NBA: Los Angeles Lakers zerfallen - Joel Embiid stellt Karrierebestwert ein - Nikola Jokic mit Monster-Triple-Double
Von Robert Arndt
Die Los Angeles Lakers spielen ein furchtbares Schlussviertel und verlieren desaströs. Russell Westbrook wird gebenched. Joel Embiid und Nikola Jokic führen ihre Teams mit Monsterspielen zu Siegen, Jokic entscheidet die Verlängerung gegen L.A. im Alleingang. Dennis Schröder spielt stark, Boston verliert aber dennoch.
Philadelphia 76ers (26-18) - Orlando Magic (8-38) 123:110 (BOXSCORE)
Noch im zweiten Viertel hatten die Sixers-Fans ihr Team ausgebuht, keine Stunde später war das Wells Fargo Center ein Tollhaus. Joel Embiid brannte nämlich ein Feuerwerk ab und stand nach drei Abschnitten bereits bei 47 Punkten (17/23 FG, 12/13 FT), 12 Rebounds und 3 Blocks. In der Folge bauten die Reservisten den Vorsprung aber auf 17 Zähler aus, sodass es eigentlich keinen Grund mehr für einen weiteren Einsatz des MVP-Kandidaten gab.
Embiid kehrte aber noch einmal für eine gute Minute zurück und stellte mit drei Freiwürfen noch sein Career High mit 50 Zählern ein. Die Chance auf 51 Punkte ließ der Center aber mit einem vergebenen Freiwurf liegen, danach verabschiedete sich Embiid wieder auf die Bank. Dem Kameruner reichten somit gerade einmal 27 Minuten für seine Ausbeute, nur Klay Thompson erzielte bei seinem Dreierrekord in Chicago (52 Punkte) mehr Zähler in so kurzer Zeit.
Womöglich war Embiid auch von Mo Bamba angestachelt, der das Spiel seines Lebens machte. Alleine in der ersten Halbzeit versenkte der Center sieben seiner acht Dreier und hatte dabei sein Career High von 21 Punkten bereits pulverisiert (28). In Halbzeit zwei kam nicht mehr viel dazu, es wurden 32 Zähler (12/15 FG, 7/8 Dreier), auch weil Philly den Big nun etwas ernster nahm. Eine Antwort auf Embiid hatte Bamba aber auch nicht, der Sixers-Star foulte den Magic-Big mit seiner letzten Aktion aus.
Orlando führte zur Pause noch mit 10 Punkten, bevor Embiid mit 23 Zählern im dritten Abschnitt die Partie umbog. Auch die verbesserten Tyrese Maxey (14) und Tobias Harris (21) halfen nach der Pause. Franz Wagner (9, 3/11 FG, 11 Rebounds) traf kaum etwas aus dem Feld und verpasste so sein zweites Double-Double. Bruder Moritz kam erst im vierten Viertel zum Einsatz und legte in 10 Minuten 6 Zähler (3/6) und 2 Rebounds auf. Chuma Okeke (18, 6/7 Dreier) ließ es in der Garbage Time noch einmal Dreier regnen.
Washington Wizards (23-22) - Brooklyn Nets (28-16) 118:119 (BOXSCORE)
Durchatmen bei den Nets, die in Washington in Halbzeit zwei mit bis zu 16 Punkten führten, letztlich aber bis zum finalen Buzzer zittern mussten. James Harden wurde von Montrezl Harrell bei +1 abgeräumt, sodass die Wizards nochmal eine Chance bekamen. Kyle Kuzma, der wenige Sekunden zuvor von Downtown verkürzt hatte, vergab diesmal aber aus der Distanz, auch ein letzter Verzweiflungsversuch von Spencer Dinwiddie geriet zu kurz.
So kamen die Nets mit einem blauen Auge aus der Hauptstadt und konnten sich letztlich bei LaMarcus Aldridge bedanken. Der Oldie erzielte nicht nur 27 Punkte (11/15) von der Bank kommend, sondern verbuchte auch die letzten 6 Zähler für seine Farben. Der 36-Jährige verwandelte dabei gleich neun Sprungwürfe aus der Mitteldistanz.
Ähnlich heiß war lange auch Kyrie Irving, der 22 seiner 30 Punkte (13/23, dazu 7 Assists) in der ersten Halbzeit verbuchte. James Harden (18, 7/21, 9 Assists) hatte dagegen Probleme aus der Distanz, was jedoch für alle Gäste-Spieler mit der Ausnahme von Patty Mills (17, 5/7 Dreier) zutraf. Für die Wizards waren Bradley Beal (23, 7/18) und Kuzma (16) die besten Scorer, vier weitere Akteure punkteten zweistellig.
Eine Kuriosität hatte diese Partie auch noch bieten. Als Spencer Dinwiddie einen Pass zu Kuzma in die Ecke spielen wollte, schnellte plötzlich eine Hand von der Nets-Bank auf das Feld und unterband so den Pass. Es handelte sich dabei um die von Assistant Coach David Vanterpool, die Referees ließen - ganz zum Unmut der Gastgeber - die Partie aber weiterlaufen.
Atlanta Hawks (19-25) - Minnesota Timberwolves (22-23) 134:122 (BOXSCORE)
Es ist eine schier unfassbare Statistik, aber die Wolves haben nun zum 28. Mal in Folge ein Back-to-Back auswärts verloren, nachdem sie am Tag zuvor siegreich waren. Dabei sah es in Atlanta zunächst gut aus, doch nach einer furiosen ersten Halbzeit begannen die Hawks doch tatsächlich so etwas wie Defense zu spielen.
Vorne drehte dazu Trae Young auf, der im ersten Viertel noch ohne Punkte geblieben war. Danach zeigte der Point Guard aber, dass er in dieser Spielzeit auf All-NBA-Niveau agiert und sezierte die Wolves mit 37 Punkten (6/10 Dreier) und 14 Assists. Der Guard war es auch, der zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel zum Kippen brachte. Atlanta legte einen 20:2-Run hin, Young verbuchte dabei drei Triples und spielte 4 Dimes.
Bei Minnesota machte sich Frust breit, Anthony Edwards (20, 7/16), der zuvor eine starke erste Halbzeit gespielt hatte, verabschiedete sich mit zwei Technicals, als er zu lange mit den Schiedsrichtern diskutierte. Davon erholten sich die Wolves nicht mehr. D'Angelo Russell war mit 31 Punkten (10/18) bester Scorer der Gäste, Karl-Anthony Towns (17, 10 Rebounds, 7 Assists) foulte in der Schlussminute aus.
Für Atlanta scorten beim zweiten Heimspielsieg in Serie alle Starter plus Danilo Gallinari (15) zweistellig, wobei John Collins (17, 12 Boards) mal wieder ein Double-Double einsammelte. Zu gefallen wusste auch Onyeka Okongwu (17, 8 Rebounds, 5 Blocks), der als Capela-Ersatz auf der Fünf seine Sache mehr als ordentlich machte.