NHL

Tampa Bay zerlegt Montreal

Von SPOX
Steven Stamkos (l.) erzielte zwei Treffer beim Sieg der Tampa Bay Lightning
© getty

Die Tampa Bay Lightning schnappen sich auch Spiel zwei der Serie gegen die Montreal Canadiens, während die Chicago Blackhawks ihren Heimvorteil eiskalt ausnutzen. Die Anaheim Ducks sind derweil weiter unaufhaltsam.

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Montreal Canadiens - Tampa Bay Lightning 2:6 - Serie 0:2 BOXSCORE

Was für ein Statement der Lightning - und das in fremder Halle. Im Bell Centre zu Montreal erwiesen sich Steven Stamkos, der zum richtungsweisenden 2:1 in der Mitte des zweiten Drittels traf, und seine Teamkollegen erneut als eine Nummer zu groß für die Hausherren. Vor allem bei eigenem Power-Play spielten die Gäste ihre ganze Klasse aus und erzielten vier Treffer bei acht Überzahlsituationen. Zuvor gab es für Tampa Bay nur zwei Treffer bei deren 34.

"Ich weiß gar nicht, ob es eine größere Erlösung war, dass Steven getroffen hat oder wir endlich unsere Power-Plays richtig ausgespielt haben", sagte ein sichtlich zufriedener Gäste-Coach Jon Cooper im Anschluss an die Partie. Neben Stamkos trugen sich auf Seiten der Lightning auch Nikita Kucherov, der gleich doppelt scorte, sowie Valtteri Filppula, Victor Hedman und J.T. Brown in die Liste der Torschützen ein.

"Ich bin mir nicht wirklich sicher, dass der Heimvorteil in den Playoffs bisher so ein großer Vorteil ist", blickte Tampa Bays Goalie Ben Bishop, der auf 27 Saves kam und sich nur Jeff Petry und Tom Gilbert geschlagen geben musste, bereits in Richtung Spiel drei: "Wir freuen uns natürlich dennoch nach Hause zu kommen, sonderlich einfacher wird es dort allerdings nicht."

Bei Montreal fiel die Stimmung nach dem 0:2-Serienrückstand deutlich gedrückter aus. "Wir machen viele gute Dinge da draußen, aber wir schaffen es einfach nicht, den Puck im Netz unterzubringen", gab sich Canadiens-Defenseman P.K. Subban ratlos: "Wir hatten einige Chancen. Wenn wir unsere Möglichkeiten nutzen, dann wäre es vielleicht eine andere Geschichte gewesen."

Besonders eigene Power-Plays werden für die Canadiens langsam zu Problem. Aus den letzten 26 Überzahlsituationen gab es nur einen mageren Treffer. Ein Umstand, der sich zeitnah ändern muss. Ansonsten droht das schnelle Aus gegen die Lightning.

Chicago Blackhawks - Minnesota Wild 4:1 - Serie 2:0 BOXSCORE

Die Blackhawks können sich wie so oft auf Patrick Kane verlassen. Der Right Wing aus der Windy City traf beim 4:1-Heimerfolg gegen die Wild nicht nur doppelt, er tat es vor allem jeweils zur richtigen Zeit. Exakt 20 Sekunden vor Schluss des zweiten Drittels, in dem Chicago durch Jonathan Toews bereits nach 12:28 Minuten in Führung gegangen war, sorgte der 26-Jährige für das wichtige 2:0, kurz vor Schluss für die endgültige Entscheidung.

"Ich denke, dass es unser bestes Spiel war", sagte Blackhawks-Coach Joel Quenneville nach der Partie: "Wir hatten eine gute Geschwindigkeit und eine großartige Energie. Auch unsere Defensivleistung war solide." So eindeutig das Ergebnis im Endeffekt klingen mag, so ausgeglichen war das Spiel im United Center. Beide Teams gaben sich bei Schussversuchen (31:31), Power-Plays (2:2), Hits (42:39) und gewonnen Faceoffs (29:32) herzlich wenig.

"Ich bin bereits gesegnet genug, mit so großartigen Teamkollegen spielen zu dürfen", gab sich Matchwinner Kane derweil bescheiden: "Dank ihnen bekommt man solche Chancen. Ich hatte hier bisher einfach viel Spaß in den Playoffs - in meinen ganzen sieben Jahren." Die gute Laune kommt dabei nicht von ungefähr. Bereits Spiel eins konnte sich Chicago sichern und reist deshalb mit einer 2:0-Führung nach Minnesota.

Während neben Kane und Toews auch Patrick Sharp für die Blackhawks netzte, war es auf der Gegenseite Matt Dumba, der zwischenzeitlich mit seinem 1:2 gegen Corey Crawford, der 30 Saves verbuchte, nochmal für ein Fünkchen Hoffnung bei den Gästen gesorgt hatte. "Wir haben eigentlich gar nicht so viel falsch gemacht", sagte Wild-Coach Mike Yeo nach 60 gespielten Minuten. Während Minnesota ein Must-Win-Game vor sich hat, können die Blackhawks betont locker in Spiel drei gehen.

Anaheim Ducks - Calgary Flames 3:0 - Serie: 2:0 BOXSCORE

Die Ducks marschieren. Nach dem vernichtenden 6:1-Sieg in Spiel eins, legt Anaheim im zweiten Aufeinandertreffen beider Teams nach und bleibt damit auch im sechsten Spiel der diesjährigen Playoffs ohne Niederlage. Dies gelang seit 1990 nur fünf anderen Teams.

Beim ersten Karriere-Shutout in einer Postseason des starken Ducks-Goalie Frederik Andersen, der 30 Saves verbuchte, ließ Left Wing Matt Beleskey die Fans im heimischen Honda Center in Durchgang eins zum ersten Mal jubeln. "Wir sind einfach ein sehr gutes Team, wir arbeiten hart füreinander", lobte Andersen nach dem Heimerfolg: "Ich bin sehr glücklich, dass wir zwei Siege auf dem Konto haben. Das ist im Endeffekt der wichtigste Aspekt."

Die Flames bemühten sich über die gesamte Dauer der Partie zwar nach Leibeskräften, schwächten sich durch unnötige Strafen jedoch immer wieder selbst. Obwohl es Calgary gelang, die Partie für 50 Minuten offen zu halten, stand das Team von Coach Bob Hartley am Ende mit leeren Händen da. Anaheims Hampus Lindholm und Nate Thompson sorgten in der zweiten Hälfte des letzten Drittels für den 3:0-Endstand.

"Im Endeffekt ist alles egal, wir haben das Spiel heute verloren", gab sich Flames-Goalie Karri Romo unzufrieden: "Natürlich haben wir auch gute Dinge in diesem Spiel gezeigt. Wir haben hart gekämpft, am Ende aber verloren. Wir sind nun in einem kleinen Loch und müssen zu Hause ein gutes Spiel zeigen. Wenn wir die nächsten zwei Partien für uns entscheiden, dann ist alles wieder offen." Spiel drei der Serie steigt am Dienstag in Calgary.

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