rivers mit seinen Touchdown-Pässen vier verschiedene Receiver (Patrick Crayton, Darren Sproles, Malcolm Floyd, Jacob Hester), zudem lief Mike Tolbert in die Endzone.

Denver ging dank Running Back Knowshon Moreno (58 YDS, 1 TD) zwar früh in Führung, nachdem die Hausherren aber noch im ersten Viertel ausgeglichen hatten, wurde das Duell der beiden AFC-West-Rivalen zu einer einseitigen Geschichte: Die Gäste enttäuschten brutal, auch Quarterback Kyle Orton (24/38, 217 YDS, 1 TD, 1 INT) konnte nichts daran ändern. Die Chargers vermieden Ballverluste und Special-Teams-Aussetzer - zwei Dinge, die dem Team oftmals Probleme machten.

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San Diego liegt in der AFC West inzwischen gleichauf mit Oakland und nur noch einen Sieg hinter Kansas City, die aber beide noch ins Qualcomm Stadium kommen - die Raiders in Week 13, die Chiefs in Week 14. Denver kann die Saison eigentlich schon abhaken. Zwar trifft das Team neben den drei Divisions-Gegnern noch auf schlagbare Teams (Rams, Cardinals, Texans), ist in der aktuellen Verfassung aber in praktisch jedem Spiel der Underdog.

New England Patriots (8-2) - Indianapolis Colts (6-4) 31:28 (7:0, 14:14, 7:0, 3:14)

Fast hätte es wieder geklappt mit einem unglaublichen Comeback von Peyton Manning gegen die Patriots und seinen nicht minder berühmten Quarterback-Kollegen Tom Brady. Wie vor fast genau einem Jahr war Manning drauf und dran, einen 17-Punkte-Rückstand im vierten Viertel noch umzubiegen. Zwei Touchdowns hatte er bereits geworfen und 31 Sekunden vor Schluss war er schon wieder in der Red Zone der Gastgeber. Doch dann machte seine dritte Interception des Abends alles zunichte.

"Das macht mich krank", machte sich Manning (396 YDS, 4 TD, 3 INT) Vorwürfe, nicht auf den fast sicheren Ausgleich durch ein Field Goal, sondern den Touchdown gegangen zu sein. "Ich hätte unserem Kicker Adam Vinatieri eine Chance geben sollen. Es war ein schlechter Wurf."

Manning legte überragende Stats hin, aber machte eben auch für seine Verhältnisse viele Fehler. Sein Gegenpart Brady tat das nicht. Seine Stats (186 YDS, 2 TD) lesen sich zwar nicht so beeindruckend, aber er hat dafür kaum Fehler gemacht. 19 von 25 Pässen kamen an, bei Manning waren es 38 von 52.

Brady setzte im Gegensatz zu Manning in der zweiten Halbzeit sehr stark auf das Laufspiel. Dort überzeugten sowohl BenJarvis Green-Ellis (21 Carries, 96 YDS, 1 TD) als auch Danny Woodhead (7 Carries, 69 YDS, 1 TD).

Philadelphia Eagles (7-3) - New York Giants (6-4) 27:17 (7:0, 6:3, 3:7, 11:7)

Michael Vick hat zwei Wochen nach dem einen Manning, Peyton, auch den anderen, Eli, besiegt. Der wiederauferstandene Quarterback der Eagles glänzte war nicht annähernd so wie bei seiner 6-TD-Gala vergangene Woche gegen Washington, aber er spielte erneut solide und vor allem fehlerfrei (258 YDS, 1 Rushing-TD, 0 INT).

Das konnte sein Gegenüber Eli Manning (147 YDS, 2 TD, 3 INT) nicht von sich behaupten. Zusätzlich zu seinen 3 Interceptions leistete sich der QB kurz vor Schluss einen ganz bitteren, weil entscheidenden Fumble. Mit 2:51 Minuten auf der Uhr lief Manning beim 4. und 6 eigentlich großartig zum neuen First Down, doch bei der Landung auf dem Boden ließ er den Ball fallen.

Mit dem Laufspiel kamen die Eagles generell viel besser zurecht als die Giants. Während New Yorks RB Ahmad Bradshaw nur auf 29 Yards kam, glänzten bei Philly Vick selbst (34 YDS, 1 TD) sowie RB LeSean McCoy (111 YDS, 1 TD).

New Orleans Saints (7-3) - Seattle Seahawks (5-5) 34:19 (7:3, 20:13, 7:0, 0:3)

Wieder mal ein bärenstarkes Spiel von Saints-QB Drew Brees (382 YDS, 4 TD, 2 INT). Nicht nur, dass er vier Touchdowns warf und an der 400-Yard-Marke kratzte, er warf auch seinen 1850. vollständigen Pass und brach damit den Hausrekord der Saints aus dem Jahr 1982. Den hielt bislang Archie Manning.

