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LeBron kostet Miami den Sieg

Von SPOX
LeBron James wurde trotz seiner 32 Punkte zum Sündenbock bei Miamis Pleite in Utah
© Getty

Superstar LeBron James führt ein furioses Comeback der Miami Heat an, sorgt aber mit zwei Fehlern für die Vorentscheidung zugunsten der Utah Jazz. Rajon Rondo verbucht derweil ein Triple-Double, John Wall und die Washington Wizards siegen genauso wie Oklahoma City, die L.A. Clippers und die Sacramento Kings. Atlanta lieferte gegen Chicago eine historisch schleche Leistung ab.

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Utah Jazz (21-19) - Miami Heat (24-12) 104:97

Drei Viertel lang machte Utah wirklich alles richtig: Die Jazz reboundeten, brachten den Ball immer wieder in die Zone und taten Miami da weh, wo es verwundbar ist. Allein die Reboundbilanz (40:23) sprach am Ende wieder eine deutliche Sprache.

Und plötzlich war im vierten Viertel alles anders. Die Heat trafen ihre Distanzwürfe, spielten aggressivere Verteidigung und die Jazz brachen völlig ein (4 von 19 aus dem Feld).

Nach zwischenzeitlich 20 Punkten Führung waren es dreieinhalb Minuten vor Schluss nur noch zwei.

Angeführt von LeBron James (wem sonst?) schickte sich der Meister an, dem Gastgeber eine knüppelharte Niederlage zuzufügen - doch dann sorgte der Superstar selbst mit zwei Fehlern für die Vorentscheidung: Gleich im Anschluss an Joel Anthonys Freiwurf zum 91:93 wurde James wegen eines Goaltendings zurückgepfiffen.

Der amtierende MVP fing Gordon Haywards (22 Punkte) viel zu kurzen Jumper über Ringniveau ab und schenkte Utah somit zwei dringend benötigte Punkte, im folgenden Angriff beging James ein Offensivfoul, das auf der anderen Seite wiederum zu Punkten für Jazz-Topscorer Al Jefferson (23 Punkte, 11 Rebounds) führte.

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Die schmerzverzerrten Minen der Fans in der EnergySolutions Arena entspannten sich, das deutlich für Miami sprechende Momentum schwang wieder um. Mit Sicherheit konnten James angesichts dieser beiden Aussetzer auch seine 32 Punkte nicht trösten.

Unmittelbar nach Spielschluss war nicht bekannt, woran ews lag, Fakt ist jedoch: Dwyane Wade (11 Punkte) saß das komplette letzte Viertel auf der Bank, Chris Bosh (16) spielte von den letzten 15 Minuten nur 40 Sekunden in der Garbage Time. Stattdessen vertraute Coach Erik Spoelstra überwiegend Chalmers (12), Allen (10), James, Lewis (13) und Anthony (3).

Washington Wizards (7-28) - Orlando Magic (13-24) 120:91

Ja Wahnsinn, die Wizards! Jetzt kann man spekulieren, ob der Gegner zu schlecht ist, ob es an John Wall liegt oder daran, dass Washington einfach gerade eine gute Phase hat. Fakt ist, dass die Hauptstädter jetzt ihre drittes Spiel in Folge gewonnen haben.

Mit einem furiosen dritten Viertel (37:24) sorgten die Wizards für klare Verhältnisse, Orlando taumelte nach dem Überraschungserfolg über die Clippers zur elften Pleite in den letzten zwölf Spielen.

Der angesprochene Wall kam erneut 20 Minuten zum Einsatz und konnte mit 12 Punkten und 6 Assists wieder überzeugen, noch besser waren allerdings Emeka Okafor (19 Punkte, 11 Rebounds), A.J. Price, Kevin Seraphin (je 18) und Eastern Conference Rookie of the Month Bradley Beal (17).

