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NBA Playoffs: Dallas Mavericks verlieren auch Spiel 2 gegen Phoenix Suns - Chris Paul zerlegt die Mavs

Von Philipp Jakob
Das nächste Meisterwerk von Chris Paul beschert den Phoenix Suns eine 2-0-Serienführung.
© getty

Was für ein Meisterwerk von Chris Paul! Der Point God hat die Dallas Mavericks im vierten Viertel von Spiel 2 nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen und die Phoenix Suns zu einem 129:109-Erfolg geführt. Da reichen selbst 35 Punkte von Luka Doncic nicht.

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Die Mavs-Defense fand im Schlussabschnitt einfach keine Antwort mehr auf CP3, der mit chirurgischer Präzision die Schwachstellen attackierte - meist suchte er direkt das Duell mit Doncic - und mit 14 seiner 28 Punkte im vierten Viertel seine Farben auf die Siegerstraße führte. Paul versenkte dabei 11/16 aus dem Feld, verteilte 8 Assists und schnappte sich 6 Rebounds.

Besser punktete bei den Hausherren nur Devin Booker, der bei ebenfalls sehr effizienten Quoten 30 Zähler auflegte (11/19 FG und 5/8 Dreier). Ansonsten knackten auch Jae Crowder (15) sowie Mikal Bridges (11) die Double-Digits, während Deandre Ayton aufgrund von Foulproblemen unauffällig blieb. Als Team setzte Phoenix aber einen neuen Playoff-Franchise-Rekord bei der Feldwurfquote (64,5 Prozent).

Da konnte Dallas nicht mithalten, obwohl Doncic vor allem in Halbzeit eins richtig gut aufgelegt war. Nach 24 Punkten in den ersten 24 Minuten beendete er die Partie letztlich mit 35 Zählern (13/22 FG und 5/10 Dreier) sowie 7 Assists bei 7 Turnover. Reggie Bullock (16, 4/8 Dreier) und Spencer Dinwiddie (11, 3/10 FG) waren aber die einzigen weiteren Mavs-Akteure mit einer zweistelligen Punkteausbeute, Jalen Brunson enttäuschte erneut (9, 3/12 FG). Maxi Kleber kam noch auf 9 Punkte, 3 Rebounds und 2 Steals.

In den Starting Lineups gab es im Vergleich zu Spiel 1 keine Veränderungen, auch nicht beim Spielverlauf der ersten Minuten. Dallas startete mit einem Doncic-Turnover, den Bridges von Downtown bestrafte. Kurz darauf ließ Booker nach einem And-One-Jumper im Fallen seine berühmte Playoff-Pose folgen - Phoenix setzte sich schnell auf bis zu 10 Punkte ab.

Aber: Nach wenigen Minuten waren auch die Mavs im Spiel angekommen - dank Doncic. Der Slowene nahm offensiv das Heft in die Hand, vernaschte Cam Johnson und netzte schwierige Fadeaways. Seine 14 Punkte im ersten Viertel brachten Dallas zurück in Spiel, nach dem Buzzer tauschte er ein paar Nettigkeiten mit Crowder aus - 32:28 für die Suns.

Spätes Meisterwerk von Chris Paul lässt den Mavs keine Chance

Mit Doncic auf der Bank brachte Dinwiddie Energie in die Mavs-Offense, Davis Bertans (9) bescherte den Mavs nach vier Minuten im zweiten Viertel sogar die erste Führung in der kompletten Serie. Anschließend litt der Spielfluss unter zahlreichen Foulpfiffen. Crowder bekam für weiteren Trash Talk gegen Doncic ein Tecnical, dann tauschten die beiden gegenseitig Dreier aus. Der Mavs-Star erzielte die letzten 9 Punkte der Gäste im Alleingang, Dallas ging mit 60:58 in die Kabine.

Booker nahm in der Pause offenbar einen kräftigen Schluck von MJs Secret Stuff und ballerte die Suns nach dem Seitenwechsel im Alleingang wieder in Führung, bevor sich eine wahre Foul-Orgie aus der ersten Halbzeit fortsetzte. Ayton, Dorian Finney-Smith, Dwight Powell und JaVale McGee kassierten jeweils relativ schnell ihr viertes Foul. Abseits des Courts legten sich Suns-Fans mit Doncic an. Sportlich gesehen brachten mehrere Bullock-Dreier Dallas zurück, doch Phoenix ging mit einem 89:83-Vorteil ins vierte Viertel.

Die Suns attackierten nun gnadenlos Doncic in der Defense und trafen ihre Jumper, vor allem Paul. Die Hausherren setzten sich etwas ab, bevor Doncic mit einem Stepback-Dreier antwortete. Aber CP3 war nun überall: Nach seinem nächsten Bucket gab er Mavs-Coach Jason Kidd den Tipp, er solle doch eine Auszeit nehmen - das tat Dallas auch (103:93 Suns).

