Eine Randnotiz der letzten Blogwoche, die zeigt: So oft wie das Boulevardeske in der Sportberichterstattung kritisiert wird, so oft wird manchmal nach dem gleichen Muster agiert. Wobei auch diese Kritik der Kritik nicht ohne ein Augenzwinkern gelesen werden sollte - denn irgendwie macht genau das doch auch einen Teil des Sports aus: Sich aufregen, ein bisschen pöbeln, ein bisschen lästern. So etwas gehört auch in die Blogs. Ein bisschen Wind braucht es überall. Also: Freuen wir uns über das bisschen Aufregung und fallen wir einfach über keine Partei von beiden her. Was zählt, steht in den Blogs. Nächsten Samstag, ab 20:20 Uhr...
Hoeneß is back - in Blog-Form!
"Ich weiß nicht ganz genau, was Sie dazu bewogen hat, sich nach einem Spiel gegen St. Pauli in Richtung München zu äußern. Sie sind sicherlich ganz aufgeregt, wenn Sie schon an Samstag denken. Das ist ja auch in Ordnung, schließlich spielen Sie gegen den großen FC Bayern. Das ist für den kleinen Kevin halt was ganz besonderes. Aber vielleicht haben Sie es schon von unserem Herrn Ribéry gehört, wir verschwenden noch gar keinen Gedanken an den BVB.Das tut mir jetzt ein wenig leid für Sie. Aber Sie müssen halt noch lernen, dass das nächste Spiel, immer das schwerste Spiel ist. Und für uns ist es im Augenblick die Partie gegen Mailand. Stellen Sie sich vor, wir spielen noch Champions League. Das ist der Wettbewerb, in dem Ihre Mannschaft leider nächstes Jahr schon in der Gruppenphase ausscheiden wird. Mal sehen, evtl. bekommen Sie eine Antwort aus München, wenn dieses Spiel vorbei ist. Ich bin da ganz guter Dinge."
Kaisergrantler: Lieber Kevin Großkreutz
Intermezzo mit Inter
"Als die Bayern das letzte Mal im Endspiel der Champions League als Verlierer vom Feld gehen mussten, haben sie den Titel zwei Jahre später in einem Akt des Ehrgeizes, in einem Spiel, das alles hatte, nach Elfmeterschießen gewinnen können. "KAHN! DIE BAYERN!". Als wäre es gestern gewesen. Ich habe die Hoffnung, dass das auch dieses Mal so kommen kann. Das Finale der nächsten Saison findet in der Münchner Allianz Arena statt. Unter anderem deswegen ist man so nervös beim FC Bayern. Die Qualifikation dafür muss unbedingt erreicht werden. Da führt kein Weg vorbei. Das Finale im eigenen Stadion zu haben und das gesamte Turnier als Zuschauer zu verfolgen, das wäre für Jahre ein Schandfleck in der Vereinshistorie. Eigentlich wäre auch ein vorzeitiges Ausscheiden ein Ding der Unmöglichkeit. Aber so weit sind wir noch nicht."Baziblogger: Gute Voraussetzungen schaffen
Und das sagen andere Blogger:
FernglasFCB: Nun also Inter
Planet of Sports: Es ist mehr als ein Spiel
Duselbayern: Auftakt in die Platzierungswochen
Mauertaktik: Teenage Inter Mutant Turtles
Annalphabetismus
Torsten Wieland geht in seinem Blog einem Interview von Anthony Annan nach, das in Deutschland falsch zitiert wurde. Auch bei SPOX im Tagesticker hatten wir diese falsche Übersetzung verwendet. Natürlich nicht aus bösem Willen. Wir hatten die Zitate in mehreren Quellen gecheckt - im Nachhinein bei den Falschen. Wir entschuldigen uns für diesen ärgerlichen Fehler - bei der Flut an Meldungen an so einem Tickertag lässt sich so etwas aber leider nicht immer ausschließen. Umso mehr sei der Blogartikel im Königsblog empfohlen:"Vor nunmehr 10 Tagen tauchte die Meldung vom dummen Anthony Annan auf, den man auf seinem Weg nach Sevilla, bei einem Abstecher nach Deutschland, bei Schalke 04 ablud, und der sich nun, im Nachhinein, im norwegischen Onlineportal futbol darüber beschwerte. Für mein Gefühl klang das alles eine Spur zu doof. Und gerade dann, wenn die erste deutsche Meldung von einer Webseite stammt, deren Beiträge hauptsächlich aus der Wiedergabe von Gerüchten bestehen, suche ich gerne mal nach der Originalmeldung. In diesem Fall war das schwierig, "futbol" war nicht zu finden. Norwegische Texte fand ich dennoch, mir wurde geholfen. Die Übersetzungen mittels "Google Übersetzer" verstärkten meine Zweifel, waren aber nicht eindeutig genug, als dass ich darauf basierend argumentieren wollte. Aber Schalker sind viele, und es gibt für alle Fälle einen Experten ..."
Königsblog: Die Annan-Story
Marin ist wie ein reifer Apfel am Baum...
"Sagen wir es mal so: Der Kredit, den Thomas Schaaf und Klaus Allofs bei mir haben und wegen ihrer großartigen Arbeit der letzten Jahre immer noch besitzen, wird immer mehr aufgebraucht. Ich halte Schaaf und Allofs weiterhin für alternativlos. Nur dass sie die Defensivschwächen einfach ausgesetzt haben, kreide ich ihnen noch heute an.Klaus Allofs hat gestern nach dem Spiel im Sky-Interview gesagt, dass er ja nicht alle 11 Spieler auswechseln könnte. Stimmt, denn im Bereich aller Mannschaftsteile fehlt die Tiefe im Kader. Kommt ganz plötzlich. Und so dürfen Hunt und Marin, denen eine Pause mal gut tun würde, weiter regelmäßig auflaufen. Vor allem Marin fällt in den letzten Spielen fast nur noch durch Fallsucht auf. Ich habe Marin häufig verteidigt, aber in den letzten Wochen bin ich ganz schlecht auf Marin zu sprechen.
