Gruppe C mit Oldenburg
Die EWE Baskets Oldenburg spielten zuletzt ihre beste Regular Season in der BBL seit 2000 und erreichten das Achtelfinale des Eurocups. Wären sie nicht enttäuschend in der ersten Playoff-Runde gegen Ulm gescheitert, käme die vergangene Spielzeit einem riesigen Erfolg gleich.
Nun folgt ein neuer Anlauf mit nur punktuell verändertem Kader. Die Abgänge von Robin Smeulders und Scott Machado wurden durch Maxime De Zeeuw und Frantz Massenat kompensiert. Beide stehen bei Head Coach Mladen Drijencic hoch im Kurs. Der BBL-Start verlief bis dato mäßig: Von sechs Spielen gewannen die Norddeutschen drei.
In der Gruppe C der Champions League treffen sie auf einen alten Bekannten: Gegen PAOK Thessaloniki spielten und gewannen die Niedersachsen bereits in der vergangenen Eurocup-Saison. Dazu gesellen sich ASVEL Lyon, Muratbey Usak Sportif, Openjopmetis Varese, Rosa Radom, Neptunas Klaipeda und BK Ventspils.
Lyon ist der Favorit in der Gruppe C. Der amtierende französische Meister ist enorm erfahren und gilt als äußerst auswärtsstark - gute Voraussetzungen also für das neue Turnier. Neuzugang Kwame Vaughn ist der Hoffnungsträger der Franzosen und soll das Erfolgstrio um Trenton Meacham, Nikola Dragovic und Nicolas Lang ergänzen.
Muratbey Usak aus der Türkei schaffte den Sprung ins Turnier über die letzte Qualifikations-Runde, gehört aber trotzdem zu den Playoff-Anwärtern. Im Mittelpunkt steht das Guard-Center-Duo Mark Lyons und Darryl Monroe, das in der vergangenen Saison noch zusammen für den israelischen Klub Maccabi Rand Media Rishon groß aufspielte. Für eine positive Überraschung sorgte zudem Talent Shaquielle McKissic, dem der endgültige Durchbruch zugetraut wird.
Etwas unter dem Radar fliegt Openjobmentis Varese aus Italien. Das Team hat zwar seit der Hochzeit in den 70ern einen klangvollen Namen, allerdings bröckelt der Putz schon arg. Immerhin hielt man zwar den Kern aus italienischen Akteuren zusammen, doch die starken Ausländer suchten das Weite und wurden ersetzt. Das heißt auch: Es ist Geduld angesagt, bis alle Automatismen sitzen.
Wer auf erweiterte Center-Skills steht, ist bei PAOK Thessaloniki ganz gut aufgehoben. Andreas Glyniadakis ist einer der versiertesten Big Men des Turniers und wird von den schnellen Guards Darryl Bryant und Apollon Tsochlas flankiert.
Bei Rosa Radom aus Polen hingegen steht das Shooting im Vordergrund. Der Pokalsieger um das dynamische Duo Gary Bell und Tyrone Brazelton lebt vom Dreier - und wehe, wenn dieser hochprozentig fällt. Hohe Scores und schneller Basketball ist mit Beteiligung dieses Teams fast schon garantiert.
Dafür steht Neptunas Kleipeda aus Litauen nicht wirklich. Sie starteten sehr holprig in die heimische Liga und müssen sich auf internationalem Boden deutlich steigern - ansonsten dürfte schnell Feierabend sein. Viel hängt davon ab, wie gut der Wurf von Scharfschütze Jimmy Baron fällt.
Bei BK Ventspils hofft man hingegen auf eine schnelle Rückkehr von Kristaps Janicenkos, der nach seiner schweren Verletzung aus dem Vorjahr noch auf seinen ersten Einsatz in der neuen Spielzeit wartet. Bis dahin müssen die Letten die Last auf mehreren Schultern verteilen und auf Team-Basketball setzen - was ihnen zuletzt ganz gut gelang.