Warum der Wechsel zu diesem Zeitpunkt?
Die Pleite gegen die Warriors ist noch recht frisch - und gab den Gesprächen von Dan Gilbert und Co. wohl den entscheidenden Anstoß. Trotz der aktuellen Tabellensituation wirkt die Entlassung dadurch etwas weniger willkürlich. Zumal die Cavs offenbar unzufrieden mit Blatts Aussage nach der Warriors-Pleite waren, sein Team wäre immer noch in einer "ziemlich guten" Position.
"'Ziemlich gut' ist nicht der Anspruch, den wir hier haben", stellte GM David Griffin in seiner Pressekonferenz am Freitag klar und nahm damit ziemlich direkt Stellung zu Blatts Ansicht. "Wir haben als Organisation eine klare Zielsetzung, und dadurch treffen sich solch Entscheidungen von alleine. Wir zahlen in dieser Saison mehr Gehälter als jedes andere Team, da überlasse ich nichts dem Zufall."
Zum anderen gibt der Wechsel zu diesem Zeitpunkt drei Wochen vor dem All-Star Weekend genug Zeit, sich an seine neue Rolle zu gewöhnen und eventuell das eine oder andere Experiment zu wagen. Denn: Mit 3,5 Spielen Vorsprung auf die Raptors ist der Top Seed vorerst sicher und die kommenden Gegner bis zur Pause erscheinen allesamt machbar (Ausnahme: das zweite Duell mit den Spurs).
Ohnehin scheint es im Osten nicht wirklich Teams zu geben, die Cleveland auf dem Weg in die Finals aufhalten könnten, wenn alles mit rechten Dingen zugeht. Mit einem Auge dürfte Lue also bereits auf die beiden Giganten im Westen schielen und austüfteln, wie man gegen diese in Zukunft vielleicht doch ein bisschen erfolgreicher auftreten könnte.
Während der achttägigen Pause hat der neue Chef dann Zeit, die Situation zusammen mit dem Team zu analysieren und gegebenenfalls bis zur Trade Deadline (18. Februar) noch personelle Änderungen zu vollziehen. Der Endspurt der regulären Saison folgt erst dann - es sind also noch genügend Spiele vorhanden, um sich einzugrooven.
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