Der Preis ist heiß
Vor zwei Wochen haben wir an dieser Stelle nach dem besten Blogbeitrag des Jahres 2010 gesucht. Nun ist die Entscheidung gefallen. Sieger ist das Racingblog mit seinem Beitrag "Die Sache mit dem Überholen". Gratulation auch von dieser Stelle!Auch das mySPOX-Jubiläum ist zu einem Ende gekommen. Zu Ehren des 10.000. Blogs bei SPOX haben wir nach den besten Beiträgen der User gesucht. Herausgekommen ist eine Liste aus 25 Perlen, die man sich fest in seinen Lesezeichen speichern sollte. Für jeden Geschmack ist hier ein Text vertreten. Von der fiesen Abrechnung mit dem Damentennis bis hin zu einer der besten Liga-Lehren aller Zeiten. Die Blogschau rät: Lesen Sie diese Blogs regelmäßig mindestens einmal im Monat. Sie werden nicht schlechter.
Hier geht es zur Übersicht der TOP 25-mySPOX-Blogs
Frauenfußball und seine Wahrnehmung
"Daniela Schaaf hat sowohl Sportredaktionen sowie bestehende und potentielle Sponsoren befragt. Die Ergebnisse aus diesem ersten Einblick in das mediale und kommerzielle Interesse am Frauenfußball fließen dann in die Erstellung eines Fragebogens, der an rund 3000 SportjournalistInnen und Sponsoren geht. Zu dem Input für den Fragebogen zählt die Befragung sämtlicher großen und kleinen Zeitungen, Sportmagazine und Rundfunkanstalten. "Mit einem der großen deutschen Sportmagazinen war es komplizierter zu sprechen. Die meinten ganz klar, wir berichten nicht über Frauenfußball. Aber wir würden gerne mit Ihnen über Spielerfrauen reden."In ihren Gesprächen hätten sich schnell Diversitäten aufgetan, so Schaaf: "Unter den Journalisten gibt es viele, die sich sehr für den Frauenfußball engagieren und in der Redaktion für das Thema kämpfen. Bei den Sponsoren läuft das eher so: ach ja, machen wir mal Frauenfußball, weil die WM jetzt ins Haus steht. Aber wir gucken uns das auch nur bis zur WM an, wenn das dann nicht unseren Erwartungen entspricht, dann nehmen wir eben eine andere Sportart." Man kann nur vermuten, mit welch unterschiedlichen Haltungen und Vorurteilen Schaaf zu dem Thema konfrontiert wurde."
Spielfeldschnitte: Daniela Schaaf über Vermarktung im Frauenfußball
Mach's gut, Mark!
"Unser Kapitän (als erster Ausländer, oder?) war in vielerei Hinsicht ein Vorbild. Auch was seine Einstellung betraf. Ferner identifizierte er sich mit dem FC Bayern. Sowas stört nicht. Am Ende hatte er das gleiche Problem, was ein Herr Demichelis hatte: Er kam nie wieder an seine Topform heran (bei Herrn Demichelis lag die noch eine Zeit länger zurück). Dummerweise haben wir eben nun einmal einen Trainer, der unter diesen Voraussetzungen ganz und gar nicht kuschelig agiert. Im Zweifelsfall setzt er dann lieber auf die Jugend. Kann man gut oder schlecht finden, ist bei ihm aber wohl so.Davon abgesehen ist das doch der rote Faden. Der Trainer van Gaal gibt solange nicht nach, bis er sich sein Team zusammengestellt hat. Ob durch Zukäufe, Beförderung der Jugend aber eben Abgänge. War es nicht bei all seinen Trainerjobs so? Zurück zu van Bommel.
Mir macht sein Abgang einerseits Freude andererseits bedaure ich es zutiefst. Sein Abgang macht Platz auf einer ohnehin überbesetzten Position. Gleichwohl hinterlässt er eine große Lücke. Als Spielführer, als Wortführer, als Respektperson und überhaupt als Fixpunkt im Team."
