Fünf-Sterne-Match & Fotofinish

Von Maurice Kneisel
In allerletzter Sekunde konnte Seth Rollins Dean Ambrose den WWE-Titel noch entreißen
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WWE World Heavyweight Champion Seth Rollins vs. Dean Ambrose (Ladder Match)

Seth wurde vor seinem Match backstage von J&J Security und Kane verspottet. Letzterer erklärte ihm, The Future sei Geschichte. Triple H und Stephanie kamen hinzu und machten Rollins Druck, indem sie erklärten, er sei als Einziger verantwortlich für diese Situation. Er solle allen zeigen, wer er sei und wieso er ihn seinerzeit ausgewählt habe, betonte HHH anschließend noch.

Das Match begann erwartungsgemäß mit Brawling, Dean war dabei zunächst am Drücker, bis Rollins ihn mit einem Kniestoß nach draußen und dort in die Ringtreppe schickte. Seth spazierte gemütlich Richtung Leiter, als Ambrose plötzlich per Suicide Dive in ihn hinein segelte. In der Folge setzte er dem Champ mit einer Leiter zu und beförderte diese anschließend in den Ring, um seinen ersten Kletterversuch zu starten.

Immer wieder zerrten sie sich gegenseitig von den Stufen, bis Dean Seth mit dem Gesicht voran in die Leiter hämmerte. Ein Chicken Wing Suplex auf die Leiter folgte, Flying Elbow mit einleitendem Dusty Rhodes-Taunt von der Spitze hinterher! Das Momentum war nun klar auf Deans Seite... oder auch nicht.

Seth übernahm die Kontrolle, indem er sich auf linkes Knie konzentrierte, dem er unter anderem mithilfe der Leiter und einem Figure Four Leglock am Ringpfosten zusetzte. Als Dean sich befreien konnte und erneut Richtung Titel kletterte, wollte Rollins ihn per Powerbomb aus dem Ring befördern, segelte stattdessen aber per Hurricanrana selbst nach draußen. Dort schickte Ambrose ihn per Clothesline über das spanische Pult.

Nach einem Schlagabtausch auf dem Tisch sollte der Pedigree folgen, doch stattdessen konterte Ambrose per Dirty Deeds. "One more time" forderten die Fans in Columbus. Dean schleppte sich zurück in den Ring und die Leiter hoch, doch plötzlich stürmte Seth mit einem TV-Monitor heran und hämmerte ihn seinem Rivalen ans lädierte Knie, der daraufhin nach unten stürzte. Pedigree!

Hatte Seth damit den Sieg im Sack? Er schleppte sich zur Leiter, begann den Aufstieg, doch wieder kam Ambrose zurück und verhinderte die Entscheidung. Die Action verlagerte sich daraufhin nach draußen, wo Rollins Dean zunächst in eine aufgebockte Leiter und anschließend per Running Powerbomb in die Barrikade hämmerte.

Der Architect hatte noch nicht genug - eine weitere Running Powerbomb in die Barrikade folgte! Doch statt Richtung Titel zu gehen, holte Seth einige Stühle unter dem Ring hervor, platzierte sie auf einer Leiter und hämmerte Dean per Running Sitdown Powerbomb darauf. Anschließend begrub er seinen ehemaligen Shield-Bruder unter der Leiter sowie weiteren Stühlen und schleppte sich zurück in den Ring.

Langsam schleppte er sich die Leiter hoch, doch plötzlich befreite Dean sich und kam tatsächlich noch einmal zurück in den Ring. Beide Männer griffen nach dem Titel und rissen ihn gemeinsam los, doch Seth hielt am Boden den Gürtel in seinen Armen! Sieger und weiterhin WWE World Heavyweight Champion: Seth Rollins.

Triple H betrat die Halle und feierte mit seinem Protegé, der noch erklärte, er habe es ja allen gesagt, keiner könne mit ihm mithalten und er sei der größte WWE World Heavyweight Champion aller Zeiten.

Fazit

Die 2015er Auflage von Money in the Bank belegte einmal mehr, dass dieser Pay-per-View nur formell nicht zur ersten Riege gehört. Wie schon in den letzten Jahren, lag auch dieses Mal wieder der Unterhaltungsfaktor unglaublich hoch, wobei vor allem das sensationelle Rückmatch zwischen Cena und Owens zu begeistern wusste. Wenn auch nicht jedes Move perfekt saß, packten doch beide Männer wieder neue Aktionen aus und der Spannungsfaktor lag noch höher als beim ersten Aufeinandertreffen.

Dass Cena am Ende triumphierte, dürfte die Wenigsten überrascht haben, doch immerhin wurde KO durch die erneut fantastische Darstellung keineswegs geschwächt. Als WWE-Rookie darf man gegen einen 15-fachen Champion durchaus auch mal verlieren. Zudem sicherte er sich mit der Apron Powerbomb, die er erstmals im Main Roster auspacken durfte, noch das letzte Wort.

Ob es nun zu einem dritten Match kommt, oder ob Cena - wie bei NXT seinerzeit Sami Zayn und Neville - tatsächlich sogar für ein paar Wochen rausgeschrieben wird, bleibt abzuwarten. Der Main Event war ebenfalls unglaublich stark und es gelang endlich, sowohl Rollins als auch Ambrose stark aussehen zu lassen, wobei man vor allem den Champ endlich wieder legitim darstellte.

Zudem hat man sich durch das Finish die Option offen gehalten, die Fehde weiter fortzuführen. Apropos Optionen: Die hat man nun auch bei Koffer-Sieger Sheamus. Der Ire war neben Reigns, der einmal mehr knapp am großen Wurf scheiterte, die einzig logische Wahl im Match und dürfte nun, trotz seines bislang eher schwachen Comebacks, wieder ganz oben angreifen. Die WWE-Verantwortlichen glauben offenkundig weiterhin an ihn und es bleibt abzuwarten, wann der Cash-In erfolgt - im Zweifel aber nicht vor dem SummerSlam.

Was man mit Reigns und Wyatt nun plant, bleibt ebenfalls abzuwarten, doch wie schon bei der Fehde zwischen Bray und Dean kann man auch hier fest davon ausgehen, dass wieder das Momentum von einem der beiden aufstrebenden Superstars beschädigt wird - immer vorausgesetzt, dass Wyatt nach der zuletzt katastrophalen Darstellung überhaupt noch Momentum besitzt.

King Barrett wurde erneut lächerlich gemacht und die Diven- und IC-Fehden werden bei Battleground in die nächste Runde gehen. Bleiben noch die Prime Time Players, mit deren Titelgewinn wohl die wenigsten gerechnet hätten. Gelingt es den Writern, die PTP zu pushen, ohne The New Day an Momentum verlieren zu lassen, hat man hier alles richtig gemacht und ein Face-Team nach vorne gebracht. Dies war nach den verletzungsbedingten Ausfällen der Usos sowie von Kidd & Cesaro dringend notwendig.

Seite 1: Kickoff Match, Money in the Bank und Divas Champion

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Seite 3: Rollins vs. Ambrose und Fazit

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