Vettel zeigt ansteigende Form

SID
Sebastian Vettel kam am Sonntag auf den zweiten Platz
© getty

Mercedes ist weiter unantastbar, doch Sebastian Vettel holt langsam auf: Der neue Ferrari-Star hat bei den abschließenden Testfahrten zur neuen Formel-1-Saison in Barcelona aufsteigende Form gezeigt.

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Der Heppenheimer fuhr am Sonntag in 1:23,469 Minuten auf Platz zwei und konzentrierte sich dabei vor allem auf aerodynamische und Set-up-Tests. Der viermalige Weltmeister weckte mit seiner Vorstellung die Hoffnungen, dass Ferrari mit Williams zumindest um den Titel "Best of the rest" kämpfen kann.

Denn: Mercedes ist und bleibt nicht zu stoppen. Zum Abschluss hinterließ einmal mehr Nico Rosberg (29) den stärksten Eindruck auf dem Circuit de Catalunya. Der Wiesbadener beteiligte sich zwar nicht an der Zeitenjagd, beeindruckte aber mit seiner Konstanz in den Rennsimulationen auf extrem hohen Niveau.

Am Ende kam der Vize-Weltmeister auf Rang sieben (1:25,186) und wird sich beim ersten Rennen in Australien (15. März) mit seinem Teamkollegen und Rivalen Lewis Hamilton um den Sieg streiten.

Bottas mit Tagesbestzeit

"Wir haben einige mechanische Setupveränderungen am Auto vorgenommen, die für mich sehr interessant waren", sagte Rosberg: "Am Ende des Tages bin ich auch einen Long Run auf der weichen Reifenmischung gefahren. Das war in Ordnung. Nach diesem Test können wir zufrieden sein."

Tagesbestzeit fuhr Valtteri Bottas (1:23,063/Finnland) im Williams, Dritter wurde Sauber-Pilot Felipe Nasr (1:24,023/Brasilien) vor Rookie Max Verstappen im Toro Rosso (1:24,527/Niederlande).

Grundsätzlich ist es schwierig, die Zeiten der Fahrer zu vergleichen, weil verschiedene Reifenmischungen verwendet wurden und zudem unklar ist, mit wie viel Benzin im Tank die Teams fuhren. Doch eines steht fest: Mercedes fährt wie im Vorjahr in einer anderen Liga. Nach Schätzungen von Experten haben die Silberpfeile im Moment einen Vorsprung von bis zu einer Sekunde pro Runde.

Schon 2014 triumphierte Mercedes bei 16 von 19 Rennen, Weltmeister Hamilton und Rosberg konnten sich über elf Doppelsiege freuen. Ferrari soll mit Vettel im Vergleich zum Vorjahr hingegen rund eine Sekunde auf Mercedes gutgemacht haben.

Kein Wunder, dass Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene (57) seinen Starpiloten in den höchsten Tönen lobt. Vettel erinnere ihn in seiner Arbeitsweise sogar an Rekordweltmeister Michael Schumacher.

"Verbeißt sich in jedes Detail"

"Sebastian ist super professionell, super konzentriert und verbeißt sich wirklich in jedes Detail - sehr beeindruckend", sagte Arrivabene und geriet regelrecht ins Schwärmen: "Er ist großartig und erinnert mich an einen anderen Deutschen." Damit spielte Arrivabene auf Schumacher an, der zwischen 2000 und 2004 mit der Scuderia fünf WM-Titel in Serie gewinnen konnte.

Jetzt soll Ex-Weltmeister Vettel die Italiener mit aller Macht wieder zurück an die Spitze führen. "Ich bin nicht überrascht, dass er schon vier WM-Titel gewonnen hat, nachdem ich gesehen habe, wie er arbeitet", sagte Arrivabene.

Trotz der Überlegenheit des Mercedes-Duos hält der Manager weiter an seinem Saisonziel fest, mindestens zwei Rennen in dieser Saison gewinnen zu wollen.

"Das ist sehr ambitioniert, aber wir verbessern uns kontinuierlich", sagte Arrivabene, der auch auf den einen oder anderen Ausfall der Silberpfeile spekuliert: "Wir wünschen ihnen nichts Schlechtes, aber wer weiß." Unter normalen Umständen sind Hamilton und Rosberg zunächst aber nicht aufzuhalten.

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