Breitnigge: Tot ziens, Mark. En hal en beste
"Van Bommels Schritt ist konsequent, er erkennt die Situation und geht. Der Leader verlässt das Rudel und macht Platz für einen neuen - einen jüngeren. Aber auch Louis van Gaal lebt im Diesseits und nicht im Wolkenkuckucksheim - handelt konsequent und logisch. Er ist nicht nur für das hier und heute zuständig, er ist auch für die Persepektive und Zukunft des Teams verantwortlich - und die findet nun einmal ohne Mark van Bommel statt. Bei aller Sympathie und Verbundenheit für und zu van Bommel, das ist das Profigeschäft. Es ehrt ihn umso mehr, dass er sich jetzt nicht zu medialen Rundumschlägen herausfordern lässt - aber etwas anderes hätte ich von ihm auch nicht erwartet. So verhält sich ein Profi."
Fernglas FCB: Es kann nur einen geben
Magaths Milchgesicht
"Draxler zupft sich die Hose zurecht, um die letzten Minuten ins Geschehen einzugreifen. Da kann mir kein Schalker was anderes erzählen, aber auf diesen Moment haben wir doch alle irgendwie gewartet. Und dann haut der Junge so ein Ding raus! Unfassbar! Mit viel Platz vor dem 16 Meter Raum, gewährt von einem erschöpften Wolf, macht er den Draxler-Übersteiger und haut das Ding mit seinem SCHWACHEN linken Fuß in die Maschen! Ingo Anderbrügges linke Klebe ist nur halb so trocken daher gekommen wie dieses Traumtor. Der Rest ist Emotion pur..."Blogundweiss: Ein Stück königsblaue Geschichte
"Draxlers Tor lässt den Abend dann unvergesslich werden. Ob er es auch geworden wäre, wenn Schalke in der Schlussphase der regulären Spielzeit das 3:2 gelungen wäre, weiß ich nicht. Vielleicht wäre die Partie als ein Match zweier Tabellennachbarn in die Geschichte eingegangen, die lange Zeit auch genau so spielten. So aber wurde es zu einem Ereignis, von dem man in einigen Jahren "Weißt du noch..."-Geschichten erzählen wird. Auch das schafft in dieser Weise nur der Pokal. Schalke steht im Halbfinale. Ausgelost wird am Sonntag um 18.00 Uhr. Ich freue mich auf ein weiteres Kapitel Schalker Pokalgeschichte."
Schalkefan: Ein "Weißt du noch..."-Abend
"Als Youngster Julian "Justin Bieber" Draxler in der 116. Minute eingewechselt wurde, hatte zumindest ich mich bereits auf ein alternativlos unausweichlich erscheinendes, mir weitere 5 Lebensjahre raubendes, nervenaufreibendes Elfmeterschießen eingestellt (bei dem in meiner Phantasie dann eben Manuel Neuer zum Helden geworden wäre). Was allerdings 3 Minuten später geschah, war so großartig, dass ich mir sicher bin, noch lange lange davon erzählen zu werden. Vergleiche mit Olf Thon und Beschreibungen der Spielsituation erspare ich mir hier, da Worte dem Geschehenen ja eh nicht gerecht werden würden. Dafür dieses Video.
Der Rest ist Geschichte. Beziehungweise wird Geschichte werden. Deshalb schließe ich hier auch mit den Worten des Mannes, dessen Ruf als Magier sich gestern wieder einmal eindrucksvoll bestätigt hat und der im Inneren ein viel sympathischerer Mensch ist, als viele es ihm zugestehen: "Julian hat das Zeug dazu mal in der Spielmacher-Position ein Spiel zu lenken. Er hat Mut, will immer den Ball haben, traut sich was. Wenn er jetzt noch etwas kräftiger wird und ein paar Bier trinkt, dann wird das richtig was!" - Felix Magath"
Web0.4: Some kind of magic
The Legend - Wayne Gretzky
"In den vergangenen zehn Jahren hat es kein Spieler auch nur ansatzweise geschafft, die Liga so zu prägen wie es "The Great One" tat. Selbst "The Chosen One" Sidney Crosby, derzeit vielleicht der konstanteste Verfolger Gretzkys was Scorerpunkte betrifft, wird sein Vorbild niemals erreichen. 109 Punkte hat der Kapitän der Pittsburgh Penguins in seiner bisherigen Karriere durchschnittlich pro Saison erzielt, Gretzky kommt auf unglaubliche 159. Im Schnitt!"Eishockey-Blog: Die Legende wird 50
1500 Euro Strafe für kaltes Wasser
"Was bei den Strafen auffällt ist, dass die Vereine verdammt viel für die eigenen Fans bezahlen müssen. Bestimmt fast 50% der Strafen gehen mehr oder weniger auf die Zuschauer und deren Verhalten zurück. Das sind zwar häufig nur die "kleinen" 500€ oder 1.000€ Strafen, aber jede Menge Kleinvieh macht auch viel Mist, selbst ohne Dioxin. Da merkt man wohl, dass in Italien Basketball weniger Familiensport ist und es noch eine echte Ultra Szene gibt.Aber auch Offizielle müssen kräftig in die Tasche greifen. Erstaunlich viele Präsidenten, Manager und Co-Trainer mussten schon große Strafen von 2.000€ bis 3000€ zahlen und dann auch noch einige Spiele lang pausieren. Das wirkt deutlich härter als das was in der BBL üblich ist. An Spielsperren für Offizielle kann ich mich in der BBL kaum erinnern und Italien gab es davon schon einige in dieser Saison.
