Primera Division
Von Frank Oschwald
Eminem des Spieltags: Es könnte aktuell eigentlich kaum besser laufen für Jese Rodriguez. Ausgestattet mit einer überdimensional großen Ladung Talent, kommt er trotz der exzellent besetzten königlichen Offensiv-Armada überraschend regelmäßig zum Einsatz.
Und außerhalb des Platzes macht er das, was ein junger Fußballer eben machen muss, wenn er etwas auf sich hält und die Cojones so groß werden wie die eines durchschnittlichen Zuchtbullens: Man produziert ein eigenen Rap-Song. Der Mesut hat das bereits gemacht, Cristiano auch, und MC Kaiser Franz ja irgendwie auch. Schaden kann das also sicherlich nicht.
Doch die Teamkollegen bei Real amüsieren sich köstlich über die Rapkünste des 20-Jährigen. Bei einem Pressetermin eines Mobilfunkherstellers saßen die Real-Spieler auf dem Podium und beantworteten Fragen aus dem Publikum. Als Jese a.k.a. "Big Flow" auf eine Frage antworten wollte, brachen links von ihm Marcelo und Isco weg vor lachen.
Die beiden spotteten über die Gestik des Neu-Rappers bei der Antwort und äfften ihren Teamkollegen nach. Dieser hielt das Mikrofon keineswegs wie ZDF-Profi KMH, die sich mit der länglichen Seite des Mikros immer den Unterkiefer gen Wirbelsäule schiebt, sondern vielmehr wie Eminem zu seinen besten Zeiten - horizontal, im 90-Grad-Winkel zum Kinn und der Ellbogen schön auf Schulterhöhe. Fehlte nur noch ein Hoodie und ein lässiger Beat im Hintergrund, Big Flow hätte sicherlich nicht widerstehen können.
Fanaktion des Spieltags: Treue Leser wissen, dass die Blitzlichter auch immer ein Sammelbecken für herzerwärmende Geschichten rund um das Leder sind. Am Wochenende lieferten die Fans von Elche genau eine solche Story ab. Beim Heimspiel gegen Betis erhoben sich die Fans des Aufsteigers in der 26. Minute und applaudierten laut. Hintergrund: Vor zwei Jahren verstarb Betis-Verteidiger Migel Roque an einem Beckentumor. Er hatte die Nummer 26.
Und sonst? Aus Chronistenpflicht muss hier kurz erwähnt sein: Lionel Messi ist mit 371 Toren nun Barcas Rekordtorschütze. Okay, das reicht dann aber auch. Denn eine ebenso große Ehre gebührt Schiedsrichter Perez Montero. Der entdeckte bei der Partie zwischen Atletico und Espanyol zusammen mit seinem Team nach der Halbzeit nämlich ein Problem am Tornetz. Eine Stange am linken Pfosten hatte sich selbstständig gemacht und war locker.
Sofort wurde ein Anzugträger gerufen, der mit schicken Schuhen einen riesigen Haken ins Tornetz hinter Espanyol-Keeper Francisco Casilla rammte. Dass die krumme Eisenstange gut 15 Zentimeter aus dem Boden ragte und irre gefährlich aussah, ist zu vernachlässigen. Ist ja schließlich nichts passiert und das Netz hat beim Tor von Diego Costa ebenfalls gehalten.
Doch nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Schiedsrichtergespann das Loch nicht entdeckt hätte und der Ball von der Seite reingekullert wäre. Diego Costa hätte seinen Facebook-Account schließen und die WM in Brasilien in die Haare schmieren können. "Ein absolut denkbares Szenario", ergänzt Stefan K. (30) aus L.
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