Was bedeutet der Trade für den Rest der Liga?
Dieser Deal könnte mittelfristig einen Domino-Effekt auslösen. Es ist an der Zeit, sich zu positionieren: All-In für die Championship oder Fokus auf die Zukunft? Die Hawks haben entschieden, dass sie auch an ihrem Limit keine Chance hätten, eine Serie gegen Cleveland zu gewinnen, anders wäre ein Trade zu einem "direkten Konkurrenten" nicht zu erklären.
Sie haben sich gewissermaßen aus dem Rennen zurückgezogen, und das könnte Auswirkungen auf andere potenzielle Contender haben. Im Osten verbleiben derzeit nur Boston und Toronto, die eine Serie gegen die Cavs zumindest eng gestalten könnten - aber durch diesen Trade ist der ohnehin schon beträchtliche Abstand noch einmal größer geworden.
Wie reagieren die Raptors und Celtics? Beide Teams gelten schon länger als interessiert an einem Trade - die Personalie Millsap etwa war in Toronto schon im Sommer Thema, ein Trade scheiterte aber an Atlantas Forderungen. Nun: Wenn die Raptors in den Playoffs wirklich etwas reißen wollen, wäre es jetzt an der Zeit, das Angebot zu erneuern beziehungsweise zu erhöhen, auch wenn sie damit noch immer kein Favorit gegen die Cavs wären.
Ähnlich verhält es sich in Boston. Das Team ist gut, klar, Isaiah Thomas derzeit sogar ein Superstar. Dass aber noch mindestens ein Star fehlt, um LeBron potenziell zu gefährden, ist allen Beteiligten klar - allen voran Danny Ainge. Mehr denn je wird der Celtics-Präsident nun versuchen, seine Finger an einen Star zu bekommen. DeMarcus Cousins? Jimmy Butler? Oder auch Millsap?
Derzeit scheint nichts unmöglich. Im Osten und Westen werden die ambitionierten Teams versuchen, "abschenkenden" Teams die Spieler abzunehmen und sich einen Vorteil im Rennen zu verschaffen beziehungsweise tatsächlich ins Rennen mit den Clevelands und Golden States dieser Welt einzusteigen.
Dieses "Abgrasen" gibt es nahezu jedes Jahr. Ungewöhnlich ist nur, dass der erste Domino-Stein vom amtierenden Champion umgestoßen wurde.