Es war kurz vor Weihnachten 2019, als Stürmer Joshua Zirkzee kleine Berühmtheit erlangte. Bei den Bundesligaspielen gegen den SC Freiburg und VfL Wolfsburg war sein FC Bayern München in großer Not, kurz vor Schluss stand es jeweils unentschieden. Trainer Hansi Flick verhalf dem damals 18-Jährigen zu seinen ersten Profieinsätzen - und er dankte es ihm mit zwei späten Siegtoren.
Gegen Wolfsburg feierte auch der gleichaltrige Offensivallrounder Leon Dajaku, der bereits mit 17 für seinen Ex-Klub VfB Stuttgart in der Bundesliga gespielt hatte, per Einwechslung sein Debüt für die Profis des FC Bayern. In der Rückrunde standen beide einige weitere Male im Profikader und sammelten auch noch ein paar Spielminuten, Zirkzee schoss sogar zwei Tore.
Der vielzitierte nächste Schritt blieb in dieser Saison aber aus: Mit den Verpflichtungen von Leroy Sane, Douglas Costa und Eric Maxim Choupo-Moting verschärfte sich der Konkurrenzkampf in der Offensive erheblich.
Darüber hinaus zog mit dem erst 17-jährigen Jamal Musiala im internen Ranking ein anderes Talent an Zirkzee und Dajaku vorbei.
Zirkzee und Dajaku: Die aktuelle Situation beim FC Bayern
Dajaku spielte in dieser Saison lediglich beim 3:0-Sieg im DFB-Pokal gegen den 1. FC Düren für die Profis, als etliche Spieler wegen Länderspielabstellungen fehlten. Ansonsten ist er in der 3. Liga für die Reservemannschaft aktiv. Zumeist als Linksaußen eingesetzt, verzeichnete er in elf Spielen drei Tore und ein Assist. Für Zirkzee reichte es bei den Profis zu einigen Kaderplätzen und drei Einsätzen.
Für beide ist die aktuelle Situation unbefriedigend, sie wollen mehr - mehr Spielpraxis und das auf höherem Niveau. "Es ist wichtig, dass ich komplette Partien spiele", sagte Zirkzee neulich der niederländischen Tageszeitung Algemeen Dagblad. "Wenn ich während der Winterpause per Leihe wechseln kann, könnte das vielleicht eine Option sein."
FC Bayern und der 1. FC Köln führen Gespräche über Leihe
Bereits im Sommer war der 1. FC Köln an einer Zirkzee-Leihe interessiert, damals scheiterte ein Wechsel aber an der fehlenden Freigabe des FC Bayern vor deren später Transferoffensive. "Es war der falsche Zeitpunkt. Am vorletzten Tag war es für uns zu spät", erklärte Kölns Sportgeschäftsführer Horst Heldt zuletzt.
Im Winter plant Köln übereinstimmenden Berichten zufolge aber einen zweiten Anlauf - und erwägt außerdem eine Leihe von Dajaku. Nach Informationen von SPOX und Goal haben entsprechende Gespräche zwischen den beiden Klubs bereits stattgefunden.
Im Sommer hatten englische und italienische Erst- und Zweitligisten konkretes Interesse an Dajaku. Spieler-Vertreter reisten im September sogar für Gespräche nach England, ein Wechsel zerschlug sich letztlich aber: Während die interessierten Klubs eher eine feste Verpflichtung anstrebten, präferiert Dajaku eine Leihe. Sein Ziel ist es weiterhin, sich langfristig beim FC Bayern durchzusetzen.
Der 1. FC Köln hat Bedarf an Offensiv-Verstärkungen
Als Durchgangsstation auf dem Weg dahin könnte der Tabellen-15. Köln eine sinnvolle Wahl sein - denn dort gibt es aktuell dringenden Bedarf an Verstärkungen für die Offensivabteilung. In den bisherigen neun Bundesligaspielen erzielte die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol lediglich zehn Tore und damit nach Arminia Bielefeld und dem FC Schalke 04 (jeweils sechs) ligaweit die drittwenigsten.
Mit Anthony Modeste, Sebastian Andersson und Florian Kainz fehlen aktuell drei wichtige Offensivspieler verletzt. Die Sommer-Neuzugänge Dimitrios Limnios (für 3,3 Millionen Euro von PAOK Saloniki) und Tolu Arokodare (per Leihe vom lettischen Valmieras FK) überzeugten bisher nicht und verzeichneten noch keinen einzigen Scorerpunkt.
Dem Vernehmen hält Köln jedoch nicht nur nach jungen Talenten Ausschau. Wie Sky berichtet, habe man auch schon ersten Kontakt mit dem beim FC Schalke 04 in Ungnade gefallenen Vedad Ibisevic (36) aufgenommen. Dessen Vertrag wird in Gelsenkirchen nach Streitigkeiten mit Co-Trainer Naldo zum 31. Dezember aufgelöst.