"Gegen KD zu spielen, ist kein Spaß"

Chris Fleming arbeitet für das DBB-Team und die Brooklyn Nets in Doppelfunktion
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SPOX: Brooklyn ist seit dem Trade um Paul Pierce und Kevin Garnett 2013 in einer auf Jahre schwierigen Situation. Was stimmt Sie hoffnungsvoll, mit den Nets dennoch etwas erreichen zu können?

Fleming: Das Management, insbesondere General Manager Sean Marks, hat einen guten Plan, um die Franchise wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Ich war sehr angetan von Kennys Ideen der Spielerentwicklung. Das ist ein wichtiger Teil innerhalb eines Teams, den ich schon in Bamberg viel gefördert habe. Spieler, die zu uns wechseln, wollen gewinnen. Da müssen wir wieder hinkommen. Und natürlich übt auch New York City eine große Anziehungskraft aus. Dort wollen viele Spieler leben.

SPOX: Der Sommer 2016 verlief aber eher enttäuschend für Brooklyn. Kein namhafter Free Agent wollte zu den Nets, auch die zwei Offer Sheets von Allen Crabbe und Tyler Johnson waren nicht erfolgreich.

Fleming: Aber sie haben beide unterschrieben, und das trotz besserer Angebote von anderen Teams. Sie wollten zu uns kommen. Angebote an Restricted Free Agents sind immer mit viel Risiko verbunden, das weiß jeder. Aber es ist ein gutes Zeichen.

SPOX: Wo wir gerade beim Risiko sind: In Denver haben Sie viel individuell mit Randy Foye gearbeitet, dann wurde er zur Trade-Deadline vom Management zu den Oklahoma City Thunder verschifft. War also die ganze Arbeit für die Katz?

Fleming: Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich für ihn gefreut, als er zu OKC gegangen ist. Wir waren kein Playoff-Team - er hingegen war nicht weit davon entfernt, eine Meisterschaft zu gewinnen. Die Thunder waren so nah dran und womöglich die beste Mannschaft der Liga. Wenn man jetzt wieder die Business-Perspektive einnimmt, dann haben wir im Gegenzug D.J. Augustin bekommen, der uns viel geholfen hat. Es hatte also für alle positive Effekte. Und nun ist Randy lustigerweise wieder bei mir in Brooklyn.

SPOX: War die Arbeit mit den Spielern in den USA aufgrund des höheren Niveaus einfacher? Konnten die Jungs Ihre Anweisungen schneller umsetzen?

Fleming: Nicht unbedingt. Spielintelligenz ist nicht zwangsläufig das, was Europa und die USA unterscheidet. Es hat mehr mit Athletik und Körpergröße zu tun. Das macht enorm viel aus, wie man auch gerade wieder bei Olympia sehen konnte. Team USA spielt keinen prickelnden Basketball. Die defensive Konstanz war nicht auf dem Niveau der letzten Turniere. Aber allein, was sie am offensiven Brett durch ihre Fähigkeiten erreichen - da können die anderen Teams einfach nicht mithalten.

SPOX: Wer hat Sie in Rio noch beeindruckt?

Fleming: Australien hat sehr gut, sehr kompakt gespielt und hat eine aufstrebende Mannschaft. Und ich habe mich für Nikola Jokic gefreut, den ich aus Denver gut kenne. Er behauptet sich auf einem ganz hohen Niveau und er ist auch charakterlich ein starker Typ. Spanien muss man auch noch erwähnen. Sie sind immer besser ins Turnier gekommen und ich schaue ihnen wirklich gern zu, genau wie den Argentiniern. Es ist sehr schade, dass die große Generation um Manu Ginobili nun aufhört. Das war meine absolute Lieblingsmannschaft in den letzten 15 Jahren. Der Zusammenhalt und auch die Freude, die sie miteinander hatten, waren einzigartig. Sie können ein Vorbild für Deutschland sein.

SPOX: In den letzten Monaten lag der Fokus für Sie auf dem DBB und der EM-Qualifikation. Hatten Sie vor dem Training Camp überhaupt Zeit, sich mit den Nets auseinanderzusetzen?

Fleming: Ich musste natürlich erst einmal alles ein wenig strukturieren. Ich habe ja schon im Mai meinen Schreibtisch in Denver ausgeräumt und bin nach New York gezogen, bin aber dennoch viel gependelt. Ich war teilweise in Brooklyn, teilweise auch im Ausland, um Spieler zu beobachten. Dann kamen die Vorbereitung und die EM-Quali mit Deutschland. Jetzt freue ich mich, endlich mal über einen längeren Zeitraum in Brooklyn zu sein und wirklich mit dem Team arbeiten zu können.

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SPOX: Auch nach dem Saisonstart ist das große Thema in der NBA noch immer Kevin Durants Wechsel zu den Golden State Warriors. Was ändert sich dadurch?

Fleming: Gegen KD zu spielen, ist kein Spaß. Egal, wo er ist. (lacht)

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