American League Championship Series
Baltimore Orioles (96-66) - Kansas City Royals (89-73)
Ausgangslage: Sowohl die Orioles (als Favoriten) als auch die Royals (als Außenseiter) entledigten sich ihrer Aufgaben in der ALDS jeweils mit Sweeps. Baltimore ließ den Tigers keine Chance, die Royals überwältigten die Angels, die nach der Regular Season die beste Bilanz der Liga aufwiesen. Somit hatten beide in etwa dieselbe Belastung, wobei KC natürlich noch ein Wildcard Game zu bestreiten hatte.
Die O's zeigten ihn der Division Series gegen Detroit die volle Palette ihrer Möglichkeiten. Spiel 1 war ein Blowout (12:3), in Spiel 2 musste sich Buck Showalters Team nach 3:6-Rückstand noch zurückkämpfen, was durch vier Runs im achten Inning auch gelang. Und das finale Spiel 3 wurde schließlich zum Pitcher-Duell, das Bud Norris gegen David Price mit 2:1 für sich entschied.
Die Royals waren für große Offensiv-Feuerwerke dagegen nicht zu haben. Sie gewannen die ersten beiden Spiele gegen die Angels nach starken Pitching-Vorstellungen jeweils nach Extra-Innings (jeweils elf), wobei die Rookie-Klasse von 2011 in Person von Eric Hosmer und Mike Moustakas für die offensiven Entscheidungen sorgte. Spiel 3 im Kauffman Stadium wurde schließlich mit 8:3 zu einer klaren Angelegenheit.
Aufgrund der Sweeps können beide mit ihren besten Pitchern in die Serie gehen, weshalb es auch hier keine Vorteile für eine Seite geben sollte. Die O's werden wahrscheinlich wie in der ALDS mit Chris Tillman beginnen, während sich die Royals den Luxus leisten können, zwei Spiele hintereinander auf Big Games James Shields zu setzen, der schon den Clincher am Sonntag gepitcht hatte und nun nach normaler Pause im Rhythmus bleibt.
Players to watch: Offensivstark sind sie ja, die Orioles - aber einer ragte ganz klar heraus in der NLCS: Nelson Cruz! Er machte weiter, wo er in der Regular Season aufgehört hatte und schlug in der Detroit-Serie schlanke .500 mit zwei Home Runs und fünf RBIs. Er ist der beste Offensiv-Spieler Baltimores und der Mann, den die Royals in den Griff kriegen müssen. Vorsicht ist zudem bei Center Fielder Adam Jones geboten, denn dessen Schläger ist noch nicht erwacht (.182), könnte aber jederzeit in Schwung kommen. Nicht dabei ist Chris Davis, der noch fünf Spiele seiner Sperre absitzen muss und daher nicht zum Kader zählt.
Die Topspieler von Royals-Manager Ned Yost haben gegen die Halos geliefert. Hosmers Leistung war die auffälligste (.400, 2 HR, 4 RBIs), aber auch Alex Gordon (.300, 4 RBIs) und Moustakas (.273, 2 HR, 2 RBIs) untermauerten ihren Ausnahmestatus im Team. Einzig Star-Catcher Salvador Perez blieb mit einem Schlagdurchschnitt von .154 blass. Er steht also im Fokus und muss sich steigern. Ebenso wichtig wird er natürlich hinter der Platte sein, denn die geballte Offensiv-Kraft Baltimores muss vom Pitching kontrolliert werden - und das ist nun mal die Aufgabe des Catchers.
Prognose: Beide Teams verfügen im Grunde über keinerlei nennenswerte Playoff-Erfahrung, mit Ausnahme von einigen wenigen Spielern auf beiden Seiten. KC stand zuletzt 1985 in den Playoffs (World Series Champions), die O's 1997 (ALCS) - mit einem kurzen Abstecher in die Wildcard 2012. Man geht also frisch in diese American League Championship Series. Beide Teams sind nachweislich in starker Form, am Ende wird wohl das Team gewinnen, das insgesamt besser pitcht. In der Regular Season waren das knapp die O's, im Oktober die Royals. Letztere taten dies zudem gegen die beste Offense der AL. Daher: Royals in 6.