Toronto Raptors (42-29) - Chicago Bulls (33-38) 122:120 OT (BOXSCORE)
Ein absolute wildes Ding in Kanada, und das gleich auf mehreren Ebenen. Eine halbe Stunde lang lief es eigentlich ziemlich gut für die Bulls, die sich Stück für Stück absetzten und nach einem Dreier des großartig aufspielenden Jimmy Butler (37 Punkte, 11/21 FG, 10 Rebounds, 6 Assists) vier Minuten vor dem Ende des dritten Viertels ihren Vorsprung auf 16 Punkte ausbauten. Im Anschluss an Butlers Distanzwurf gingen aber plötzlich Robin Lopez und Serge Ibaka aufeinander los. Die beiden waren beim Reboundkampf aneinandergeraten.
Ibaka sendete einige Worte in Richtung Lopez, der dem Spanier wüst den Ball aus den Armen schlug. Daraufhin kam es zum Handgemenge, wobei zunächst Lopez mit der Faust nach Ibaka schlug, ehe der Forward seinerseits zurückschlug. Obwohl beide ihren Kontrahenten nicht trafen, war es ein beispielloser Eklat, den es in dieser Form länger nicht mehr in der NBA gegeben hat. Die Mitspieler mussten die beiden Streithähne mit vereinten Kräften auseinanderbringen, ehe sie selbstverständlich vom Feld gestellt wurden.
Für die Bulls war es gleichzeitig eine Wende zum Schlechten, denn plötzlich verlor Chicago den Faden. Im Schlussviertel verspielten die Bulls große Führung komplett. Angeführt vom überragenden DeMar DeRozan (42 Punkte, 8 Assists, 7 Rebounds) starteten die Raptors das Monster-Comeback, wobei der Shooting Guard das Spiel per Layup in die Overtime brachte. Dort erzielte DeRozan dann 5 von 9 Raptors-Punkten und sorgte für den kaum noch für möglich gehaltenen Sieg.
In der Hektik ging ein wenig unter, dass Rajon Rondo (24 Punkte, 8 Assists, 4 Steals) sein bestes Spiel seit längerer Zeit machte und auch Paul Zipser mit 12 Punkten, 5 Rebounds, 4 Assists und 2 Blocks überzeugte. Jakob Pöltl blieb auf der Gegenseite in 13 Minuten ohne Punkt, sammelte aber 5 Rebounds.
Brooklyn Nets (14-56) - Detroit Pistons (34-37) 98:96 (BOXSCORE)
Während Bruder Robin in Kanada Faustschläge verteilte, machte Brook Lopez in New York sportlich auf sich aufmerksam und zwar als Matchwinner. Nachdem Tobias Harris (24 Punkte, 10/15 FG) den Ausgleich für die Pistons besorgt hatte, erhielten die Nets beim Stand von 96:96 genau 2,4 Sekunden vor dem Ende noch einmal einen Einwurf. Der Ball ging zu Lopez.
Der Center, der schon zuvor mit 29 Punkten und 7 Rebounds der prägende Mann war, ging in das Duell mit Aron Baynes, dribbelte nach links und verwandelte dann mit dem Buzzer parallel zur Baseline den schwierigen Midrange Jumper in Rücklage. Der dritte Sieg für die Nets aus den letzten sechs Spielen, während die Pistons die vierte Niederlage aus den letzten fünf Partien kassierten.
"Es ist einfach frustrierend. Wir brauchten den Sieg so dringend und dann haben sie so gespielt, als bräuchten sie den Sieg mehr", stellte Pistons-Topscorer Harris fest. Dabei hatten die Pistons den im Playoffkampf so wichtigen Erfolg selbst in der Hand, nachdem sie das erste Viertel noch mit 31:22 für sich entschieden hatten.
Doch Detroit tat sich im Anschluss trotz Andre Drummond (13 Punkte, 17 Rebounds) und Ish Smith (16 Punkte, 7 Rebounds) schwer im Scoring. Die Nets verteidigten stark, hatten neben Lopez noch vier andere Spieler, die zweistellig punkteten und schließlich den entscheidenden Mann in ihren Reihen.
Miami Heat (35-36) - Phoenix Suns (22-49) 112:97 (BOXSCORE)
Während die Pistons unerwartet federn ließen, gaben sich die Heat bei ihrer Pflichtaufgabe im Playoffrennen keinerlei Blöße. Nach einem Stotterstart im ersten Viertel riss die Heat-Defense das Spiel im zweiten und dritten Viertel an sich, als sie insgesamt nur noch 37 Punkte der ansonsten so potenten Suns-Offensive zuließ.
Durch die Leistungssteigerung lag Miami vor dem Schlussviertel schließlich mit 21 Punkten vorne und konnte dann auch die zuvor überzeugenden Hassan Whiteside (23 Punkte, 14 Rebounds) und Goran Dragic (16 Punkte) schonen. Sowieso war schon zuvor die Second Unit ein ganz entscheidender Faktor beim Heat-Sieg.
Fünf der sechs eingesetzten Bankspieler punkteten zweistellig, am auffälligsten war Tyler Johnson (17 Punkte, 6 Rebounds, 5 Steals), der maßgeblich daran beteiligt war, dass Miami das Bankduell trotz der guten Leistung von Leandro Barbosa (13 Punkte, 4/7 FG) auf der Gegenseite mit 54:29 für sich entschied.
Auch wenn gerade die Guards-Talente Tyler Ulis (9 Punkte) und Devin Booker (11 Punkte, 4/16 FG) blass blieben, konnte sich Phoenix immerhin über den starken Auftritt von Rookie Marquese Chriss freuen, der am Ende mit 24 Punkte (7/9 FG) Topscorer des Spiels war.