Hamilton attackierte Vettel nach dem Start außen in der zweiten Schikane, ehe es zur Berührung zwischen den beiden WM-Aspiranten kam. Während Hamilton problemlos weiterfahren konnte, drehte sich Vettel.
"Ich habe versucht zu attackieren", erklärte Vettel den Zwischenfall gegenüber RTL und Sky Sports: "Lewis hat mir keinen Platz gelassen und ich hatte keine andere Möglichkeit mehr, als ihn zu berühren. Pech, dass ich mich gedreht habe und bei mir alles kaputt ging."
Durch die Kollision zerstörte sich der Heppenheimer nicht nur den Frontflügel und ein Seitenteil, sondern fiel auch noch ans Ende des Feldes zurück. "Dafür, dass die halbe Kiste kaputt ging, war der Speed in Ordnung", resümierte Vettel, der sich noch auf den vierten Rang vorkämpfte.
Kritik an Sebastian Vettel: "Zu aggressiv"
Kritik gab es von RTL-Experte Christian Danner, der Vettels Verteidigungsmanöver als "zu aggressiv" empfand und dazu riet, mit mehr Bedacht in solchen Situationen zu handeln.
Vettel selbst gab zu, dass er mit dem jetzigen Wissen anders agiert hätte: "Ich würde es nicht nochmal so machen, sondern konsequenter auf der Innenbahn bleiben", sagte der viermalige Weltmeister: "In dem Moment ist das aber oft etwas anderes."
Der spätere Rennsieger Hamilton zeigte sich wegen des Manövers verwundert. "Wir sind alle ähnlich gestartet. In der ersten Kurve haben wir uns schon kurz berührt, dann war ich überrascht, dass Sebastian nach innen gegangen ist", schilderte der Mercedes-Pilot den Vorfall aus seiner Sicht. Er habe seine Chance auf der Außenbahn gesehen und sei daher neben Vettel gefahren.
"Ich stellte sicher, dass ich weit genug außen war. Ich denke, es war genug Platz. Vermutlich hat er sich verbremst", spekulierte er.
Weil die Stewards den Vorfall als normalen Rennunfall ansahen, wurde keiner der beiden Beteiligten bestraft. Trotz allem eine gute Entscheidung, findet Vettel: "Wir sind erwachsene Männer, keine kleinen Mädchen. Wir fahren Rennen."