Bei Orlando feierte Glen Davis (Schulter) sein lang ersehntes Comeback und kam auf 13 Punkte, den Ausgang der Partie konnte er aber auch nicht beeinflussen. Nikola Vucevic (13 Punkte, 13 Rebounds) und Jameer Nelson (19 Punkte, 12 Assists) kamen auf Double-Doubles.

Und dennoch musste J.J. Redick nach der Partie konstatieren: "Wir wurden heute in jeder Hinsicht an die Wand gespielt." Magic-Coach Jacque Vaughn wusste auch wieso: "Wir hatten vor der Partie darüber gesprochen, wie Wall das Tempo anzieht und schnelle Punkte generiert. Und trotzdem konnten wir nichts machen. Das ist hart."

Boston Celtics (20-17) - Charlotte Bobcats (9-28) 100:89

Klar, im Grunde ist ein Erfolg über Charlotte für ein Team wie Boston nur ein Pflichtsieg. Trotzdem muss man festhalten, dass der Rekordmeister gerade richtig gut drauf ist. Sechs Siege in Folge sprechen eine klare Sprache.

Wie so oft stand und fiel das Spiel der Celtics mit Rajon Rondo: Der Spielmacher verbuchte sein drittes Triple-Double der Saison und kam auf 17 Punkte, 10 Rebounds und 12 Assists.

Kevin Garnett erlebte einen schwachen Abend in der Offense (2 von 11, 7 Punkte), half aber zumindest am Brett kräftig mit (10 Rebounds). Allerdings fehlen dem zukünftigen Hall of Famer immer noch 6 Zähler, um Patrick Ewing in der All-Time Scoring List einzuholen.

Der Gastgeber legte den Grundstein für den klaren Sieg bereits im ersten Viertel (28:18), Topscorer war letztlich übrigens Paul Pierce (19). Bei den Bobcats punkteten sechs Spieler zweistellig, Hakim Warrick und Ramon Sessions kamen auf 16 Zähler.

Chicago Bulls (21-15) - Atlanta Hawks (21-16) 97:58

Zwei Teams mit fast identischer Bilanz - und doch so unterschiedlicher Verfassung: Während Chicago trotz der Niederlage gegen Phoenix zuletzt auch ohne Derrick Rose richtig gut drauf ist, hat Atlanta jetzt das sechste der letzten sieben Spiele verloren.

Die Partie gegen die Bulls war ein absoluter Tiefpunkt. 5 Punkte im zweiten Viertel, insgesamt 20 in der ersten Halbzeit: Kann man schlechter spielen? Einmal schafften es seit Einführung der Shot Clock die Clippers, nur 19 Punkte in der ersten Hälfte zu erzielen (1999), den Hornets gelangen 2006 einmal 16 Punkte in der zweiten Hälfte. Aber dann kommen schon diese Hawks.

So eine Leistung würde man von einem kommenden Lottery Team erwarten, aber von einem Playoff-Team? Das ist schon schockierend. Und es kann angesichts von insgesamt 58 Punkten nicht verwundern, dass kein Starter zweistellig punktete, Reservist Mike Scott war mit 10 Zählern Topscorer.

Chicago konnte allen 13 Spielern Einsatzzeit geben, alle hatten ein positives Plusminus-Rating. Allerdings war die Spielzeit so sauber aufgeteilt, dass auch hier nur Carlos Boozer (20 Punkte, 13 Rebounds) und Luol Deng (18) herausstachen. Joakim Noah verpasste knapp ein Double-Double (9 Punkte, 16 Rebounds).

Memphis Grizzlies (24-12) - Los Angeles Clippers (29-9) 73:99

Kein Chris Paul? Kein Problem. Nicht, wenn man die beste Bank der Liga und mit Eric Bledsoe einen der talentiertesten Backups der Liga auf der Point-Guard-Position hat.

Und obwohl Bledsoe startete und mit 14 Punkten sehr solide war, war es doch wieder die Bank, die absolut überragte. Jamal Crawford (16) und Matt Barnes (16) waren Topscorer, Lamar Odom (6 Punkte, 7 Rebounds) spielte die meisten Minuten aller Clippers (33).

