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"Tibor ist einer der besten Center"

Von Philipp Jakob
Tibor Pleiss (M.) wurde 2010 an 31. Stelle von den Thunder gedraftet
© getty

Zwar wird Tibor Pleiß beim Spiel der Oklahoma City Thunder am Sonntag gegen die Indiana Pacers (ab 19.00 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE) noch nicht dabei sein, doch eventuell könnte der Center bereits nächste Saison im Kader der Thunder stehen. Sein Coach bei Laboral Kutxa, Sergio Scariolo, der spanische Journalist Carlos Perez und Spielerberater Gerrit Kersten-Thiele sprechen exklusiv bei SPOX über die Entwicklung und Zukunftsaussichten des DBB-Nationalspielers.

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Der 13. März 2014 wird Tibor Pleiß wahrscheinlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Zwar setzte es an diesem Abend eine deftige 65:83-Niederlage gegen Emporio Armani Milan in der Euroleague, dennoch konnte der Center des DBB-Teams sehr stolz auf sich sein.

Mit 30 Punkten und 13 Rebounds stellte er nicht nur persönliche Bestwerte in der Euroleague auf, sondern hielt sein Team auch quasi im Alleingang in der Partie. Doch nicht nur im europäischen Wettbewerb spielt Pleiß eine starke Saison, auch in der spanischen Liga konnte der 24-Jährige bereits für Furore sorgen.

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Schon vier Mal wurde der Center von Laboral Kutxa zum Spieler der Woche in der ACB gewählt. Er erzielt 13,2 Punkte, holt sich 6,4 Rebounds und trifft 62,2 Prozent seiner Feldwürfe in durchschnittlich 22 Minuten Einsatzzeit.

Mit seiner starken Entwicklung in seinem zweiten Jahr in Spanien hat Pleiß unter anderem auch seinen Coach überrascht. "Er hat unsere Erwartungen in vielen Spielen übertroffen", so Sergio Scariolo, der viel Positives über den Deutschen zu berichten hat.

Nicht alles Gold, was glänzt

"Tibors Wissen um das Spiel und seine Entscheidungsfindung verbessern sich stetig. Er liest die Defense mittlerweile viel besser und sieht, ob er offen ist oder besser den Pass spielt. Er ist groß, hat aber gleichzeitig einen exzellenten Touch - bis drei Meter. Auch im Pick-and-Roll ist er mittlerweile sehr gut."

Dabei hat Pleiß allerdings auch von vielen Umstellungen in der Offense der Spanier profitiert, die sich laut Scariolo komplett von der aus der letzten Saison unterscheidet: "Wir haben weniger Waffen, weshalb Tibor eine unserer wichtigsten Offensivoptionen werden musste und geworden ist."

Logischerweise ist aber noch nicht alles Gold, was glänzt. Besonders mit der Foulproblematik steht sich Pleiß manchmal selbst im Weg. Mit mehreren frühen Pfiffen gegen ihn, musste der 2,18-Meter-Mann schon oft nach nur wenigen Minuten Einsatzzeit wieder auf der Bank Platz nehmen.

"Beim Pick-and-Roll ist er manchmal zu spät am Ballhandler und produziert dabei häufig ein Foul", erklärt sein Coach, der auch noch in anderen Bereichen Verbesserungspotenzial sieht: "Er entwickelt sich physisch, muss seine Balance aber noch verbessern, auch das Ballhandling. So kann er nicht nur direkt unter dem Korb, sondern auch im Lowpost spielen und dort seinen eigenen Wurf kreieren."

Seite 1: Sergio Scariolo: "Tibor ist eine unserer wichtigsten Offensivoptionen"

Seite 2: Carlos Perez: "Tibor ist einer der besten Center in Europa"

Seite 3: Gerrit Kersten-Thiele: "Gas geben, Gas geben, Gas geben!"

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