Die Suns lagen im vierten Viertel mit bis zu 21 Punkten in Front, bevor es der 1-Seed des Westens etwas schleifen ließ. Zuvor aber lief die Offense der Hausherren wie ein Schweizer Uhrwerk und stellte Dallas vor enorme Probleme. Trotz eines schwachen Schlussabschnitts traf Phoenix noch über 50 Prozent aus dem Feld, Deandre Ayton war mit 25 Punkten (12/20 FG) fleißigster Punktesammler.
Neben Ayton wussten auch Devin Booker (23, 9 Rebounds und 8 Assists) sowie Chris Paul (19 und 3 Assists) zu überzeugen. Zudem lieferten die Rollenspieler wie Cam Johnson (17, 3/6 Dreier), Jae Crowder (11, 3/5) oder Mikal Bridges (13, 2 Blocks) starke Unterstützung.
Doncic wehrte sich vor den Augen von Mavs-Legende Dirk Nowitzki mit 45 Zählern (15/30 FG), 12 Rebounds und 8 Assists, doch gerade von den Backcourt-Kollegen Jalen Brunson (13, 6/16 FG) und Spencer Dinwiddie (8, 3/8 FG) kam zu wenig Support. Dafür lief Maxi Kleber aus der Distanz heiß, der Deutsche steuerte 19 Punkte bei 5/8 von Downtown bei, Dorian Finney-Smith kam auf 15 Zähler. Doch vor allem defensiv fand Dallas lange Zeit kein Mittel.
Die ersten Minuten der Conference Semifinals waren nichts anderes als ein Horrorstart für die Gäste. Mehrere Mavs-Turnover wurden von einem Bridges-Alley-Oop oder einem Crowder-Dreier bestraft - Mitte des ersten Viertels war Phoenix bereits auf 22:7 enteilt. Anschließend hielt Kleber Dallas mit drei Dreiern im Spiel und Doncic kam gegen die Second Unit der Suns deutlich besser in Fahrt. An 20 der 25 Mavs-Punkten war er als Scorer oder Vorlagengeber direkt beteiligt - die Suns erzielten aber 35 Zähler im ersten Abschnitt.
Dallas Mavericks mit Horrorstart - Suns dominieren
Dann ging es wild hin und her, Kleber war mit einem weiteren Triple plus Highlight-Block überall, doch die Suns-Rollenspieler - allen voran Crowder - trafen weiter hochprozentig. Allerdings bekam der Forward auch ein Flagrant I für einen Tritt in Doncic' Leistengegend.
Der Slowene ließ sich davon aber nicht beeindrucken, stattdessen startete er mit einem tiefen Triple einen 9:0-Lauf der Mavs, die auf einmal wieder auf -4 dran waren. Dann kam aber Paul zurück aufs Parkett und der Point God sezierte in einigen Szenen die Mavs-Defense. Die Gastgeber setzten sich schnell wieder zweistellig ab und gingen mit 69:56 in die Halbzeitpause.
Auch nach dem Seitenwechsel bekam Dallas das Trio Paul/Booker/Ayton nicht in den Griff, hielt aber mit Shooting dagegen - bis Bridges einen Dreierversuch von Reggie Bullock in die vierte Reihe blockte. Cameron Payne baute den Vorsprung auf 18 Zähler aus. Die Suns-Defense konnte nun mehrere Verteidiger auf Doncic werfen, ohne dafür von den Nicht-Luka-Mavs bestraft zu werden - 96:79 für Phoenix nach drei Durchgängen.
Mavs-Comeback kommt zu spät - Phoenix holt sich Spiel 1
Das vierte Viertel begann mit einer Schrecksekunde: Nach einem erfolgreichen Alley-Oop stürzte Kleber übel mit seinem Rücken auf den Court, stand aber zum Glück sofort wieder auf. Dafür begann wenig später Doncic ein wenig zu humpeln, er griff sich immer wieder an die linke Hüfte. Beide konnten immerhin weitermachen, doch Doncic bekam von JaVale McGee den Ball gestohlen, der in Transition einen krachenden Slam durch die Reuse hämmerte.
Phoenix ließ nun mehrere Möglichkeiten aus, den Sack zuzumachen, was Dallas nochmal auf -11 herankommen ließ - bevor Paul einen irren Bankshot im Fallen versenkte. Die Intensität und das Shotmaking war bei Phoenix nun aber weg, der nächste Doncic-Dunk stellte in der letzten Minute auf 107:113. Das späte Comeback reichte den Mavs jedoch nicht mehr, die Hausherren machten von der Linie alles klar. Spiel 2 steigt in der Nacht auf Donnerstag ebenfalls in Arizona.
