Seit einer Woche ist klar: Thiem wird kein geplantes Turnier der Sandplatzsaison verpassen. An der Cote d'Azur steigt der Niederösterreicher wieder ins Turniergeschehen ein, der Knöchel sollte halten. "Ich denke, dass alle Probleme beseitigt sind", sagte Thiem. Die Rehabilitation sei gut verlaufen, zudem trainierte er bereits im Vorfeld mit einigen Spitzenspielern.
Im Fürstentum mit dabei ist neben Coach Günter Bresnik diesmal auch wieder Physiotherapeut Alex Stober. "Er hat sich um die letzten Kleinigkeiten gekümmert", erzählte Thiem. Bei einigen falschen Schritten sei noch ein Zwicken im Sprunggelenk zu verspüren, doch insgesamt sei er mehr als zufrieden mit dem schnellen Heilungsprozess.
"Ich würde sagen, dass ich bei 98 Prozent stehe", sagte Thiem. Einheiten mit Rafael Nadal, Marin Cilic und Thanasi Kokkinakis sollen den nötigen Feinschliff für das erste große Turnier auf roter Asche eingebracht haben.
Dominic Thiem: Matchpraxis als Standortbestimmung
Bresnik meinte im Vorfeld des Turniers, dass erst der Härtetest von ATP-Matches Aufschluss geben könne, ob das Gelenk standhält. "Ich will sehen, wie sich der Knöchel im Matchsituationen verhält. Dafür habe mir aber ein hartes Turnier ausgesucht", sagte Thiem.
Das Los meinte es nicht unbedingt gut mit dem aktuellen Weltranglistensiebten. Nach einem Freilos trifft er auf Andrey Rublev, ehe in einem möglichen Achtelfinale Novak Djokovic oder Borna Coric warten würden. Im Viertelfinale hieße der Gegner aller Voraussicht nach Rafael Nadal.
In der vergangenen Saison duellierte sich Thiem mit den Sandplatzkönig ganze vier Mal innerhalb von sechs Wochen, ein Mal konnte er den Spanier zu Fall bringen. "Diese kleine Rivalität mit ihm war überragend", erinnerte sich Thiem: "Aber er bringt solche Leistungen schon für zehn, elf Jahre, ich wäre froh, wenn ich meine guten Ergebnisse aus dem letzten Jahr wiederholen könnte."
ATP 2017: Dominic Thiem - Rafael Nadal
Turnier | Sieger | Verlierer | Ergebnis |
French Open | Rafael Nadal | Dominic Thiem | 6:3, 6:4, 6:0 |
Rom Masters | Dominic Thiem | Rafael Nadal | 6:4, 6:3 |
Madrid Masters | Rafael Nadal | Dominic Thiem | 7:6(8), 6:4 |
Barcelona | Rafael Nadal | Dominic Thiem | 6:4, 6:1 |
ATP-Rangliste: Dominic Thiem unter Druck
Ganze 2.070 Punkte hatte Thiem in der vergangenen Sandplatzsaison gesammelt, sollten diese heuer aus der Wertung fallen, könnte er deutlich aus den Top-20 der Weltrangliste rutschen. "Das ist eine ganz wichtige Phase der Saison", sagte Thiem. "Ich fühle mich aber recht entspannt. Hoffentlich bin ich schon bald in meiner Bestform."
Diese fand er in den vergangenen Jahren eigentlich immer in den Wochen um die French Open. Die zusätzliche Zeit, die Spieler auf Sand bekommen, erlauben es Thiem, seine kraftvollen Grundschläge aufzuziehen, die er dank seiner Athletik im Repertoire hat.
"Es fühlt sich immer gut an, auf Sand zurückzukehren", sagte Thiem am Sonntag. "Ich bin hier aufgewachsen, es fühlt sich irgendwie natürlich an. Sobald ich einen Fuß auf einen Sandplatz setze, fühle ich mich wie zuhause."
Dominic Thiem: Sand-Saison bringt Waschmaschine mehr Arbeit
Ein weiterer Vorteil aus Thiems Sicht ist, dass die europäischen Spieler über die kommenden zwei Monate "mehr oder weniger zu Hause" sein können. Gibt es trotzdem etwas, was ihn an seinem geliebten Untergrund stört?
"Das schlimmste ist wohl der ganze Dreck", sagte Thiem mit einem Lächeln. "Es gibt für die Waschmaschine mehr zu tun." Im Vorjahr gab es für Thiems Waschmaschine allerdings bereits nach dem Achtelfinale von Monte Carlo keine Arbeit mehr. Dort schied er gegen den Belgier David Goffin aus.