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Wie läuft's als Star auf Probe?

Dennis Schröder ist der beste Spieler der Atlanta Hawks
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Schröder: Zu wenig Freiwürfe und Probleme in der Defense

Kritik gibt es derweil an Schröders Freiwurfausbeute. Obwohl er die meisten seiner Abschlüsse in Ringnähe nimmt und die Anzahl seiner Drives pro Spiel von 12,3 auf 19,1 gestiegen ist, schlägt sich das nicht in freien Punkten von der Linie nieder. 3,6 Versuche pro Abend von der Charity Stripe sind zu wenig - besonders gegen physische Verteidigungen tut sich Schröder enorm schwer.

Das gilt allerdings für das komplette Team. "Wenn wir viel im Halbfeld spielen und es langsam wird, wenn es schmutzig und physisch zugeht, dann nimmt uns das zu viel von unserer Energie. Daran müssen wir arbeiten", erklärte Coach Bud.

Das sieht man auch in der Defense. Das Team verteidigt im Verbund "nur" schlecht (Platz 27 beim Rating) - mit Schröder auf dem Feld indes verheerend. Ganze 13,1 Punkte (pro 100 Ballbesitze) mehr kassieren die Hawks, wenn der Golden Patch auf dem Feld steht.

Das mag auch daran liegen, dass Gegner ihn bewusst müde spielen wollen, um seine Offense zu beeinflussen. Doch gerade im Pick-and-Roll ist sein Einsatz fragwürdig, viel zu oft bleibt er in Blöcken hängen oder wählt die falsche Variante, wenn es darum geht, oben oder unten am eigenen Mann zu bleiben.

Seine Passivität beim Rebound wird ihm ebenfalls vorgeworfen. Oftmals könnte es helfen, wenn er den Ball selbst runterpflückt und die Transition einleitet, wie es ein paar moderne Playmaker tun. Im Moment holt er sich aber lieber in Ruhe den Ball vom Big Man ab, was Zeit kostet und der gegnerischen Defense hilft.

Werbung für die Zukunft?

Unter dem Strich bleibt zu sagen: Die Hawks verlieren häufig, können aber den meisten Gegnern Paroli bieten. Zudem war ihr Auftakt-Programm extrem hart: Elf Auswärtsspielen stehen erst sechs Heimspiele gegenüber. Die Gesamt-Punktedifferenz beträgt nur -5 Punkte, was für ein Schlusslicht beachtlich ist. Allerdings wird diese Statistik vom 46-Punkte-Blowout gegen die Kings geschönt.

Schröder fehlt der Support, um sein Spiel beim Playmaking auf die nächste Ebene zu heben - während sich das Scoring in einem moderaten Rahmen verbessert hat. Dass er durch seine (noch) größere Rolle nicht in der "Top 15" bei den Turnovers landet, wie vor der Saison von einigen Experten befürchtet wurde, ist derweil sportlich die wichtigste Nachricht.

Da ein Star aber ebenfalls abseits des Feldes voranschreiten muss, stand - besonders nach seiner Festnahme wegen Körperverletzung vor der Saison - die Charakter-Frage zur Debatte. Auch das werden die Hawks streng beobachten und die Erkenntnisse daraus in die Zukunftsentscheidung mit einfließen lassen. Dass es seit dem Vorfall ruhig um Schröder geworden ist und er nur sportliche Schlagzeilen produziert, ist ein Indikator dafür, dass es in die richtige Richtung geht.

Darüber hinaus scheint die Stimmung im Team gut zu sein. In den meisten Interviews herrscht ein positiver und optimistischer Grundtenor. Wäre das nicht der Fall, würde es automatisch auf Schröder als besten Spieler zurückfallen. Es gibt somit viele Argumente dafür, dass die Hawks den Weg mit Schröder im Mittelpunkt weitergehen.

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