Der Start der neuen NBA-Saison am 19. Oktober rückt immer näher. Wer sind die Titelfavoriten 2021/22? Wer kämpft um die Playoffs? Für wen geht es Richtung Tabellenkeller? SPOX wirft einen detaillierten Blick auf alle 30 Teams, hier geht es zur Übersicht mit allen bereits erschienenen Previews.
NBA-Saisonvorschau MILWAUKEE BUCKS
Milwaukee Bucks: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Sandro Mamukelashvili (Nr. 54), Georgios Kalaitzakis (Nr. 60)
- Trade: Grayson Allen (Grizzlies)
- Free Agency: George Hill (Sixers), Semi Ojeleye, Tremont Waters (beide Celtics), Rodney Hood (Raptors)
Abgänge
- Trade: Sam Merrill (Grizzlies)
- Free Agency: Bryn Forbes (Spurs), P.J. Tucker (Heat), Jeff Teague, Justin Jackson
Milwaukee Bucks: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
46-26 (Platz 3 im Osten) | 117,5 (7.) | 112,1 (10.) | 5,5 (5.) |
Milwaukee Bucks: Die Strategie in der Offseason
Wer soeben Meister geworden ist, der setzt zumeist alles daran, um sein Team zusammenzuhalten - wenn es sich nicht gerade um die 2011er Mavs handelt. Bei den Bucks galt diese Devise in der Offseason überwiegend, auch wenn mit Bryn Forbes und P.J. Tucker zwei Rotationsspieler das Team verließen. Verlängert wurde dafür mit Publikumsliebling Bobby Portis, Thanasis Antetokounmpo und Head Coach Mike Budenholzer, die meisten Leistungsträger waren ohnehin an das Team gebunden.
Bei den Neuzugängen agierte Milwaukee unspektakulär, aber mit klarer Vision: George Hill wurde zurückgeholt und soll an seine starke 19/20er Saison bei den Bucks anknüpfen, zudem ein verlässlicherer Backup als Jeff Teague sein. In Grayson Allen kam ein weiterer Floorspacer aus Memphis, der die ausgedünnte Rotation auf dem Flügel verstärken soll, Semi Ojeleye ist in der Theorie der Tucker-Ersatz, der von Zeit zu Zeit die besten gegnerischen Wings verteidigen soll.
Verglichen mit vielen anderen Top-Teams ist also nicht übermäßig viel passiert, das ist allerdings kein Kritikpunkt: Die Bucks wissen um ihre Stärke und setzen darauf, dass sie mit dem Selbstvertrauen der Meisterschaft und einer kompletteren Rotation (auch Donte DiVincenzo wird zurückerwartet) an die Vorsaison anknüpfen können.
Milwaukee Bucks: Die Schwachstellen
Viel gibt es bei den Bucks nicht zu bemängeln. Fraglich ist aber, ob Ojeleye oder sonst jemand ein Ersatz für Tucker sein kann, wenn in den Playoffs ein starker Verteidiger beispielsweise für Kevin Durant benötigt wird. Der Oldie spielte offensiv nahezu gar keine Rolle mehr, für diese Sonderaufgaben war er jedoch immens wertvoll. Ihn nicht zu halten, stellt ein Risiko dar.
Die große andere Frage ist die nach der Halfcourt-Offense. Milwaukee ist in Transition nicht zu halten, im Halbfeld waren die Bucks selbst in den finalen Playoff-Runden oft nur unterdurchschnittlich. Es reichte trotzdem für den Titel, nicht zuletzt deshalb, weil die Bucks defensiv das stärkste Team der Playoffs waren. Im Halbfeld gibt es insbesondere beim Pick'n'Roll trotzdem noch Luft nach oben.
NBA-Preview: Der Kader der Milwaukee Bucks
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Jrue Holiday | Donte DiVincenzo | Khris Middleton | Giannis Antetokounmpo | Brook Lopez |
George Hill | Grayson Allen | Pat Connaughton | Semi Ojeleye | Bobby Portis |
Tremont Waters | Rodney Hood | Jordan Nwora | Thanasis Antetokounmpo | |
Georgios Kalaitzakis |
Milwaukee Bucks: Der Hoffnungsträger
Zweimal MVP, einmal Finals-MVP, einmal DPOY, Meister - Giannis Antetokounmpo ist der NBA-Spieler der letzten drei Jahre. Trotzdem gehört er hier aufgeführt, weil die Bucks durchaus darauf bauen können, dass der 26-Jährige nicht satt ist und sogar noch einmal eine Schippe drauflegt. Giannis ist nicht die Art von Spieler, die nach einer Meisterschaft satt ist. Vielmehr wird er es als Motivation nutzen, wie sehr sich das Gerede in der Offseason auf Brooklyn und die Lakers konzentriert hat.
Giannis spielte in den Playoffs mehr denn je als Big Man, setzte Blocks und rollte hart zum Korb, statt selbst der dribbelnde Initiator zu sein. Er nahm seine Jumphooks und Midrange-Jumper mit Selbstvertrauen, strich mit der Zeit die meisten Pullup-Dreier und konzentrierte sich stattdessen auf seine Stärken, allen voran die Physis, mit der kein Spieler in der heutigen NBA so wirklich mithalten kann.
Antetokounmpo war bereits der wertvollste Regular Season-Spieler der letzten Jahre. In den Playoffs hat er gezeigt, dass er mittlerweile auch dort auf einer Stufe mit Durant agieren kann. Das Selbstvertrauen seiner epischen Finals wird ihm dabei helfen, nur noch besser zu werden.
Milwaukee Bucks: Das Fazit
Die Bucks haben das Potenzial, ihren Titel zu verteidigen, auch wenn Brooklyn vor der Saison als Favorit gelten muss (Kyrie Irving hat allerdings etwas dagegen). Das Team aus Wisconsin ist eingespielt und hat seine Experimentier-Saison hinter sich, weshalb es realistisch erscheint, dass in dieser Saison mal wieder die beste Bilanz der Liga ins Visier genommen wird. Gut möglich, dass man sich mit den Nets bis zum Saisonende ein Duell um den Heimvorteil liefern wird.
Erst in den Playoffs wird sich zeigen, wie sehr Tucker wirklich fehlt, denn in der Regular Season lieferte der Ex-Bamberger ohnehin keinen großen Beitrag. Für die Zeit bis dahin sind die Bucks ein wenig stärker geworden, und für das interne Steigerungspotenzial haben sie ja noch diesen Freak in ihren Reihen.