Die wichtigsten Statistiken
Phoenix Suns (1) - Dallas Mavericks (4) 121:114 (BOXSCORE), Serie: 1-0
- Zwar jagte Bridges die meiste Zeit Doncic über den Court, doch mit gezielten Screens bekam der Mavs-Star in manchen Situationen doch noch ein gutes Matchup beispielsweise gegen Cam Johnson. So sammelte er mit 26 Zählern in Halbzeit eins - trotz meist guter Suns-Defense - seine laut ESPN drittmeisten Punkte in einer Playoff-Halbzeit in seiner Karriere. Er und Kleber (16) trugen Dallas offensiv im Alleingang, vom Rest des Teams kamen nur 14 Punkte bei 5/19 FG.
- Den Mavs fehlte in der ersten Halbzeit defensiv eine Antwort auf die gut geölte Suns-Maschinerie, die knapp 64 Prozent aus dem Feld traf und 17 Assists bei nur 4 Turnover verteilte. Für alle Statistik-Liebhaber: Laut Cleaning the Glass reichte das für ein Offensiv-Rating von 140,8 (!) und eine True Shooting Percentage von knapp 73 Prozent.
- Dass die Wurfquoten bei den Suns letztlich doch noch in den Keller gingen, lag daran, dass im vierten Viertel die Intensität fehlte und auch offene Würfe an den Ring klatschten. Im Schlussabschnitt traf Phoenix nur noch 7/25 (28 Prozent) - dennoch reichte es zum siebten Mal in Folge zu einer Feldwurfquote von über 50 Prozent. Das schlechte vierte Viertel ließ das Endergebnis deutlich enger wirken, als das Spiel eigentlich war.
- Mit seinen 3 Vorlagen in Spiel 1 hat sich Paul in der Top 5 der All-Time Assist-Leader der Playoff-Historie verewigt. Bereits in Hälfte eins schob er sich an Tony Parker (Platz 6, 1143 Assists) vorbei, mit nun 1144 Assists hat er allerdings noch einen großen Rückstand auf den viertplatzierten Jason Kidd (1263).
- Wie gut war Doncic in Spiel 1? Laut SportsCenter ist der Mavs-Star nun der jüngste Spieler mit einem 45/10-Spiel in der Postseason seit einem gewissen Kobe Bryant 2001!
NBA Playoffs - Suns vs. Mavs: Die Stimmen
Chris Paul (Suns): "Wir nehmen den Sieg mit. Es wird nicht immer schön sein, aber wir haben über den Großteil des Spiels gut gespielt. Wir sehen uns das Tape an und finden raus, was wir in Spiel 2 besser machen müssen."
Jason Kidd (Mavs-Coach): "Luka hat alles bekommen, was er wollte. Wir brauchen einfach noch jemanden, der sich der Party anschließt."
Maxi Kleber (Mavs) über seinen durch den Sturz lädierten Nacken: "Es tut natürlich ein bisschen weh, aber ich werde mich behandeln lassen und dann sollte ich in Ordnung sein."
Der Star des Spiels: Chris Paul
Die Zahlen von Ayton lesen sich beeindruckender, doch es war der Point God, der das Spiel in seinen Minuten auf dem Parkett (fast) jederzeit kontrollierte. Über weite Strecken der Partie hatte er ein überragendes Plus/Minus vorzuweisen, weil er die Runs der Hausherren orchestrierte. Im vierten Viertel hatte er auch noch den ein oder anderen wichtigen Bucket, bevor es Dallas nochmal spannend machte.
Der Flop des Spiels: Jalen Brunson
Vom Brunson aus der Jazz-Serie war so gut wie nichts zu sehen - was auch daran gelegen haben dürfte, dass er von Booker deutlich besser verteidigt wurde als noch von Donovan Mitchell. Die 13 Punkte bei 6/16 aus dem Feld vom zweitbesten Scorer waren natürlich viel zu wenig. Auch von Dinwiddie muss mehr kommen.
Die Szene des Spiels
Bullock hatte sich eigentlich auf einen ungestörten Dreierversuch gefreut, schließlich war im Umkreis von mehreren Metern kein einziger Verteidiger zu sehen. Doch vom Top of the Key sprintete dann doch noch Bridges mit seinen langen Schritten in die rechte Ecke - und schickte den Triple-Versuch direkt wieder zu seinem Absender zurück. Was für ein Block!
NBA Playoffs: Suns vs. Mavs - Die Serie im Überblick (1-0)
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 3. Mai | 4 Uhr | Phoenix Suns | Dallas Mavericks | 121:114 |
2 | 5. Mai | 4 Uhr | Phoenix Suns | Dallas Mavericks | - |
3 | 7. Mai | 3.30 Uhr | Dallas Mavericks | Phoenix Suns | - |
4 | 8. Mai | 21.30 Uhr | Dallas Mavericks | Phoenix Suns | - |
5* | 11. Mai | TBD | Phoenix Suns | Dallas Mavericks | - |
6* | 13. Mai | TBD | Dallas Mavericks | Phoenix Suns | - |
7* | 16. Mai | TBD | Phoenix Suns | Dallas Mavericks | - |
*falls nötig