FC Barcelona in der Kaderanalyse: Neustart mit Problemzonen ohne Ende

Von Stefan Rommel
Ronald Koeman im Gespräch mit Jordi Alba
© getty

Welchen Kader kann man mit der Bürde von rund 1,3 Milliarden Euro Schulden noch bereitstellen? Wenn man einen Großverdiener nach dem anderen loswerden muss und auf der Zukauf-Seite so gut wie keinen Spielraum hat? Der FC Barcelona hat eine einzigartige Transferperiode hinter sich, die den Kader der katalanischen Großmacht gehörig verändert und - vorsichtig formuliert - nicht verbessert hat.

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Der FC Barcelona in der Kaderanalyse - Tor

Personal: Marc- Andre ter Stegen (Vertrag bis 2025), Neto (bis 2023), Inaki Pena (bis 2023)

Situation: Wenn es einen Mannschaftsteil gibt, der keine Problemzone darstellt und der in der Spitze immer noch absolute Weltklasse darstellt, dann wird man in der letzten Verteidigungslinie fündig. In Marc-Andre ter Stegen verfügt Barca immer noch über einen Ausnahmekönner, der in seinem Status und in seiner Wirkmacht unantastbar ist. Ter Stegen dürfte in der Hierarchie der Mannschaft nach den prominenten Abgängen noch ein Stück wichtiger werden.

Dahinter hat sich Neto als Ter-Stegen-Ersatz in den letzten zwei Jahren bewährt. Der Brasilianer verkörpert zwar nicht Ter Stegens Weltklasse, zeigt sich bei seinen Einsätzen aber in der Regel solide. Mit 32 Jahren hegt Neto keine allzu großen Ambitionen mehr. Warum Barca im Sommer 2019 allerdings unglaubliche 26 Millionen Euro für eine klare Nummer zwei ausgegeben hat, bleibt wohl ein Geheimnis der damaligen Entscheidungsträger.

Immerhin: Mit Inaki Pena hat Barca eines der beiden hoffnungsvollen Talente nach oben zu den Profis gezogen. Pena war bereits letzte Saison eine Art Stand-by-Option, nun ist der interne Wechsel von Barca B vollzogen. Der 20-jährige Arnau Tenas rückt deshalb an Penas Stelle in der zweiten Mannschaft.

Die Rollenverteilung bei den Profis ist klar: Ter Stegen ist die Nummer eins, Neto sein stiller Stellvertreter. Beide trennen mehr als nur Nuancen, weshalb es für Barca unabdingbar ist, einen spielfitten Ter Stegen zu haben. Fällt der 27-Jährige länger aus oder kommt nach seiner im Mai diagnostizierten Verletzung nicht zügig in Form, bekommt Barca auch im Tor ein Problem.