In Abwesenheit von RB Reggie Bush, der sich zwar vor dem Spiel warm machte, dann wegen seines Beinbruchs vor einigen Wochen aber doch noch einmal passen musste, setzte Brees auf eine gesunde Mischung aus Pass- und Laufspiel. Er warf je zwei TD-Pässe auf Marques Colston und Robert Meachem, aber auch RB Chris Ivory kam auf 99 Yards und 1 TD. Auf der Gegenseite machte Seahawks-QB Matt Hasselbeck mit 366 YDS und 1 TD auch ein starkes Spiel.

New York Jets (8-2) - Houston Texans (4-6) 30:27 (3:0; 10:7; 7:0; 10:20)

Man kann die Jets und QB Mark Sanchez (315 YDS, 3 TD, 1 INT) nun mögen - oder auch nicht. Eines kann man ihnen aber nicht unterstellen: dass sie es nicht spannend machen würden. Nach den beiden Overtime-Thrillern gegen die Lions und Browns in den Vorwochen, gewannen sie jetzt zehn Sekunden vor Schluss gegen die Texans.

Mit 16 Punkten hatte New York bereits geführt, bevor man 55 Sekunden vor dem Ende plötzlich mit vier Punkten hinten lag. Was folgte, war der große Auftritt von Sanchez. Sein erster Pass ging zu LaDainian Tomlinson (36 Rush-YDS, 71 Rec-YDS), der zweite Ball zu Braylon Edwards (84 YDS, 1 TD). Und schon standen die Jets kurz vor der Endzone - mit noch sechzehn Sekunden zu spielen. Pass Nummer drei fing dann der überragende Santonio Holmes (126 YDS, 2 TD) in der Endzone zum 30:27-Endstand.

Bei den Texans spielte Tight End Joel Dreessen (106 YDS, 1 TD) eine starke Partie. RB Arian Foster (59 Rec-YDS, 84 Rush-YDS) steuerte zwei Touchdowns bei.

Minnesota Vikings (3-7) - Green Bay Packers (7-3) 3:31 (3:0; 0:17; 0:7; 0:7)

Was für eine Blamage für Brett Favre (208 YDS, 1 INT) und die Vikings! Gegen den Erzrivalen aus Green Bay ging Minnesota sang- und klanglos unter. Gleich bei seinem zweiten Spielzug wurde Favre in den Boden gerammt - three and out Vikings. Und es war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Denn im zweiten Viertel legten die Packers los. Alles was es dazu brauchte, war ein Field Goal von Mason Crosby und einige lange Pässe von Quarterback Aaron Rodgers (301 YDS, 4 TD, 21 Rush-YDS). Und nach der Führung für die Packers kam das, was kommen musste: Interception, Brett Favre. Bereits seine 17. in dieser Saison - absoluter Negativ-Rekord in der NFL. Und die Krönung: Ein anschließender Streit mit einem seiner Coaches.

Der Rest war eine große Packers-Show. Oder besser gesagt: Eine große Aaron-Rodgers- und Greg-Jennings-Show. Bereits vor dem Spiel hatte Rogers angekündigt, dass Jennings sein neues Nummer-Eins-Ziel ist - und das machte er jetzt wahr. 152 Yards und drei Tochdowns für Jennings, und deutlich hörbare "Go Pack Go"-Rufe in Minneapolis.

Pittsburgh Steelers (7-3) - Oakland Raiders (5-5) 35:3 (0:3; 21:0; 0:0; 14:0)

163 Yards in Penalties? Die meisten in der Klub-Geschichte? Den Steelers doch egal! Denn die nahmen die Oakland Raiders auch so komplett auseinander. Mit knallharter Defense und einem überragenden Ben Roethlisberger (275 YDS, 3 TD, 1 Rush-TD).

Kein Receiver frei? Kein Problem! Dann läuft Big Ben eben selbst die 16 Yards bis in die Endzone. Ganz starkes Spiel des Steelers-QB. Offenbar zu stark für Raiders-Defensive-End Richard Seymour. Denn nach einem Wortgefecht mit Roethlisberger knockte er den Quarterback mit einer saftigen Rechten aus - und flog deshalb vom Feld.

Offenbar hatte ihm Big Ben nach seinem vorausgegangenen TD-Pass auf Rookie-WR Emmanuel Sanders (35 YDS, 1 TD) etwas zugerufen. Dessen Kollege Mike Wallace (116 YDS, 1 TD) machte bereits sein drittes 100-Yard-Game hintereinander.

