Traumstart, gestochen, gezittert, gesiegt

Mischa Zverev
© getty

Mischa Zverev steht in Wimbledon erstmals seit 2008 in der dritten Runde. Gegen Mikhail Kukushkin setzte sich der 29-jährige Deutsche in fünf Sätzen durch.

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Von Christian Albrecht Barschel aus Wimbledon

Mit knapp zehnminütiger Verspätung kam Mischa Zverev seelenruhig auf Court 14 im All England Lawn Tennis & Croquet Club an. Sein Gegner, der Kasache Mikhail Kukushkin, wartete bereits geduldig am Netz und machte Lockerungsübungen. Vom Millennium Building, der Spieler- und Presseterrasse, von der man auf Court 14 schauen kann, guckte Vater Zverev entfernt vom Trubel der Anlage seinem Sohn bei dessen Zweitrundeneinsatz in Wimbledon entspannt zu. Später gesellte sich auch Mutter Irina dazu. Der 29-jährige Deutsche setzte sich gegen den Kasachen Mikhail Kukushkin nach schweißtreibender Arbeit mit 6:1, 6:2, 2:6, 3:6, 6:4 durch.

Zweieinhalb Sätze Einbahnstraßentennis

Zverev bestätigte seine gute Form auf Rasen und steht erstmals seit 2008 in der dritten Runde in Wimbledon. Dort wartet nun womöglich ein Centre-Court-Duell gegen Roger Federer. Wie schon in der ersten Runde beim Sieg gegen Bernard Tomic sah es zunächst nach einem kurzen Vergnügen zugunsten von Zverev aus. Die ersten beiden Sätze gingen im Schnelldurchgang an den Linkshänder. Kukushkin half dabei kräftig mit. Als Zverev im dritten Satz beim Stand von 2:2 mehrere Breakchancen nicht nutzen konnte, war der Kasache urplötzlich da. Anstatt eines schnellen Dreisatzsieges kassierte der Deutsche den Satzausgleich.

Zu allem Überfluss wurde er im ersten Spiel des Satzes im fünften Satz von einem Insekt in den Finger gestochen. Zverev setzte sich gleich danach auf seinen Stuhl und ließ den Arzt kommen. Kukushkin nahm seinerseits eine medizinische Auszeit, nachdem er zum 2:0 gebreakt wurde. Der Kasache glich zum 2:2 aus, Zverev zog dann auf 5:2 voran. Doch der Deutsche musste noch kräftig um den Einzug in die dritte Runde zittern. Zunächst vergab er bei Aufschlag von Kukushkin einen Matchball und kassierte danach das Break. Beim nächsten Aufschlagspiel von Kukushkin schlug Zverev bei seinem zweiten Matchball zu. Die Vorhand des Kasachen ging weit ins Aus. Der Deutsche nahm den Drittrundeneinzug gelassen zur Kenntnis, während seine Eltern auf der Terrasse den Sieg weitaus euphorischer bejubelten.

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