Platz 10, Sergey Sirotkin:
Wir eröffnen den Debütantenball. An vorderster Front mit dabei: Sergey Sirotkin. Zum ersten Mal heimste der Rookie nämlich einen WM-Punkt ein und beendete damit eine Durststrecke von 13 Fehlversuchen in Folge. Okay, der Zähler war aufgrund der Disqualifikation von Romain Grosjean (s. Härtefall 2) nur abgestaubt, trotzdem fuhr Sirotkin auf einem ähnlichen Niveau wie Lance Stroll und blieb ohne größeren Schnitzer.
Platz 9, Charles Leclerc:
Seit dem Großen Preis von Österreich Anfang Juli wartet der Monegasse nun schon auf WM-Zähler. Nach zuletzt drei Ausfällen in vier Rennen sah er im Königlichen Park zu Monza aber immerhin mal wieder die Zielflagge.
Dabei zeigte sich Charles Leclerc in solider Verfassung. Er hatte diesmal Stallgefährte Marcus Ericsson über das ganze Wochenende hinweg im Griff und schaffte es, dank einer klugen Undercut-Strategie ein paar Positionen im Rennen gut zu machen. Ärgerlich für ihn, dass er das zweite Quali-Segment am Samstag um nur 0,002 Sekunden verpasste.
Platz 8, Carlos Sainz Junior:
Dass Renault auf der Power-Strecke Monza nicht die größte Rolle spielen würde, war abzusehen. Trotzdem gelang es dem künftigen McLaren-Piloten, seinem Noch-Rennstall wichtige Punkte im Konstrukteurs-Duell mit Haas zu sichern. Im anfänglichen Kuddelmuddel hielt er sich geschickt aus allen Zweikämpfen heraus und fuhr anschließend ein für ihn recht unspektakuläres Rennen zu Ende.
Platz 7, Sebastian Vettel:
Wer hatte Schuld am Crash? Sebastian Vettel? Lewis Hamilton? Die große Frage des Wochenendes kann nicht eindeutig beantwortet werden. Hamilton zog konsequent in die Kurve, obwohl er um Vettel auf der Innenbahn wusste. Vettel wiederum gab nicht nach, obwohl Hamilton seine Nase bereits vorn hatte. Die Entscheidung der Stewards, auf Rennunfall zu plädieren und keinen der Fahrer zu bestrafen, ist somit korrekt.
Nichtsdestotrotz muss man Vettel die Kollision ankreiden. Aus dem einfachen Grund, dass er zu viel Risiko einging und zu kurzsichtig handelte. Selbst wenn er den Platz an Hamilton verloren hätte, es wäre fast noch 53 Runden Zeit gewesen, um sich wieder vor seinen Rivalen zu schieben. So aber machte sich Vettel mit seiner aggressiven Fahrweise zum großen Verlierer - und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
Dass es überhaupt zu der Situation kam, war einem nicht ganz idealen Qualifying geschuldet, in dem sich der Heppenheimer von Teamkollege Kimi Räikkönen die Butter vom Brot nehmen ließ. Der Iceman profitierte zwar vom hessischen Windschatten, Vettel selbst erwischte aber auch keine perfekte Runde.
Unter den genannten Umständen war der vierte Platz das Maximum für Vettel. Sein Auto war am Seitenkasten schwer beschädigt, die Balance entsprechend schlecht. Ein Angriff auf Valtteri Bottas war nicht mehr möglich.
Platz 6, Sergio Perez:
Kevin Magnussen ist kein Kind von Traurigkeit. Am Samstag durfte sich zunächst Fernando Alonso ein bisschen mit dem Haas-Fahrer raufen, am Sonntag war dann Sergio Perez dran. Nachdem Magnussen die Schikane (wohlgemerkt zum zweiten Mal) abkürzte, setzte sich Perez in der ersten Lesmo-Kurve neben ihn und ging vorbei.
Bei dem Manöver blieb der Feindkontakt jedoch nicht aus, das Racing-Point-Gefährt wurde am linken Unterboden beschädigt und litt anschließend unter starkem Untersteuern. Trotzdem gelang es Perez, weiter Boden zu gewinnen und schließlich mit nicht einmal einer Sekunde Rückstand hinter Teamkollege Esteban Ocon ins Ziel zu fahren. Eine starke Leistung, wenn man bedenkt, dass ein verkorkstes Qualifying - Aus in Q1 - sein Wochenende eigentlich schon ruiniert hatte.