"Es ist sehr schwer, mit Parker zu spielen"

Fabien Causeur war Bambergs prominentester Neuzugang
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SPOX: Ist es für Sie ein Vorteil, dass sie Linkshänder sind?

Causeur: Wahrscheinlich schon. Aber in erster Linie sollten meine Gegner diese Frage beantworten. Oft höre ich Sie sagen: ‚Pass auf, er ist ein Linkshänder, er geht immer über links'. Doch obwohl sie das sagen, finde ich immer wieder Mittel und Wege, um links vorbeizukommen.

SPOX: Und Sie als Verteidiger? Sind Sie stärker gegen Rechts- oder Linkshänder?

Causeur: Definitiv gegen Rechtshänder! Es ist einfacher, weil man es öfter macht und die Bewegungen somit besser kennt. Das Gehirn ist gegen Linkshänder wahrscheinlich nicht in der Lage, alles umzustellen - schließlich trainiert man auch in den meisten Fällen gegen Rechtshänder.

SPOX: Gibt es Spieler, an denen Sie sich orientieren?

Causeur: Manu Ginobili. Ich verfolge seine Karriere schon, seit ich 13 oder 14 Jahre alt war. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen, er bewegt sich so schnell und trotzdem immer sehr überlegt. Auch seine Karriere bei den Spurs ist beeindruckend. Dort spielt er ja zusammen mit Tony Parker, einem guten Freund.

SPOX: Apropos Tony Parker: Sie haben oft mit ihm zusammen bei der französischen Nationalmannschaft gespielt. Können Sie diese Erfahrung beschreiben?

Causeur: Es ist unglaublich. Manchmal ist es sehr schwer, mit ihm zu spielen, weil er einfach viel zu gut ist. Dann steht man irgendwo und bekommt plötzlich den Ball ab, weil Tony Pässe in Räume spielen kann, an die andere nicht mal denken. Manchmal muss man aufpassen, dass man ihn als Mitspieler nicht einfach nur beobachtet, weil alles so spektakulär ist, was er macht.

SPOX: Was haben Sie von ihm gelernt?

Causeur: Dass man auf jedes Detail achten muss. Es gibt keine Dinge, die man einfach so machen kann. Man muss sich alles erarbeiten. Das hat er verstanden und das versuche ich auch umzusetzen.

SPOX: Was wissen Sie über die Wein-Leidenschaft von Boris Diaw?

Causeur: (lacht) Boris ist so ein besonderer Mensch. Er genießt einfach jede Minute seines Lebens, und Wein oder Kaffee mag er nun einmal besonders gerne. Und auf dem Feld ist er so schlau, dass es nicht schlimm ist, wenn er deshalb mal nicht in bester Form ist. Er gleicht das mit seinem Gehirn aus.

SPOX: Sucht er auch für das gesamte Team die Getränke aus?

Causeur: Ganz genau! Wenn wir mit dem Nationalteam mal Essen waren, hatte niemand eine Ahnung, was er trinken soll. Dann hieß es immer: Wir nehmen das, was Boris nimmt. Er weiß, was gut ist.

SPOX: Zurück zu Ihnen: Nach ihrer frühen Unterschrift in Bamberg wurden Sie schnell als Nachfolger von Brad Wanamaker auserkoren. Was unterscheidet Sie Beide?

Causeur: In erster Linie ist er Rechts- und ich Linkshänder. Darüber hinaus hat er mehr auf der Eins gespielt. Dort kann ich zwar aushelfen, aber ich bin in erster Linie ein Shooting Guard. Aber ich sollte mich nicht mit ihm vergleichen. Ich versuche immer, das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen.

SPOX: Als sie 2012 nach Vitoria wechselten, war auch ein Spieler namens Tibor Pleiß neu dort, der vorher hier in Bamberg war. Habt ihr damals über Bamberg gesprochen?

Causeur: Klar. Ich habe ihn gefragt, wo er vorher gespielt hat. Als er dann ‚Bamberg' sagte, hatte ich ehrlich gesagt keine Ahnung, wo das ist, da ich damals noch nie gegen sie gespielt hatte. Aber er hat mir einiges erzählt. Wenn ich so drüber nachdenke, hätte ich ihn eigentlich mal anrufen können, bevor ich hierher gewechselt bin. (lacht)

SPOX: Auf Ihrem Twitter-Account sind viele spanische Nachrichten zu lesen. Wann wird es die ersten auf Deutsch geben?

Causeur: Puh. Das ist sehr schwer. Spanisch und Französisch sind sehr ähnlich, weshalb es leicht für mich war, es zu lernen. Das kann man von Deutsch nicht gerade behaupten. Aber: Meine Freundin fängt bald an, Deutsch-Kurse zu besuchen. Wenn es geht, werde ich mal mitkommen.

SPOX: Wie funktioniert die Kommunikation im Team?

Causeur: Natürlich reden wir hauptsächlich Englisch. Aber durch den Coach und die italienischen Spieler frage ich mich manchmal: Bin ich in Italien gelandet? (lacht)

SPOX: Nach Frankreich und Spanien ist Deutschland ihr drittes Land, in dem Sie als Profi spielen. Können sie die basketballerischen Unterschiede in den jeweiligen Nationen beschreiben?

Causeur: In Spanien wird sehr viel Wert auf die Qualität des Spiels gelegt, auf die Technik und Taktik. In Frankreich hingegen steht oft die Athletik im Fokus. Hier in Deutschland ist es eine Mischung aus beidem. Es gibt - allein durch die zahlreichen Amerikaner - sehr viel Athletik in den Teams. Trotzdem wird darauf geachtet, dass guter Basketball gespielt wird und es nicht nur darauf ankommt, wer am schnellsten den Court hoch- und runterläuft.

Fabien Causeur im Steckbrief

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