"Von Kimi schwer enttäuscht"

Von Marco Heibel
Kimi Räikkönen zeigte sich nach dem Rennen uneinsichtig
© getty

Bei Lotus herrscht nach dem Großen Preis von Indien trotz des 13. Podiumsplatzes der Saison dicke Luft. Weil Kimi Räikkönen trotz stark abbauender Reifen fast mit seinem Teamkollegen Romain Grosjean kollidiert wäre, zog sich der Finne den Zorn der Rennstallleitung zu.

Cookie-Einstellungen

"Wir sind von Kimi schwer enttäuscht und haben es ihm auch gesagt", sagte Lotus- Chefingenieur Alan Permane zu "Auto Motor & Sport". Der Brite spielte auf die Szene in der fünftletzten Runde an, als Räikkönen trotz völlig blanker Reifen den deutlich schnelleren Grosjean nicht passieren lassen wollte und diesen in die Auslaufzone drängte.

Permane machte seinem Unverständnis für die Aktion des Ex-Weltmeisters bereits am Boxenfunk Luft und legte im Anschluss an das Rennen nach: "Wir dachten, Kimi ist intelligent genug, dass man sich mit so alten Reifen nicht gegen deutlich schnellere Autos verteidigen kann. Bei zwei Sekunden Differenz drückt man den Teamkollegen nicht von der Strecke."

Räikkönen stellte auf stur

Der Star-Pilot, der das Team nach den verbleibenden drei Grands Prix der Saison verlassen und 2014 zu Ferrari zurückkehren wird, zeigte sich auch nach dem Rennen uneinsichtig: "Ich fahre gegen alle gleich. Gegen Fahrer von anderen Teams und gegen meinen Stallgefährten."

Bereits zuvor hatte er eigenmächtig die geplante Zweistopp- auf eine Einstopp-Strategie geändert, wie Permane offenbarte: "Als er hinter Massa zu viel Zeit verlor, hat er uns gesagt, dass er es mit einem Stopp probieren wird. Wir kennen ihn, und wissen, dass er so etwas möglich machen kann."

Allerdings ging die Taktik nicht auf, weil auf die Hinterreifen stärker abbauten als erhofft. Aufgrund eines weiteren Boxenstopps in der vorletzten Runde landete Räikkönen schließlich nur auf Rang sieben.

Grosjean auf hohem Niveau

Der lange als "Crash Kid" verschriene Grosjean hat dagegen in den letzten Wochen mächtig Eigenwerbung betrieben. Auch Permane lobte den 27-Jährigen: "Romain wird immer besser. Er hat jetzt auch die Sicherheit, die Reifen zu schonen und gleichzeitig schnell zu fahren."

Dank der 15 Punkte von Grosjean und der sechs Zähler Räikkönens, die durch den Beinahe-Crash hochgradig gefährdet waren, kämpft Lotus (285 Punkte) weiter gegen Mercedes GP (313) und Ferrari (309) um Platz zwei in der Konstrukteurswertung.

Kimi Räikkönen im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema