Gruppe E mit Ludwigsburg
Die Ludwigsburger hatten mit der Gruppe E wahrlich kein Losglück, sie wird zu Recht die Todesgruppe genannt. Und dieses Abenteuer muss das Team von John Patrick in runderneuertem Gewand angehen.
Center Jon Brockman konnte nicht gehalten werden, acht weitere Akteure verließen den Klub. Alex Rouff war eine der prominenteren Neuverpflichtungen, doch vor wenigen Tagen entschieden sich Spieler und Verantwortliche einvernehmlich, seinen Vertrag wieder aufzulösen.
Im Defense-First-System von Patrick werden der hart arbeitende Jack Cooley, der athletische Wes Washpurn und der wurfstarke Kelvin Martin die Stützen des Teams sein.
Die Vorrunde wird für die Riesen alles andere als leicht. Mit Besiktas Sompo Japan und AEK Athen sind zwei Teams richtig stark besetzt, doch auch gegen die anderen Mannschaften können sich die Baskets nicht zurücklehnen.
Stelmet Zielona Gora, Dinamo Sassari, Szolnoki Olaj, Partizan Belgrad und Proximus Spirou werden sich mit Ludwigsburg einen harten Kampf um die Playoff-Plätze liefern.
Besiktas hat unter dem zurückgekehrten Coach Ufuk Sarica einen neuen Anstrich bekommen. Mit Michael "The Juice" Thompson sind Punkte garantiert - der Point Guard war schon Topscorer der französischen Liga. Sarica holte zudem seinen athletischen Ex-Spieler D.J. Strawberry zurück, Kyle Weems und Vladimir Stimac sind den Fans in Deutschland ohnehin ein Begriff. Diese Truppe hat das Potenzial fürs Final Four.
Gleiches könnte man auch von Athen behaupten, allerdings wird AEK eher über die Defensive kommen. Die Mannschaft ist - ganz nach dem Wunsch von Coach Jure Zdovc - mit vielen starken Verteidigern besetzt, die versuchen werden, jeder Mannschaft das offensive Leben auszusaugen. Wer in Griechenland punkten will, sollte nicht nur Nerven, sondern auch Eier aus Stahl mitbringen.
Dinamo Sassari hat sich vom Run-and-Gun unter Coach Romeo Sachetti verabschiedet und vertraut nun an der Seitenlinie auf Federico Pasquini. Mit Dusko Savanovic und Gabriel Olaseni erwarten die Ludwigsburger zwei alte Bekannte aus der BBL.
Partizan versprüht nicht mehr den Glanz der 90er, als das Team mit Sasha Djordjevic und Predrag Danilovic zu einer europäischen Großmacht aufstieg. Doch niemand in dieser Gruppe wird Belgrad unterschätzen. Mit Novica Velickovic und Stefan Bircevic haben die Serben das Forward-Duo mit den wohl weichsten Handgelenken des ganzen Wettbewerbs in ihren Reihen.
Erfahrung ist das große Plus der Mannen von Stelmet. Sie sind amtierender polnischer Meister und waren bereits in der Euroleague aktiv, dabei sind einige Spieler älter als ihr Coach. Gerade einmal 31 Jahre ist Artur Gronek alt, der bei Zielona Gora nun das Zepter schwingt.
David Vojvoda heißt der gefährlichste Mann bei Szolnoki Olaj. Der Shooting Guard schielt bereits mit einem Auge auf die Topscorer-Krone der CL. Der ungarische Serienmeister der letzten Jahre kam im letzten Jahr immerhin unter die besten 32 im Eurocup.
So richtig hat es noch nicht gefunkt zwischen den neuen Spielern von Proxismus Spirou. Die Belgier kommen in der Liga nur langsam in Gang, doch gerade die Jugend braucht Zeit, um sich zu finden. Kein Spieler im Roster ist älter als 30 Jahre. Im stets ausverkauften Spiroudome ist die Truppe aus Charleroi immer für eine Überraschung gut.
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