NBA

"Vielleicht ist LeBron ZU gut"

LeBron James
© getty
Cookie-Einstellungen

James Harden: Der Dominator

Von Ole Frerks

Die MVP-Frage ist eine der Grundsätze. Geht es um den besten Spieler der Welt? Den besten Spieler des besten Teams? Den Spieler, an den man sich als erstes erinnert, wenn man an die Saison zurückdenkt? Oder den unersetzlichsten Spieler? Im Idealfall kann man mehr als eine dieser Fragen mit demselben Spieler beantworten, in dieser Saison jedoch nicht.

Und da ich die letzte Frage persönlich am wichtigsten finde, kann die Antwort, wer den MVP in dieser Saison gewinnen sollte, für mich nur James Harden heißen. Und auch wenn ich Curry den Award persönlich sehr gönnen würde, ist es sogar eine deutliche Entscheidung.

Um eins klarzustellen: Ich schaue mir nicht besonders gerne Freiwürfe an, Fouls schinden ohnehin nicht. Und dass sich die Herren Morey und McHale bei jeder Gelegenheit genötigt fühlen, den Bärtigen als einzig legitimen MVP-Kandidaten zu proklamieren, müsste auch nicht unbedingt sein. Das ändert allerdings nichts daran, dass Harden den Award verdient.

James Harden: Ein MVP-Kandidat aus dem Labor

Kein Spieler war für sein Team in dieser Saison wertvoller, das lässt sich mit den Zahlen belegen. Für knapp 19 Siege zeichnete Harden laut der Statistik "Estimated Wins Added" verantwortlich, damit führt er die Liga gemeinsam mit Anthony Davis an. Und im Gegensatz zur Braue hat Harden bloß ein Spiel verpasst.

Der Mann ist in dieser Saison einfach unfassbar konstant. Speziell seit dem Ausfall von Dwight Howard leben die Rockets offensiv komplett von ihm. Geht er auf die Bank, kracht das Offensiv-Rating von 107,1 auf 92,4 runter. Wenn er auf dem Court steht, ist er an geisteskranken 70 Prozent der Field Goals seines Teams entweder als Scorer oder Vorbereiter beteiligt.

Dank seiner Mischung aus Dreiern, Korblegern und Freiwürfen punktet er unheimlich effizient für einen Swingman (60,6 Prozent True Shooting) und ist gleichzeitig der mit Abstand beste Assistgeber der Rockets.

Wenn man am Ende des Spiels Punkte braucht, gibt es keine bessere Option als ihn - dank dem Euro-Step, der Schnelligkeit und Stärke und dem großartigen Ballhandling kommt er fast immer entweder in die Zone oder erhält einen einigermaßen offenen Wurf von draußen.

Alle Spiele live! Hol Dir jetzt den reduzierten LEAGUE PASS

Auch defensiv hat er sich trotz seiner extremen Verantwortung in der Offense extrem verbessert im Vergleich zu den letzten Jahren. Er ist bei weitem kein Stopper, Houston stellt mit ihm im Lineup aber eine durchaus respektable Defense - und das trotz des langen Fehlens von Rim Protector Howard.

Harden hat in dieser Saison gelernt, was es heißt, ein echter Franchise-Player zu sein. Mit einem "durchschnittlichen" Zweier a la Danny Green (PER von 16,25, Platz 15 unter den Shooting Guards) würde sich Houston im Westen mit Minnesota und Co. um die beste Platzierung in der Lottery prügeln.

Stattdessen haben sie mit 43-22 Chancen auf den Heimvorteil in einer historisch guten Western Conference. Von den derzeitigen Spielern in der NBA hätten das außer Harden LeBron und Durant schaffen können, sonst kann ich da niemanden mit voller Überzeugung nennen. Daher kriegt er meine Stimme.

Seite 1: LeBron James: Der Leader

Seite 2: Stephen Curry: Der Spaßmacher

Seite 3: Russell Westbrook: Die Kampfmaschine

Seite 4: James Harden: Der Dominator

Die Leader der NBA

Artikel und Videos zum Thema