Hier mal ein paar nette Beispiele von Strafen
- 1500€ für kein Warmwasser bei den Schiedsrichtern (schon 2 mal passiert!)
- 2800€ für das werfen von Papierrollen vor dem Spiel
- 2600€ für das werfen Papier und Münzen während des Spiels (ohne das jemand getroffen wird)
- 3000€ für "Wolfgang Heyder typisches Verhalten" nach dem Spiel gegenüber den Schiedsrichtern. Auch von Baldi mal gerne übernommen.
- 1200€ weil der Tunnel zur Halbzeit nicht lang genug war und nicht rechtzeitig genug ausgefahren wurde [...]"
Af4e Blog: Ein andere Einnahmequelle
Thomas Tuchel tobt tosend
"Selten äußere ich mich in meinem Blog als Journalist, aber diesmal tue ich es. Dieses Draufhauen auf die Journaille, das so in Mode gekommen ist, ohne dass es mal reflektiert wird. Wenn man Journalist ist, muss man heutzutage automatisch böse sein, per se ein Geier, der nur auf Schlagzeilen aus ist, keine Ehre, keine Moral kennt und ohnehin schreibt, was er will. Journalismus - das ist in Deutschland inzwischen gleichgesetzt mit dem, was die Zeitung mit den großen Buchstaben macht. Und deswegen ist Medienschelte ja auch so einfach geworden, zumal sich inzwischen ja jede Nase, die ein eigenes Blog betreibt, Journalist nennt.[...] Aber was Tuchel dann macht, ist nicht nur billige Medienschelte, es ist auch noch höchst unfair. Ausgerechnet dem Schreiber der FAZ zu unterstellen, dass die Traningsschuhe (bzw. der -anzug) für ihn zu groß seien, dass er ja gar nicht mitreden könne. Im Gegenzug tut Tuchel aber genau das - sich einmischen, wo dann er nicht die Kompetenz hat mitzureden. Oder warum nimmt er das Wort des "seriösen Journalismus" in den Mund? Ist Journalismus nur noch seriös, wenn es immer die anderen trifft? Nein, dieses Gerede ist zum Totschlagsargument für einen Journalismus geworden, der einem nicht passt."
05er Fan-Blog: TTs Medienschelte
Verkaufsgenie Bruchhagen
"Da dürfte er sich verwundert die Augen gerieben haben, der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt. Irgendwann im Laufe der Woche muss Heribert Bruchhagen wohl einen Besuch oder ein Anruf von der Spieler-Beraterfirma Rogon erhalten haben. Es ging, man glaubt es noch immer kaum, um einen Wechsel des Brasilianers Caio nach Moskau. Und zwar sofort, endgültig und mit entsprechender Ablösesumme. Es ist anzunehmen, dass der Widerstand auf Seiten der sportlichen Leitung von Eintracht Frankfurt gegen einen solchen Transfer nicht all zu groß gewesen sein dürfte. Wenn die kolportierten Zahlen Stimmen, legt Moskau für den Mittelfeldspieler zwischen zwei und vier Millionen Euro auf den Tisch. Geld, das Bruchhagen im Moment sehr gut gebrauchen kann, für einen Spieler, der wohl auch in den eigenen Reihen als unvermittelbar galt. Eine typische win-win-Situation, für Eintracht Frankfurt und für Rogon, die ihren Job wirklich gut gemacht haben. Denn an Transfers verdient der Berater bekanntlich mit - ein stilles Vetragsende in Frankfurt hätte der Mannheimer Firma wenig gebracht.Und so war es gestern wahrlich ein betriebsamer Tag auf der Geschäftsstelle von Eintracht Frankfurt. Nicht weniger als fünf Abgänge wurden als mehr oder weniger vollzogen gemeldet, auch wenn sich Bruchhagen natürlich noch zurückhaltend gibt: Noch ist die Tinte auf den Verträgen nicht trocken."