Bei den Raiders musste QB Jason Campbell nach einer blamablen Leistung (7/19, 70 YDS, 1 INT) auf die Bank - sein Ersatz, Bruce Gradkowski, machte es allerdings nicht viel besser (13/24, 98 YDS, 1 INT).

Dallas Cowboys (3-7) - Detroit Lions (2-8) 35:19 (7:0; 0:10; 14:9; 14:0)

Die Cowboys haben einen neuen Big-Play-Threat: Cornerback Bryan McCann. Erst am 4. November war der aus dem Practice Squad verpflichtet worden - und legte nur eine Woche nach seinem 101-Yard-Return-Touchdown schon wieder einen unglaublichen Return hin.

Diesmal schnappte er sich nach einem Punt den Ball und lief 97 Yards in die Endzone.

Und noch ein Rookie ist on fire: Dez Bryant. Sechs Touchdowns hat der Receiver in den letzten sechs Spielen erzielt - und ist im Eins-Gegen-Eins in der Endzone kaum zu verteidigen.

Sein TD brachte die Cowboys auf die Siegerstraße. Ersatz-Quarterback John Kitna (147 Pass-YDS, 1 Pass-TD, 40 Rush-YDS, 1 Rush-TD) und WR Miles Austin (7 YDS, 2 TD) machten den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Interimscoach Jason Garrett perfekt.

Cincinnati Bengals (2-8) - Buffalo Bills (2-8) 31:49 (7:7; 24:7; 0:14; 0:21)

Die Bills haben es getan! Sie haben den zweiten Sieg hintereinander eingefahren, den zweiten Sieg der Saison überhaupt. Und was für einen. Zur Halbzeit lag Buffalo noch 14:31 zurück, nur um anschließend fünf(!!!) Touchdowns in Folge zu erzielen. Endstand: 49:31. Der größte Comeback-Sieg der Bills seit 13 Jahren. Einfach kaum zu glauben.

Garant für den Erfolg der Bills: Receiver Steve Johnson (137 YDS, 3 TD), QB Ryan Fitzpatrick (316 YDS, 4 TD, 2 INT) und RB Fred Jackson (116 YDS, 2 TD). Bei den Bengals konnte lediglich Running Back Cedric Benson (124 YDS, 1 TD) überzeugen.

St. Louis Rams (4-6) - Atlanta Falcons (8-2) 17:34 (7:3, 3:13, 7:7, 0:11)

Top-Performers: QB Sam Bradford (233 YDS, 2 TD, 1 INT) - RB Michael Turner (131 YDS, 1 TD)

San Francisco 49ers (3-7) - Tampa Bay Buccaneers (7-3) 0:21 (0:0, 0:7, 0:7, 0:7)

Top-Performers: QB Troy Smith (148 YDS, 45 Rushing-YDS, 1 INT) - QB Josh Freeman (136 YDS, 2 TD)

Jacksonville Jaguars (6-4) - Cleveland Browns (3-7) 24:20 (3:0; 7:7; 0:10; 14:3)

Top-Performers: RB Maurice Jones Drew (132 Rush-YDS, 87 Rec-YDS, 1 TD, 1 INT) - RB Peyton Hillis (95 YDS, 1 TD)

Tennessee Titans (5-5) - Washington Redskins (5-5) 16:19 OT (7:7; 3:3; 3:3; 3:3; 0:3)

Top-Performers: RB Chris Johnson (130 YDS) - WR Santana Moss (106 YDS, 1 TD)

Titans-QB Vince Young verließ das Spiel mit einer Daumen-Verletzung und verschwand anschließend unerlaubt aus dem Locker Room. Tennessee-Head-Coach Jeff Fischer gab anschließend bekannt, dass Young nicht mehr Starting-QB der Titans sein wird.

Kansas City Chiefs (6-4) - Arizona Cardinals (3-7) 31:13 (0:3; 14:0; 7:3; 10:7)

Top-Performers: WR Dwayne Bowe (109 YDS, 2 TD) - WR Steve Breaston (95 Rec-YDS, 60 Ret-YDS)

Carolina Panthers (1-9) - Baltimore Ravens (7-3) 13:37 (0:10; 3:7; 3:3; 7:17)

Top-Performers: RB Mike Goodson (120 YDS) - QB Joe Flacco (301 YDS, 1 TD), LB Ray Lewis (10 Tackles, 1 INT, 1 TD)

Miami Dolphins (5-5) - Chicago Bears (7-3) 0:16 (0:3; 0:3; 0:10; 0:0)

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