Ausgerechnet bei der Heim-Premiere von Vogel gab es für die Steirer die erste Niederlage vor eigenem Publikum in der laufenden Saison - im zwölften Spiel. Der Vorsprung auf den Dritten Rapid, kommenden Samstag in Wien der nächste Sturm-Gegner, könnte auf sechs Punkte schmelzen. Die Hütteldorfer sind am Sonntag bei der Admira zu Gast.
Zum Matchwinner für die Wolfsberger avancierte der starke Majeed Ashimeru. Der bis Sommer von Salzburg ausgeliehene 20-jährige Offensivspieler aus Ghana erzielte in der 50. Minute in seinem zweiten Spiel seinen ersten Bundesligatreffer. Für den WAC war es ein Befreiungsschlag, ließ er doch eine Serie von 15 sieglosen Spielen hinter sich und holte zum ersten Mal seit 26. August 2017 (2:1 gegen St. Pölten) drei Punkte. In der Fremde war es der erste Ligasieg seit 30. November 2016 - auch damals beim 4:0 war St. Pölten der Gegner.
Sturm war nach dem missglückten Frühjahrsstart (0:1 in Mattersburg) ohne den erkrankten Dario Maresic auf Wiedergutmachung aus, blieb allerdings vieles schuldig. Ungenaue Zuspiele, viele Fehler, von denen Vogel gehofft hatte, dass es sie nicht mehr geben werde, prägten das Spiel. Auch deshalb gab es auch in der Offensive wenig nennenswerte Aktionen. Vor der Pause wurden die Hausherren nur zweimal gefährlich. Ein Alar-Schuss wurde von Michael Sollbauer geblockt (31.), bei einem Hierländer-Abschluss aus fast 20 Metern konnte sich Goalie Alexander Kofler auszeichnen (40.). Die Gäste sorgten für eine offene erste Hälfte, konnten allerdings selbst vorne auch keine Akzente setzen.
Schoissengeyr mit katastrophalem Fehler
Das änderte sich gleich nach dem Seitenwechsel dank tatkräftiger Mithilfe der Steirer. Nach einem katastrophalen Stockfehler von Christian Schoissengeyr nach nicht idealem Schulz-Zuspiel konnte Ashimeru aufs Tor ziehen und überlegt ins lange Eck vollenden (50.). Tormann Jörg Siebenhandl hatte keine Chance. Fünf Minuten später war das Comeback von Jakob Jantscher zu Ende. Der Ex-Türkei-Legionär, der zum ersten Mal seit dem gewonnenen ÖFB-Cup-Finale gegen Wiener Neustadt 2010 für Sturm spielte, war völlig farblos geblieben.
Das traf allerdings größtenteils auch auf seine Offensivkollegen zu. Alar hatte zumindest zwei weitere Möglichkeiten, sein Volley-Abschluss nach Eze-Flanke fiel aber zu schwach aus (65.) und sein Fallrückzieher landete deutlich über dem Tor (79.). Der WAC verteidigte die Führung geschickt und verabsäumte es selbst, die eigenen Angriffe fertig zu spielen. Trotzdem änderte sich nichts mehr am zweiten Spiel ohne Niederlage in Folge. Nach dem 0:0 gegen Altach sind die Wolfsberger mit vier Punkten aus zwei Spielen stark ins Jahr 2018 gestartet. Der Abstand auf Schlusslicht St. Pölten beträgt bereits beruhigende 13 Punkte.