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Wem gehört die Formel 1 künftig?

Bernie Ecclestone verfolgt jederzeit einen Plan. Der Formel-1-Chefpromoter weiß schon vor einem Interview, welche Botschaft beim Nutzer ankommen soll. "Ich hoffe, dass Donald Mackenzie sich entscheidet, ob er die Firma loswerden will oder nicht", sagte Ecclestone direkt vor dem Saisonstart: "Wenn nicht, können wir die Geschäfte vielleicht auf eine andere Art und Weise führen und viele Verbesserungen angehen." Ecclestone setzte seinen Chef im Interview mit dem Telegraph öffentlich unter Druck. Doch was ist sein Beweggrund?

Donald Mackenzie gründete CVC Capitals mit, ist bis heute stellvertretender Vorsitzender der Private-Equity-Gesellschaft und kümmert sich um die Formel-1-Mehrheitsbeteiligung. CVC Capitals handelt stets nach einem einfachen Schema: Beteiligung an einem bestehenden Unternehmen, Wertsteigerung durch Restrukturierung und Kostenreduzierung, Börsengang oder Weiterverkauf.

Was Bernie Ecclestone daran missfallen soll? Er hat klare Vorgaben, wie die Formel 1 sich positioniert. "Ich habe die Geschäfte zuletzt ein bisschen wie mit am Rücken gefesselten Händen geführt", so der Brite: "Ich führe die Firma weiter wie ein börsennotiertes Unternehmen. Es gibt viele Dinge, die ich gerne tun würde. Aber CVC hat ziemlich deutlich gemacht, dass die Firma wie ein börsennotiertes Unternehmen zu führen ist." Mit anderen Worten: Gewinnmaximierung ist das oberste Ziel.

Die Formel 1 hat in den letzten 15 Jahren laut Forbes mehr Umsatz gemacht als die FIFA. CVC Capitals gibt ihn aktuell mit 1,7 Milliarden Euro pro Jahr an. Doch der ursprünglich für das Jahr 2012 in Singapur geplante Börsengang wurde bereits zweimal verschoben. Damals war offiziell die Wirtschaftskrise schuld, doch einen besseren Preis dürften die Aktien bei den aktuellen Negativschlagzeilen kaum erzielen.

So bliebe nur der Verkauf an einen anderen Investor. Katarische Geldgeber sollen ebenso interessiert sein wie der US-Milliardär Stephen Ross, dem die Miami Dolphins gehören. Das würde immerhin Ecclestone zugutekommen. Die strengen Transparenzvorschriften für ein börsennotiertes Unternehmen könnte er so völlig außer Acht lassen.