Die Gäste hatten die Partie von Anfang an im Griff, konnten zwölf Spielern Minuten geben und in aller Ruhe die Integration von Grant Hill vorantreiben, der nach seinen 6 Minuten gegen Orlando diesmal 17 auf dem Parkett stand.

Die Grizzlies schossen miserable 30 Prozent aus dem Feld, Zach Randolph gelang immerhin ein Double-Double (15 Punkte, 12 Rebounds).

Paul wurde aufgrund eines geschwollenen Knies als Vorsichtsmaßnahme geschont und könnte auch die kommende Partie in Houston verpassen. Memphis verkraftete den Ausfall ihres Stars allerdings deutlich schlechter: Rudy Gay weilte bei der Beerdigung seiner Großmutter in Baltimore.

Phoenix Suns (13-27) - Oklahoma City Thunder (30-8) 90:102

Wenn OKC nach Phoenix reist, ist der Ausgang der Partie dieser Tage schon klar. Die Thunder feierten mit einem klaren Sieg den fünften Erfolg in Serie im US Airways Center, gemeinsam mit Miami ist der Vorjahresfinalist einer der Angstgegner der Suns.

Wie so viele Teams fand der Gastgeber überhaupt kein Mittel gegen Kevin Durant (41 Punkte) und Russell Westbrook (36 Punkte, 8 Assists), Oklahoma City hat als erstes Team die 30-Siege-Marke durchbrochen.

Für Phoenix punkteten fünf Spieler zweistellig, allen voran Shannon Brown (21). Marcin Gortat (19 Punkte, 15 Rebounds) und Michael Beasley (14 Punkte, 11 Rebounds).

Zwei Sachen noch zum Personal der Thunder: Serge Ibaka verpasste sein zweites Spiel in Folge aufgrund einer Prellung im Brustbereich, Eric Maynor scheint sich endgültig aus der Rotation gespielt zu haben. Der Backup-Point-Guard kam nach seinem Kreuzbandriss aus dem Vorjahr nie richtig ins Laufen, hat seit dem 19. Dezember in keinem Spiel mehr 10 Minuten gespielt und kassierte gegen Phoenix sein viertes DNP-CD im Januar.

Sacramento Kings (14-24) - Cleveland Cavaliers (9-31) 124:118

Sacramento gegen Cleveland: Klingt uninteressant, war tatsächlich aber eine durchaus abwechslungsreiche und spannende Partie. Die Kings haben ja zuletzt gegen die Mavs gezeigt, dass sie Führungen daheim verspielen können, Cleveland rannte in der Schlussphase vehement gegen den Rückstand an.

So richtig zu packen bekamen sie den Gastgeber aber nie, und das trotz einer meisterhaften Leistung von Rookie Dion Waiters (12 von 18 aus dem Feld, Career-High 33 Punkte).

Denn Kyrie Irving hatte einen gebrauchten Tag erwischt (6 von 19 aus dem Feld, 15 Punkte, 6 Turnover) und konnte sich gerade am Ende kaum in Szene setzen. Jimmer Fredette hing sich in der Defense richtig rein und sah ersatunlich gut aus, die Kings-Defense hatte sich als Kollektiv auf Irving eingeschossen und gleichzeitig das Glück, dass der Playmaker zu egoistisch spielte.

Dabei wären Waiter oder Tristan Thompson (17 Punkte, 15 Rebounds) durchaus brauchbare Anspielstationen gewesen. Da machte der Starspieler des Gegners eine deutlich bessere Figur: DeMarcus Cousins erzielte 26 Punkte und griff 14 Rebounds ab, verteilte aber zusätzlich 6 Assists - ein bärenstarker Wert für einen Center.

Durch die Uneigennützigkeit Cousins' kamen die Kings zu vielen guten Würfen und schossen 51 Prozent aus dem Feld, fünf weitere Spieler punkteten zweistellig. Sacramento beendete eine Serie von vier Pleiten in Folge, Cleveland verlor zum dritten Mal nacheinander.

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