Blog-G: Unverhofft kommt oft
Jammerlappen Ruud
"Kinners, ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr mir diese Nummer auf den Zeiger geht. Ruud kam zu uns, da war er nichts. Verletzt, ausgemustert, auf der Tribüne. Wir haben ihn, übertrieben gesagt, aufgepäppelt - und jetzt spielt er sogar wieder Nationalelf. In biblischem Alter.Und was macht er? Will zurück zu Real, um "einmal die Champions League zu gewinnen". Seien wir ehrlich: Wenn Real nicht grade verletzungstechnisch im Sturm sowas von Scheiße am Fuß hätte - die würden nichtmal im Traum dran denken, van Nistelrooy zurückzuholen. Für den HSV dagegen ist Ruud das feine Tafelsilber, das man für besondere Anlässe aus dem Schrank holt. Oder, wenn man es sich leisten kann, sogar jeden Tag benutzt - über das man sich aber dann auch jeden einzelnen Tag freut. Weil man sich noch gut dran erinnert, wie das war, als man nur das billige Ikea-Besteck hatte.
Wenn ich jetzt lese, daß Ruud jammert, der HSV wisse gar nicht, was er ihm antue - dann möchte ich meine rechte Hand zur Faust ballen und den Arm so lange ausstrecken, bis mir ein Herr van Nistelrooy dagegen läuft."
Pleitegeiger: Von wegen Nisteltreu
Rennkurs mit Schleifchen
"Der gute, alte Ring muss seit einigen Jahren eine Menge aushalten. Die Probleme haben eigentlich in den 70er Jahren begonnen, als die Nordschleife aus nachvollziehbaren Sicherheitsgründen die Formel Eins verloren hatte. Ein Neubau war fällig, doch die damals 4.5km lange Strecke war trotz glanzvoller Eröffnung nicht gerade besonders gut gelungen. Langweilig könnte man sagen, fahrerisch eher nicht sehr anspruchsvoll. Das klamme Bundesland wollte offenbar nicht mehr Geld ausgeben, also blieb der "neue Nürburgring" nur ein ungeliebstes Anhängsel der Nordschleife. Die boomte im Laufe der Jahre mehr denn je, nach und nach kamen immer mehr Firmen zum Ring, um ihre Autos oder sonstige Komponenten zu testen.Noch im letzten Jahr schaltete Cadillac im US-Fernsehen einen Spot, der komplett auf der Nordschleife gedreht war, um damit dem Publikum zu zeigen, wie gut ihr Auto angeblich ist. Auch die Grand Prix Schleife hielt sich mit wechselnden Angeboten über Wasser. Zwar konnte sie in den knapp 20 Jahren ihres Bestehens nicht mal ansatzweise den Ruf der Nordschleife erwerben, aber die 2002 hinzugefügte "Mercedes-Arena" (Haug-Haken) war immerhin mal eine vernünftige Umbaumaßnahme. Eigentlich alles gut, oder? Doch dann kam die Nürburgring GmbH auf eine schlechte Idee."
Racingblog: Krach am Nürburgring
Was man außerdem unbedingt lesen sollte
Welchen Grund hat "Im Schatten der Tribüne", Schalke nicht zu mögen? Eigentlich einen recht anekdotenhaften, netten... Und welcher (ehemaliger) Frankfurter Spieler hat wohl ein Offenbacher-KfZ-Zeichen? Fragen über Fragen. Als würde man die einstige Blogger-Legende Torsten Wieland aus dem "Königsblog"interviewen...
Die nächste Blogschau erscheint in einer Woche, am Mittwoch, den 02. Februar. Alle früheren Ausgaben finden Sie im Blogschau-Archiv oder unter https://www.spox.com/blogschau
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