Ich würde es gut finden, wenn er einfach mal für ein Wochenende aus dem Kader gestrichen wird. Blöderweise gibt es ja keine Alternativen."
Medien-Sport-Politik: Ratlosigkeit an der Weser
Ein Fußballerleben
"Zum Saisonabschluss trug das Nachwuchsteam damals immer ein Länderspiel gegen Englandaus, das wechselnd in Berlin oder in London stattfand. Fips war dabei - mit der Nummer 10 auf dem Rücken stand er im Jahr 1974 im Wembley-Stadion vor über 60.000, meist jugendlichen Zuschauern auf dem Platz - und brachte sogar Bobby Charlton ins Schwärmen: "Das wird einer.""Das wird einer," dachte sich auch die Eintracht, Jürgen Grabowski sah in ihm seinen potenziellen Nachfolger - Fips schien mit 16 dem Ziel seiner Träume sehr, sehr nahe zu sein. Zusammen mit Martin Haskamp (Werder Bremen) und Klaus Santanius (Schalke 04) war er Held der Langzeitdokumentation "Der Rasen ihrer Träume", jeweils im Drei-Jahresabstand vom Karriereverlauf der Nachwuchsfußballer berichtet - am Ende eine Geschichte der Ernüchterung, wenn nicht gar der geplatzten Träume. Martin Haskamp schafft es bei Werder ebenso wenig sich durchzusetzen wie Klaus Santanius bei Schalke. Fips Wacker stand für den Dreh des dritten Teils im Jahr 1980 nicht mehr zur Verfügung."
Rotundschwarz: Hans-Dieter "Fips" Wacker - Ein Fußballerleben
Frankfurter Bankkrise
"Skibbe hat die Pfeile in seinem Köcher weitestgehend verbraucht. In Nürnberg stellte er die Mannschaft um, die vom Umfeld zuletzt heftig kritisierten Meier und Köhler blieben auf der Bank, Rode und Heller bekamen ihre Chance. Genau wie Altintop sich nach kurzer Pause erneut beweisen durfte.Gefruchtet hat all dies nichts. Nur Rode konnte voll überzeugen, die anderen nicht mal ansatzweise. Und die Krise bei den ehemals zu Leistungsträgern erklärten Gallionsfiguren Schwegler und Ochs hält unvermindert an. Personelle Alternativen hat der Trainer also inzwischen keine mehr."
Blog-G: Angst essen Tore auf
...und diese Verletzung wird Ihnen präsentiert von
"Zum ersten Mal seit 13 Spielen dreht der VfL einen Rückstand. Allzu bemerkenswert ist das nicht, weil die Mannschaft seitdem achtmal in Führung gegangen ist. Zu drehen gibt es da bekanntlich nur etwas, nachdem man den Gegner selbst etwas drehen lässt.Idrissou und Herrmann können das Nervenspiel bereits vor der Pause entschärfen, scheitern aber an Manuel Neuer und sich selbst. Schalke hat nach einer halben Stunde wechseln müssen. Christoph Metzelder musste verletzt runter. Und zum ersten Mal konnte jeder sehen, in welche Dimension Stadionwerbung noch vorstoßen kann. Gesponserte Eckbälle? Gesponserte Verletzungen! "Die AOK wünscht Christoph Metzelder gute Besserung", erscheint auf der Anzeigetafel. Da darf man ruhig mutmaßen, ob die LED-Leuchten bei einer Verletzung von Lukas Podolski auch so kulant wären."
Entscheidend is auf'm Platz: Gladbach - Schalke: Saisoneröffnung
Haushoher Kantersieg gegen Velbert
Fortuna Köln sollte so manchem Leser ein Begriff sein - immerhin ist es der deutsche Versuch, einen Verein komplett in die Händer der Mitglieder zu übergeben. Velbert dagegen dürfte nur Wenigen bekannt sein. Ein eher kleines Fleckchen. Hier sagen sich die Trolle gute Nacht, könnte man sagen. Aber um Velbert geht es hier ja gar nicht. Es geht ja um Fortuna und die Frage - wie läuft es da denn gerade so?:"Am Ende steht also ein Sieg für Köln, der unbedingt verdient war, weil Velbert nie zu seinem Spiel fand und seine zwei sehr guten Chancen in der ersten Halbzeit nicht verwerten konnte, während die Fortuna aus ihren vier Gelegenheiten zwei Tore machte und damit den Gegner vorentscheidend anknockte.
Meine Spieler des Tages waren heute Hamdi Dahmani, der nicht nur zwei Tore erzielte sondern in der Zentrale des Kölner Spiels für Druck nach vorne sorgte, der sehr fleißige Fabian Montabell und Tevfik Furucu, der in der Defensive eine entschlossene Leistung bot."
The boy in the bubble: Fortuna Köln - SSVg Velbert 4-1
Was man außerdem unbedingt lesen sollte
Puzzeln mit Thomas Linke - kann man beim Rotebrauseblogger, eine Abrechnung mit dem NBA All-Star-Game gibts in einem BVB-Blog und Interessantes zum Thema Social Media und Sportvereine findet sich bei Indiskretion Ehrensache.Zum Abschluss dieser Blogschau: Drei wunderbare Videos. Jedes lohnt sich, also guckt sich Euch einfach alle an. Gefunden bei Check von hinten, Im Schatten der Tribüne und Gazzetta d'Ultra.
Die nächste Blogschau erscheint in einer Woche, am Mittwoch, den 02. März.
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