Der 36-Jährige spulte ein weiteres Mal ein absolutes Meisterwerk im vierten Viertel ab und orchestrierte einen 21:7-Lauf. Als Paul auf die Bank ging, setzte Booker aus der Distanz drei weitere schmerzhafte Nadelstiche, die den Suns-Vorsprung auf +24 anwachsen ließen. Die Partie war gelaufen. Dallas hat nun zwei Tage Zeit, um sich zu sammeln, bevor die Serie in der Nacht auf Samstag in Texas fortgesetzt wird.

Die wichtigsten Statistiken

Phoenix Suns (1) - Dallas Mavericks (4) 129:109 (BOXSCORE), Serie: 2-0

  • An 24 der 28 Mavs-Punkte im ersten Viertel war Doncic durch eigenes Scoring oder Assists direkt beteiligt. Diese extreme Abhängigkeit vom Slowenen machte aber die gute Bank im zweiten Viertel fast vergessen. In den Minuten mit Doncic auf der Bank standen die Mavs in der ersten Halbzeit gar bei +9, was an der guten Produktion von Dinwiddie, Bertans oder Kleber lag. Dafür kam mit Ausnahme von Bullock von den restlichen Startern zu wenig.
  • Die Story des zweiten Viertels waren ... Fouls. Offensiv-Fouls, um genau zu sein. Zwischenzeitlich pfiffen die Referees drei Offensiv-Fouls der Suns in Folge, insgesamt ertönte in Halbzeit eins 30-mal ein Pfiff. Da Phoenix sich die meisten Fouls in der Offensive leistete (7), hatte Dallas aber einen deutlichen Nachteil bei den Freiwürfen (6/8 zu 14/16). Am Ende waren es 54 gepfiffene Fouls.
  • Genau wie in Spiel 1 hatte Dallas einen leichten Vorteil aus der Distanz, die Texaner versenkten 17 Dreier und damit immerhin 4 mehr als die Suns. Phoenix war aber eine absolute Effizienz-Maschine, sowohl von Downtown (13/25, 52 Prozent) als auch aus dem Zweierbereich (36/51, 70,6 Prozent). Damit stand am Ende eine Feldwurfquote von 64,5 Prozent - Playoff-Franchise-Rekord!
  • Die Suns stehen nach diesem Erfolg bei der unglaublichen Bilanz von 52-0, wenn das Team nach dem dritten Viertel führt (Regular Season und Playoffs). CP3 sorgte dafür, dass es auch nach Spiel 2 bei der perfekten Bilanz blieb. Mittlerweile hat Phoenix elf Spiele in Folge gegen Dallas gewonnen.

NBA Playoffs - Suns vs. Mavs: Die Stimmen

Luka Doncic (Mavs): "Ich muss einfach bessere Defense spielen. Das ist alles."

Devin Booker (Suns) über das vierte Viertel von Paul: "Es beeindruckt uns jedes Mal, wenn wir es sehen. Aber es überrascht uns nicht."

Der Star des Spiels: Chris Paul

Was soll man zum Point God noch großartig sagen? Das vierte Viertel gehörte ihm, er erzielte 9 der ersten 14 Suns-Punkte in diesem Abschnitt selbst, bei den anderen 5 assistierte er. Mit seinen Attacken nahm der Doncic in er Defense nach Belieben auseinander, er kam immer an seine Spots und erlegte die Mavs ohne zu blinzeln. Kleine Erinnerung: Am Freitag feiert er seinen 37. Geburtstag!

Der Flop des Spiels: Dorian Finney-Smith

Der Mavs-Edelverteidiger war ein Opfer der vielen Foulcalls. Aufgrund von ständigen Foulproblemen stand er nur 20 Minuten auf dem Parkett und hatte kaum einen positiven Einfluss. Offensiv steuerte er gerade einmal 2 Zähler bei. Gemeinsam mit Doncic hatte er das schlechteste Plus/Minus aller Akteure (-28).

Die Szene des Spiels

Das vierte Viertel in der Kurzfassung: Doncic war machtlos gegen CP3! Mit seinen ständigen Attacken gegen den Mavs-Star hatte Paul relativ leichtes Spiel, fancy Dribblings wie hier brauchte es meistens gar nicht, um in die Zone zu kommen. So sieht es aber natürlich deutlich hübscher aus, mit der schnellen Drehung ließ er Doncic stehen, das And-One war dann eigentlich nur noch Formsache.

NBA Playoffs: Suns vs. Mavs - Die Serie im Überblick (2-0)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks121:114
25. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks129:109
37. Mai3.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns-
48. Mai21.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns-
5*11. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-
6*13. MaiTBDDallas MavericksPhoenix Suns-
7*16. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-

*falls nötig

 

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