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NBA: 5 Fragen zum Trade von Kristaps Porzingis: All-In von allen Seiten

Dirk Nowitzki und Kristaps Porzingis könnten bald zusammen für die Knicks auflaufen.
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Was bedeutet der Trade für die Dallas Mavericks?

In Dallas ist man zuversichtlich, dass man den Letten von der Organisation überzeugen kann, und das ist nicht unbegründet. Angeblich soll Porzingis ein großer Fan von Luka Doncic sein, über seine Bewunderung für Dirk Nowitzki hat er schon oft gesprochen. Selbst wenn der Deutsche nach seiner 21. Saison die Sneaker an den Nagel hängt, dürfte der 40-Jährige weiterhin eine große Rolle innerhalb der Organisation einnehmen.

Mit dem Einhorn haben die Mavs nun zunächst einmal den zweiten Fixstern für die Zukunft gefunden, eine Rolle, die Smith anscheinend nicht zugetraut wurde. "Wir haben jetzt eine Combo, ähnlich wie damals mit Steve Nash und Dirk, nur dass die Jungs ein paar Zentimeter größer sind", sagte Mavs-Coach Rick Carlisle vor dem Spiel der Mavs in Detroit.

Das Gerüst für die weiteren Jahre steht damit, wenn man davon ausgeht, dass Porzingis im Sommer langfristig verlängert. Dafür nahmen die Mavs auch die längerfristigen Verträge von Lee (bis 2020 25 Mio.) und Hardaway (bis 2021 54,4 Mio.) in Kauf. Anders als die Knicks wird Dallas die beiden auch mit Sicherheit in die Rotation integrieren, da die Mavs bekanntlich nicht tanken wollen. Geht es nach den Texanern, wandert der 2019er-Pick schon in diesem Sommer nach Atlanta.

Apropos Sommer: Durch die Aufnahme von Lee und Hardaway werden die Mavs kein Player in der kommenden Free Agency sein. Mit nur acht Spielern im Kader bleiben Dallas rund 29 Millionen Dollar, um den restlichen Kader aufzufüllen, dabei sind aber auch die Spieleroptionen von Harrison Barnes und Dwight Powell mit eingerechnet, die diese wohl ziehen werden. Maxi Kleber ist Restricted Free Agent und dürfte teurer werden als bisher.

Bedenkt man dann auch noch, dass Porzingis einen Vertrag über fünf Jahre und 157 Millionen Dollar unterschreiben kann, bleibt für weitere Free Agents nicht mehr viel Geld übrig. Das ist aber nicht weiter tragisch, da die Mavs ihrer Meinung nach nun ihre beiden Franchisespieler unter Vertrag haben, dazu laufen im Jahr darauf die Verträge von Lee (12,6 Mio.) und Barnes (25,1 Mio.) aus.

Mavs haben Fundament mit Doncic und Porzingis

Dallas hat nun Zeit und die Mavs können darauf bauen, dass sich Doncic und Porzingis aneinander gewöhnen und einspielen. In dieser Saison geht es ohnehin um nichts mehr. Der Playoff-Zug ist im Prinzip abgefahren, zum Tanken gibt es vor allem im Osten viel schlechtere Teams.

Es besteht daher auch kein Zwang, dass Porzingis verfrüht sein Comeback geben sollte. Dass der Lette in dieser Spielzeit aber noch sein Debüt geben wird, ist recht wahrscheinlich. Das Einhorn war mit den Plänen der Knicks, ihn in der Saison gar nicht spielen zu lassen, überhaupt nicht einverstanden und ist laut Informationen der New York Times nicht mehr weit weg von der medizinischen Freigabe.

Es ist ein beeindruckender Turnaround, den Dallas innerhalb von nur knapp zwei Jahren hingelegt hat. Vor dem Draft 2017 hatten die Mavs im Prinzip nichts, was Hoffnung machen konnte, nun stehen auf einmal zwei potenzielle Stars im Kader. Ein solch schneller Rebuild ist bei weitem nicht selbstverständlich, dazu braucht man nur nach Orlando oder Sacramento blicken, die Jahr für Jahr Lottery Picks hatten und dennoch nicht aus dem Morast kamen.

Schon im nächsten Jahr dürfte Dallas zumindest um die Playoffs spielen, auch wenn natürlich über den Sommer noch jede Menge passieren kann. In den kommenden Jahren werden sich auch sicher die Kräfteverhältnisse im Westen ein wenig ändern. Die Dynastie der Golden State Warriors könnte bald beendet sein, LeBron James wird nicht für immer Superteams bilden. Die Mavs haben mit diesem Deal die Weichen für die nächsten Jahre gestellt, nun braucht es Geduld und sinnvolle Ergänzungen, doch auch dafür gibt es jede Menge Zeit.