Ähnlich äußerte sich der frühere Bundesliga-Profi Altin Lala. "Ich hatte Todesangst. Ich bin hart im Nehmen, aber so viel Hass habe ich noch nie erlebt", sagte der Co-Trainer albanischen Nationalmannschaft der "Bild"-Zeitung: "Im Kabinentunnel habe ich sogar Polizisten gesehen, die unsere Spieler geschlagen haben."
"Wir wussten, dass es ein Psychospiel wird", sagte Kapllani, "das alles gehört aber nicht zum Fußball!" Gleichzeitig widersprach der 32 Jahre alte Angreifer diversen Berichten, wonach es auch zu Handgreiflichkeiten zwischen den Protagonisten gekommen sei. "Wir hatten keine Schlägerei mit den serbischen Spielern."
Derweil hat der albanische Fußballverband FSHF eine umfassende Aufarbeitung gefordert und weitere Vorwürfe gegen Zuschauer und Organisatoren in Belgrad erhoben.
Duka fordert harte Strafen
"Die Fakten sind klar, es gibt Beweise, und wir verlangen eine komplette und unabhängige Untersuchung der Vorfälle vor, während und nach dem Spiel", sagte Verbandspräsident Armando Duka der Nachrichtenagentur "AFP": "Die Aggressoren müssen von allen Institutionen bestraft werden, auch von der serbischen Justiz."
In einem Statement teilte der Verband mit, dass schon vor dem Spiel der Teambus von Steinen getroffen worden sei, die albanische Delegation sei zudem mit einem Betonbrocken beworfen worden. Während des Spiels habe es zudem "Münzen, Feuerzeuge und weitere Objekte" gehagelt.
Das EM-Qualifikationsspiel zwischen den verfeindeten Ländern war in der 41. Minute nach schweren Krawallen und Tumulten auf dem Spielfeld abgebrochen worden. Auslöser war eine Flagge Großalbaniens, die an einer Drohne hängend durch das Stadion flog und die Serben offenbar provozierte.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird den Fall am 23. Oktober verhandeln. Von einer Spielwertung am Grünen Tisch bis hin zum kompletten Ausschluss aus der EM-Qualifikation scheint derzeit alles möglich.
Edmond Kapllani im Steckbrief