NBA

Der Wahnsinn geht weiter

Von Philipp Jakob/Max Marbeiter
Kevin Durant (l.) und Russell Westbrook kämpfen um den Einzug in die Conference Finals
© getty
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Miami Heat (2) - Brooklyn Nets (6)

Saisonbilanz: 4-0 Nets

Ausgangslage: Das war mehr als knapp. Die Nets gaben Spiel sieben gegen die Toronto Raptors nach einer eigentlich schon komfortablen Führung kurz vor Schluss noch fast aus der Hand. Letztlich sicherte ein Block von Paul Pierce das Weiterkommen von Brooklyn, die nun auf ihren Lieblingsgegner der regulären Saison treffen.

Alle vier Aufeinandertreffen entschieden die Nets für sich, also ist die Serie eine klare Sache? Natürlich nicht. Drei der vier Spiele endeten nur mit einem Punkt Unterschied zu Gunsten der Nets, die vierte Partie fand erst nach zweifacher Overtime einen Sieger. Des Weiteren verpasste Dwyane Wade zwei dieser Spiele, scheint jetzt in den Playoffs aber ziemlich fit zu sein.

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Beim Sweep der Bobcats in der ersten Runde half der 32-Jährige mit 17,7 Punkten und 3,8 Assists aus und scheint bereit für die Nets zu sein. Genau wie LeBron James. Der wahrscheinlich beste Basketballer der Welt befindet sich in einer Top-Form (durchschnittlich 30 Zähler, 8 Rebounds und 6 Assists gegen Charlotte) und ist für diesen Gegner mit Sicherheit bis in die Haarspitze motiviert.

Denn es gilt nicht nur die Schmach aus der regulären Saison zu tilgen, sondern es geht ja auch gegen Paul Pierce und Kevin Garnett, mit denen er sich bereits legendäre Playoff-Schlachten und ganz enge Duelle lieferte. Ein Vorteil könnte in diesem Jahr die lange Ruhepause für Miami sein.

Mehr als eine Woche konnten sich die Heat jetzt ausruhen und auf die anstehende Serie vorbereiten. James konnte eine Oberschenkel-Blessur aus der Charlotte-Serie ausheilen lassen. Die alten Herren aus Brooklyn mussten sich dagegen in sieben unglaublich intensiven Spielen mit den Raptors duellieren.

Auf der anderen Seite befinden sich die Nets in einem guten Rhythmus, ganz im Gegenteil zu den Heat. Wenn die Jungs um Wade, James und Chris Bosh zu Beginn der Serie mit Problemen zu kämpfen haben, dann muss Brooklyn bereit sein und daraus Profit schlagen. Wenn nicht, dann wird eine sowieso schon anspruchsvolle Serie noch viel schwieriger.

Immerhin kann man mit dem eigenen Small-Ball-Lineup den Gegner wie schon in der Regular Season ärgern. Shaun Livingston (2,01 Meter) wird massive Größenvorteile haben, sowohl gegen Dwyane Wade (1,93 Meter) als auch gegen Mario Chalmers (1,88 Meter). Nets-Coach Jason Kidd könnte seinen Point Guard ähnlich oft im Post einsetzen, wie er es mit Joe Johnson gegen Toronto gemacht hat. Man darf gespannt sein, was sich daraus entwickelt.

Das Schlüsselduell: Spannend wird vor allem das Duell zwischen LeBron James und Paul Pierce. Wer freut sich nicht auf diesen aller Voraussicht nach giftigen und hitzigen Zweikampf: The Truth vs. The King! Insgesamt hält Paul Pierce eine leichte Führung in direkten Duellen gegen James (32-28), allerdings sieht es in der Postseason ein wenig anders aus (13-12 für James). Außerdem konnte Pierce seit 2010 keine Playoff-Serie mehr gegen James gewinnen.

Doch mal ganz abgesehen von den schnöden Statistiken, die Wahrheit liegt bekanntermaßen auf dem Platz. Und dort sollte James dann doch die besseren Karten haben. Allerdings ist Pierce immer noch eine Monster-Performance zuzutrauen - vor allem gegen James und die Heat.

Der X-Faktor: Deron Williams. Nachdem der Point Guard doch ein paar Probleme mit Kyle Lowry in der Erstrunden-Serie gegen Toronto hatte, muss Williams das Duell auf der Eins gegen Mario Chalmers oder Norris Cole dominieren. Für die Nets wäre es vor allem wichtig, das Tempo der Partie zu kontrollieren. Dabei wird es helfen, dass sich D-Will in der Verteidigung nicht mit jemandem wie Lowry herumschlagen muss. Eine in Spiel 6 gegen Toronto zugezogene Knöchelverletzung behinderte Williams allerdings sichtlich in Spiel 7. Wie fit ist D-Will?

Prognose: Die Heat sind wütend. Der amtierende Champion will den Sweep aus der regulären Saison nicht auf sich sitzen lassen und wird von der langen Ruhepause profitieren. Brooklyn sollte diese Serie aber trotzdem knapp gestalten können, da sie gegen die Heat gut aufgestellt sind. Dennoch: Heat in 6.

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