Mittelfeld: Das Zentrum ist tot, lang lebe das Zentrum
Zugänge: Makoto Hasebe (1. FC Nürnberg), Aleksandar Ignjovski (Werder Bremen)
Abgänge: Pirmin Schwegler (1899 Hoffenheim), Sebastian Rode (Bayern München), Tobias Weis (1899 Hoffenheim, Leih-Ende), Tranquillo Barnetta (FC Schalke 04, Leih-Ende), Stephan Schröck (SpVgg Greuther Fürth)
Die Situation: Der Maschinenraum des Frankfurter Spiels musste komplett neu besetzt werden. Pirmin Schwegler zog es zu 1899 Hoffenheim, Sebastian Rode wagte den Sprung zu Bayern München. Das Erfolgsduo der Vergangenheit ist Geschichte - doch trotzdem tummeln sich diverse Anwärter für die Zentrale im Kader, zumal noch ein weiterer kommen soll.
Zwar ist der Weggang der beiden Stützpfeiler nicht eins zu eins zu kompensieren, aber das Angebot an Alternativen ist mit Russ, Ignjovski, Makoto Hasebe (kam aus Nürnberg), Johannes Flum und Martin Lanig weiter üppig. In der Vorbereitung zeichnet sich ab: Lanig könnte neben Neuzugang Hasebe der große Gewinner werden.
"Ich habe schon vergangene Saison die letzten zehn Spiele gemacht, ich fühle mich schon als Stammspieler", so Lanig selbstbewusst. Zunächst scheint Schaaf also auf die Raute zu verzichten und eine Doppelsechs zu implementierten. "Ich muss der Mannschaft Wissen und Sicherheit geben, ich darf sie nicht durcheinander bringen", so Schaaf.
Auf den offensiven Außen ist die Situation indes klarer. Stefan Aigner dürfte gesetzt sein. Auf der anderen Seite betreibt der zuletzt abgemeldete Takashi Inui Eigenwerbung. "Vielleicht hat er letzte Saison zu früh abgehakt. Jetzt sieht man, dass er beim neuen Trainer um eine neue Chance kämpft", so Kollege Russ über den Japaner, der auch als hängende Spitze oder auf der Zehn spielen könnte, ebenso wie Alexander Meier.
Interessant wird zudem, wie sich Lucas Piazon schlägt. Die Chelsea-Leihgabe kommt mit der Empfehlung von elf Toren und acht Vorlagen für Arnheim in der Eredivisie nach Frankfurt. "Ich kann in der Offensive alle Positionen abdecken. Rechts, links, hängende Spitze - alles ist möglich", so der Brasilianer.
Das Zeug zum Shootingstar hat Marc Stendera. Der 18-Jährige, der im letzten Sommer einen Kreuzbandriss erlitt, ist wieder fit und als amtierender U-19-Europameister voller Tatendrang. "Er ist technisch stark, will die Stürmer in Szene setzen, fordert die Bälle. Ich sehe ihn im Mittelfeld", lobt Schaaf und verrät: "Er weiß, dass er Punkte gemacht hat, das habe ich ihm auch gesagt."
Sturm: Das Talent und der Wandervogel
Zugänge: Nelson Valdez (Al-Jazira Club), Haris Seferovic (Real Sociedad)
Abgänge: Joselu (Hannover 96)
Die Situation: Es war das Dauerthema am Main. Welchen Stürmer würde Bruno Hübner zur SGE lotsen? Viele Namen wurden gehandelt, darunter Nicklas Bendtner und Hugo Almeida. Innerhalb weniger Tage schlug die Eintracht dann doppelt zu und holte Nelson Valdez und Haris Seferovic, die den abgewanderten Joselu ersetzen sollen.
Da Vaclav Kadlec bisher in der Vorbereitung kaum Pluspunkte sammeln konnte, haben die beiden Chancen auf einen Startplatz, auch wenn Schaaf betont: "Was unseren drei Neuen fehlt, ist das Zusammenspiel. Wie sind die Lauf- und Passwege, wann kann ich ins Dribbling gehen und wann nicht - das sind die Fragen, die zurzeit aufgeworfen werden."
Vermutlich wird es nur einer werden, da ein Zwei-Spitzen-System derzeit nicht angedacht ist. Seferovic jedenfalls ist heiß auf Erfolg: "Ich will oben mitspielen, ich will nicht unten sein. Ich bin hungrig." Dem Schweizer WM-Torschützen wird großes Potenzial bescheinigt, dass es nun in Frankfurt auszuschöpfen gilt, nachdem er in der Primera Division nicht recht in Tritt kam.
Über die Qualitäten von Schaafs altem Weggefährten Valdez ist hingegen alles bekannt. Der Paraguayer, zuletzt Weltenbummler, ist ein Arbeiter mit solidem Torriecher und könnte der Eintracht in gewissen Spielsituationen gut zu Gesicht stehen. "Er muss noch arbeiten, aber das kriegen wir hin", so Schaaf. Eine Aussage, die so für das ganze Team stehen könnte.
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