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Domino Nummer eins

Der Trade von Kyle Korver nach Cleveland könnte einen Domino-Effekt auslösen
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Was bedeutet der Trade für Dennis Schröder?

Gewissermaßen hat Schröder seinen Shooting Coach verloren: Über die letzten Jahre trainierte der Deutsche regelmäßig mit Edelschütze Korver seinen Wurf und seine Verbesserung von der Dreierlinie (von 23,8 Prozent auf 35,4 Prozent 3FG) hat nicht zuletzt auch damit zu tun. Als einer der wahren "Musterprofis" der Liga war der 35-Jährige zudem auch eine Art Mentor für Schröder, was die Professionalität angeht.

Er war aber auch ein wichtiger Faktor auf dem Court. Zwar hat Korver über die letzten beiden Jahre doch merklich abgebaut, dennoch zog sein gefürchteter Wurf (Karriere: 42,9 Prozent 3FG) die gegnerische Defense auch in dieser Saison noch auseinander, um Schröder Platz für Drives und Pick'n'Rolls mit Millsap oder Howard zu verschaffen.

40,9 Prozent von Downtown erzielte Korver in dieser Saison bisher, nach Schröder-Vorlage waren es sogar 42,1 Prozent - Hawks-intern war nur Mike Muscala (44,4 Prozent) ein dankbarerer Abnehmer, allerdings bei deutlich niedrigerer Frequenz. Nun wird Dennis einen neuen Backcourt-Partner bekommen.

Wahnsinnig viele Optionen gibt es im Hawks-Kader derweil nicht, wenn Dunleavy wirklich direkt weiterverschifft wird; eigentlich kämen nur Sefolosha und Tim Hardaway in Frage. Und wenn man wirklich auf die Jugend setzen will, wäre sogar nur Letzterer wirklich sinnvoll, denn auch Sefolosha ist bereits 32 Jahre alt.

Der 24-jährige Hardaway hat in seiner vierjährigen NBA-Karriere bisher gezeigt, dass er scoren kann, sonst allerdings nicht viel beiträgt. Defense, Rebounding und vor allem Passspiel sind bei ihm riesige Baustellen und auch der Dreier ist nur mäßig (Karriere: 34,8 Prozent 3FG) - vom Skillset her wirkte er bisher eher wie ein solider Sixth Man denn wie eine echter NBA-Starter.

Angesichts der neuen Ausgangslage wäre es jedoch sinnvoll, ihn nun als Starter zu testen, da er nach der Saison auf einen neuen Vertrag hofft. Man kann sich jedoch sicher sein, dass er Schröders Job vorerst nicht unbedingt leichter machen wird. In Sachen Shooting und Spielverständnis trennen ihn Welten von seinem Vorgänger, sollte er den Zuschlag bekommen. Das wäre bei Sefolosha ebenfalls der Fall.

Immerhin: Wenn man Schröders Fortschritt in dieser Saison bisher betrachtet, kann man sich ziemlich sicher sein, dass er als vielleicht einziger Hawks-Spieler momentan nicht zu haben ist. Seine Leistungen zuletzt waren mehr als vielversprechend. Es kann jedoch gut sein, dass er sich demnächst an mehr als einen neuen Nebenmann gewöhnen muss.